Sirenen heulen testweise – Probealarm mitunter in Bruchsal und Bretten

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Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung

Wer die Funktionsweise eines Gerätes überprüfen möchte, der kommt nicht umhin den entsprechenden Aparello einmal einzuschalten und auf Herz und Nieren zu testen. Besonders wichtig ist dies bei kritischen Gerätschaften, auf die es im Falle eines Falles essentiell ankommt. Dazu gehören zweifelsohne die Alarmsirenen, die immer noch auf zahlreichen Dächern – nicht nur im Kraichgau installiert sind. Mittels unterschiedlicher Intervalle des Sirenentons, können diese Anlagen auf unterschiedliche Gefahrensituationen aufmerksam machen.

Das letztjährige gemeinsame Event von Bund und Ländern, der sogenannte “Warntag”, an dem all diese Anlagen gleichzeitig getestet werden sollten, entpuppte sich bedauerlicherweise als Flop. Nur ein Teil der Systeme sprang tatsächlich an, viele Sirenen blieben 2020 stumm. In diesem Jahr soll besagter Warntag ausfallen, wie das Bundesinnenministerium informiert, wird die nächste Ausgabe erst am 9. September 2022 auf dem Plan stehen.

Trotzdem wollen heute mehrere Städte und Gemeinden einen Testlauf ihrer Infrastruktur durchführen und ihre Sirenen einen Probelauf unterziehen. Im Kraichgau sind mitunter die großen Kreisstädte Bruchsal und Bretten an Bord, um 11 Uhr sollen die Anlagen vor Ort aufheulen. Im Falle Bruchsal sind es immerhin 44 Sirenen, nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den Stadtteilen, in Bretten heulen heute 16 Sirenen – zumindest wenn alles planmäßig verläuft.

Quelle: Landkreis Karlsruhe

Insgesamt 250 Sirenen sollen heute im ganzen Landkreis Karlsruhe um 11 Uhr ein dreistufiges Intervall verkünden bestehend aus: Entwarnung, Warnung und wieder Entwarnung. Wenn es also am späten Vormittag etwas lauter werden sollte, geraten Sie nicht in Panik, es handelt sich nur um eine Übung.

Ignorieren sollte man die Sirenensignale aber niemals, schließlich kann es einmal auch tatsächlich ernst werden. In diesem Fall sollten Sie nicht nur die Bedeutung der Signale kennen, sondern auch sofort alternative Informationsquellen erschließen. Entsprechende Nachrichten gibt es dann über Warn-Apps auf dem Smartphone, über das Radio, das Fernsehen und das Internet.

Update 13 Uhr: Der Test war erfolgreich

Offensichtlich hat der heutige Warntag im Landkreis Karlsruhe zum gewünschten Ergebnis geführt. Das Landratsamt Karlsruhe spricht in der folgende Mitteilung von einem Erfolg des Sirenentests:

Kreis Karlsruhe. Am „Warntag 2021“ sollten am 9. September ursprünglich bundesweit die Sirenenanlagen getestet werden. Obwohl das Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe diesen Termin offiziell ausgesetzt hat, wurden im Landkreis Karlsruhe an diesem Tag die 231 Sirenen in 24 Städten und Gemeinden dennoch getestet.

Um 11.00 Uhr wurden sie in drei Stufen ausgelöst: Zunächst erfolgt der einminütige gleichbleibende Dauerton „Entwarnung“, dann der einminütige, auf- und abschwellende Ton „Warnung der Bevölkerung“ und danach wieder das Signal „Entwarnung“.

„Die Auslösung erfolgte spätestens nach acht Minuten und damit um bis zu 22 Minuten schneller als beim letztjährigen Warntag“ zog der Leiter des Sachgebietes „Katastrophenschutz“ im Amt für Bevölkerungsschutz Dominik Wolf ein erstes Fazit. Damals hatte sich herausgestellt, dass es aufgrund technischer Begrenzungen bei der Aktivierung der Sirenen zu Verzögerungen von bis zu 30 Minuten gekommen ist. Daraufhin hatte das Landratsamt Karlsruhe den Gemeinden fünf ergänzende Sammelalarme zur

Verfügung gestellt: Einen Gesamtalarm, um alle Sirenen gleichzeitig auslösen zu können sowie vier regionale Warnzonen. „Bei den 15 Gemeinden, die ihre Sirenen bereits umprogrammiert hatten, klappte die Alarmierung reibungslos, kleine Verzögerungen gab es in den noch nicht an die Sammeladressen angeschlossenen Gemeinden.

Einwohner, die anlässlich des Heultons auf ihre Smartphones schauten, wurden in den gängigen WarnApps über die Hintergründe der Auslösung aufgeklärt. Hierzu wurde kurz vor der Sirenenwarnung das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) aktiviert, welches die Auslösung von WarnApps nach sich zieht. „Auch das hat auf den ersten Blick gut funktioniert“, bilanziert Dominik Wolf. Nun erfolge eine detaillierte Auswertung des Testlaufs, um daraus Maßnahmen zur Erweiterung und Stärkung der Warninfrastruktur in den Kommunen abzuleiten.

Die zeitnahe Warnung und Alarmierung der Bevölkerung bei Unglücksfällen und Großschadenslagen stellt einen wesentlichen Bestandteil der Kommunalen Notfallplanung dar. Sirenen machen nur einen Teil der potentiellen Warnmöglichkeiten aus, sind aufgrund der Weckruf-Funktion jedoch sehr effektiv. Auch die Warnapps sind gewinnbringend, da die Informationsgewinnung über das Smartphone mittlerweile alltäglich ist. Die Warnung per App geht schnell, funktioniert auf allen Betriebssystemen und es können exakte Hinweise zum Notfall und zum richtigen Verhalten gegeben werden. Für weitere Informationen hält das Landratsamt einen Informationsflyer mit kostenlosen Apps vor, der unter abgerufen werden kann.

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