Probleme mit Gänsen an Rhein und Neckar

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Probleme mit Gänsen an Rhein und Neckar
Wildgänse am Hardtsee Ubstadt-Weiher. Auch hier werden Liegewiesen und Anlagen regelmäßig mit dem Kot der Tiere bedeckt

Zweites Behördentreffen in Ladenburg

​Im Zusammenhang mit den Gänseproblemen an Rhein und Neckar trafen sich Mitte Dezember auf Einladung der Stadt Ladenburg erneut Vertreter betroffener Gemeinden und beteiligter Behörden zu einem weiteren Informationsaustausch. Bürgermeister Stefan Schmutz formulierte in seiner Begrüßung das Ziel der Besprechung: „Diskussion geeigneter Maßnahmen, um die Zahl der Gänse auf ein Maß zu beschränken, das man beherrschen kann“.

Auslöser der Problematik in Ladenburg, sowie in zahlreichen weiteren Städten und Gemeinden, sei eine Zunahme der Populationen invasiver Nil- und Kanadagänse und damit einhergehend eine Verkotung der Sport- und Freizeitanlagen sowie Fraßschäden auf landwirtschaftlichen Flächen mit zum Teil erheblichen finanziellen Auswirkungen und die Verdrängung heimischer Wasservögel. Die Stadtverwaltung Ladenburg stellte zur zukünftigen Begrenzung der Gänsepopulation einen Drei-Stufen-Plan vor, da bisherige Handlungsansätze weitestgehend wirkungslos blieben. Demnach habe sich gezeigt, dass Vergrämungsmaßnahmen alleine keine nachhaltige Wirkung erzielen.

Nach weiteren Vorträgen und Informationen durch Experten der Wildforschungsstelle Aulendorf über mögliche Managementmaßnahmen sowie des Ministeriums für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) über rechtliche Handlungsmöglichkeiten nach dem Jagd- und Wildtiermanagementgesetz waren sich die Beteiligten einig, dass weitere mögliche Maßnahmen offen diskutiert werden müssten und insbesondere eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung anzustreben sei. Dies gelte ganz besonders für Aspekte des Tierschutzes. Einfache und zugleich schnelle Lösungen werde es bei der Bewältigung der Gänseproblematik nicht geben. Vielmehr sei ein längerfristiges, fach- und gemeindeübergreifendes Management erforderlich, um die Gänsepopulation in den Griff zu bekommen.

Bevor weitere Maßnahmen erfolgen können, müssen seitens der zuständigen Behörden und Gemeinden noch Hausaufgaben erledigt werden. Dazu zählen unter anderem die Dokumentation von Schäden oder die Feststellung der Anzahl vorhandener Gänse. Um einen kontinuierlichen Informationsaustausch und ein zielgerichtetes Vorgehen zu gewährleisten, soll unter Federführung der Jagdbehörde des Rhein-Neckar-Kreises ein ständiger Gesprächskreis eingerichtet werden, der die betroffenen Akteure zusammenführt, geeignete Maßnahmen prüft und deren Voraussetzungen sicherstellt. Auf Wunsch des MLR wird das Regierungspräsidium Karlsruhe in seiner Funktion als obere Jagdbehörde diese Gesprächskreise unterstützen. Da es in der Frage, wie die Gänseproblematik am besten in den Griff zu bekommen ist, naturgemäß unterschiedliche Betrachtungsweisen und Betroffenheiten gibt, wird angestrebt, alle Maßnahmen weiterhin transparent zu diskutieren, um den erforderlichen Rückhalt in der Öffentlichkeit zu gewährleisten. (Regierungspräsidium Karlsruhe / Bild: Redaktion)

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