Smart-City-in-spé – Bad Schönborn setzt auch bei der informellen Bürgerbeteiligung auf Digitalisierung

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Bad Schönborn (bsr). Bad Schönborn will Smart City werden – das hat der Gemeinderat im November 2020 bereits beschlossen. Die Vorbereitungen für den Antragsprozess sind im vollen Gange. „Aktuell treten wir in die Bürgerbeteiligungsphase ein“, erklärt Hauptamtsleiterin Eileen Gatzke. „Wir möchten von unseren Bürgerinnen und Bürgern wissen, wo die Digitalisierung ihnen helfen soll und welchen Nutzen sie in verschiedenen Themenbereichen für digitale Ansätze sehen.“ Dafür hat das Smart-City-Team der Gemeinde – eine Gruppe aus interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Verwaltungsmitarbeiterinnen und Vertreterinnen und Vertreter der Tourist Information – eine digitale Form der informellen Bürgerbeteiligung entwickelt. Über sogenannte „digitale Whiteboards“ werden die Ideen der Bürgerinnen und Bürger gesammelt. Diese kostengünstige und einfache Möglichkeit bietet allen die Chance, ihre Anregungen und Wünsche zur Digitalisierung auf sechs Whiteboards kundtun. Mithilfe von digitalen Notizzetteln werden die Gedanken an das digitale Brett gepinnt. Zudem können alle auch die anderen Ideen kommentieren und weiterentwickeln. Über eine Seite auf Bad Schönborns Homepage gelangen Interessierte zu den Whiteboards für die Themen „Gemeinschaft, Bildung & Kultur“, „Wirtschaft & Handel“, „Umwelt & Klima“, „Tourismus & Gesundheit“, „Mobilität und Verkehr“ sowie „Bürgerservice & Digitale Verwaltung“. Moderiert werden die Boards von den Mitgliedern des Smart-City-Teams, die sich wöchentlich morgens um acht für 30 Minuten online treffen.

„Wir hoffen, dass wir viele gute Anregungen bekommen, aber auch merken, wo der digitale Schuh drückt“, so Eileen Gatzke. „Die Kunst wird es dabei sein, den größten Mehrwert für unsere Bürgerinnen und Bürger aus der Digitalisierung zu ermöglichen, ohne jemanden abzuhängen.“ Denn Bad Schönborn hat auch viele Mitglieder der „älteren Generation“. „Gerade ihre Erfahrungswerte und Wünsche sind uns wichtig, ebenso wie die jener, die sich von der Digitalisierung überrollt fühlen oder nicht online aktiv sind“, gibt Gatzke zu denken. Damit diese

Menschen auch am Smart-City-Prozess teilhaben können, werden im Mitteilungsblatt der Gemeinde Rückmeldezettel zur Verfügung gestellt. Diese Ideen werden dann in die entsprechenden Boards eingetragen, damit auch sie in die breite Diskussion miteinfließen können. Darüber hinaus sollen Workshops zu den Board-Themen stattfinden. Die Ideen und Wünsche fließen nach Evaluierung der Machbarkeit in die Digitalstrategie von Bad Schönborn ein und können dann hoffentlich bald im Rahmen von Smart City umgesetzt werden.
Ob und wie diese neue Form der informellen Bürgerbeteiligung angenommen wird, werde man erst im laufenden Prozess sehen. Mit QR-Codes, Erklär-Videos und Hilfestellungen auf den Whiteboards versucht man, es den Bürgern einfach zu machen. Dennoch ist auch hier schon ein gewisser Smart-City-Effekt vorprogrammiert. „Das Ausprobieren neuer Wege, das ständige Dazulernen und das Sich-Durchbeißen gehören zu der neuen Arbeits- und Lebenswelt dazu“, betont Eileen Gatzke. „Nicht alles wird auf Anhieb gelingen, doch dann hakt man das unter Erfahrung ab und geht einen anderen Weg zum Ziel. Genau darum geht es ja auch in der Digitalisierung.“

Redaktion: Nadja Ries / Gemeinde Bad Schönborn

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