Abschied mit viel Wehmut
Karlsdorf-Neuthard (hut) Mit einem bewegenden Gottesdienst und anschließendem Empfang wurde jetzt Pfarrer Marcus Rensch von der evangelischen Kirchengemeinde Karlsdorf-Neuthard-Forst verabschiedet. Der Seelsorger wird auf eigenen Wunsch zur evangelischen Kirchengemeinde Mühlbach im Kraichgau wechseln und sich die dortige Pfarrersstelle gemeinsam mit seiner Ehefrau Melanie teilen.
Seit April 2016 wirkte Rensch in Karlsdorf-Neuthard-Forst, nach absolvierter Probezeit ab Mai 2018 ganz offiziell als neuer Pfarrer der Kirchengemeinde. Eine übervolle Kirche, ein bewegender Gottesdienst und im Anschluss viele dankbare und emotionale Grußworte zeigten jetzt nochmals die Beliebtheit und Wertschätzung des jungen Pfarrers und seiner Familie.
Pfarrerin und Dekanin Ulrike Trautz nahm die Entpflichtung von Pfarrer Rensch von seinen bisherigen Aufgaben vor. Sie bescheinigte ihm ein hervorragendes und fruchtbares Wirken.
Dieses sei von Anfang an in eine Zeit von anstehenden, tiefgreifenden Veränderungen für die Kirchengemeinde und ihre bisherigen Gebäude gefallen, was die Aufgabe für den neuen Pfarrer alles andere als einfach gemacht habe. Trautz nannte vornehmlich die heikle Frage der künftigen Erhaltung und Nutzung der Kirchengebäude, wobei klar gewesen sei, dass die bisherige Infrastruktur nicht gehalten werden könne. Bekanntlich wurde, nach einem längeren öffentlichen, teils kontrovers geführten Prozess der Meinungs- und Entscheidungsfindung, der Neubau einer Kirche für alle drei Teilgemeinden in Karlsdorf und die Aufgabe der Einrichtungen in Neuthard und Forst favorisiert.
„Gemeinsam wurde eine gute und tragfähige Lösung gesucht, was viel Zeit und Kraft von allen Beteiligten erforderte, und was doch nicht von allen akzeptiert und mitgetragen wird“, hieß es. Nicht nur mit seiner frohen, ausgleichenden und den Menschen zugewandten Art, mit vielen neuen Ideen und Impulsen habe Pfarrer Rensch die Kirchengemeinde sehr bereichert. Beispielhaft stünden dafür die Gründung eines Männerkreises, die Gewinnung von neuen ehrenamtlichen Mitwirkenden oder der Ausbau und die Pflege der Ökumene.
Beim anschließenden Empfang dankten Pfarrer Dr. Torsten Forneck und Pfarrer Christian Erath von den katholischen Seelsorgeeinheiten für das sehr gute Miteinander, ebenso die Vertreter der verschiedenen Gruppierungen und des Ältestenrats der Kirchengemeinde. Aus den Grußworten wurde deutlich spürbar, dass der Seelsorger und seine Familie vielen ans Herz gewachsen ist, was auch Tanja Metz und Dr. Jürgen Wendel „unserem tollen, empathischen, kreativen und immer authentischen Pfarrer“ attestierten.
Bürgermeister Sven Weigt aus Karlsdorf-Neuthard bedauerte den Weggang von Marcus Rensch ebenso und bescheinigte ein jederzeit sehr gutes und vertrauensvolles Miteinander. Der Rathauschef appellierte an die Mitglieder der Kirchengemeinde, künftig ein gutes, faires und wertschätzendes Miteinander in den Vordergrund zu stellen.
Der Forster Bürgermeister Bernd Killinger nutzte sein Grußwort -zum sichtlichen Erstaunen vieler – im Wesentlichen dafür, um detailliert Kritik zu üben an dem seiner Meinung nach von vorneherein „unfairen Prozess und von oben vorgegebenen Ziel bei der Gebäudefrage, weshalb sich am Ende jeder maximal schlecht behandelt fühlt“. Pfarrer Marcus Rensch äußerte sich sehr dankbar darüber, dass er viel Gutes und Positives erlebt und mitnehmen könne an die neue Wirkungsstätte im Kraichgau.
Er wünschte der Kirchengemeinde eine gute Zukunft und Gottes Segen.
„Wenn man mit Respekt und Achtsamkeit zusammenhält, kann man jedes noch so schwere Ziel erreichen“, sagte er. Marcus Rensch dankte für die große und spürbare Unterstützung, Zuneigung und Gebete, was ihn und seine Familie auch in schwierigen Zeiten stets gestärkt und getragen habe.