Kriminalitätsbelastung verharrt auf niedrigem Niveau
Leichter Anstieg bei den Unfallzahlen
Sowohl im mehrjährigen Vergleich als auch bei der Gegenüberstellung mit den Polizeistatistiken für andere Kommunen verharrt die Kriminalitätsbelastung in der Stadt Östringen weiterhin auf einem niedrigen Wert, das sagte jetzt Erster Polizeihauptkommissar Gerd Volland vom Polizeirevier Bad Schönborn bei der Vorstellung des Jahresberichts für 2017 im Östringer Gemeinderat. Bei der sogenannten Häufigkeitszahl, mit der die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten der besseren Vergleichbarkeit wegen auf 100.000 Einwohner hochgerechnet wird, liegt Östringen mit einem Wert von 2.922 teils deutlich günstiger als andere Gemeinden im Einzugsgebiet des Bad Schönborner Reviers. Auch in absoluten Zahlen ergibt sich für die Kraichgaustadt ein durchaus günstiger Trend, denn 369 erfassten Straftaten in 2017 stehen in Östringen beispielsweise 420 Delikte im vorangegangenen Jahr oder 454 Fälle in 2012 gegenüber. Diebstahlsdelikte sind in der mehrjährigen Tendenz leicht rückläufig. Für 2017 sind für die Stadt Östringen 91 Fälle der Langfingerei „ohne erschwerende Umstände“ registriert, dazu zählen beispielsweise Diebstähle aus nicht verschlossenen Autos. Zudem wurden 43 Diebstähle unter erschwerenden Umständen gezählt, hierunter fällt die Entwendung von Gegenständen aus verschlossenen Gebäuden, Räumen oder Behältnissen. Ein Jahr zuvor waren 64 dementsprechende Delikte registriert worden.
Im letzten Jahr wurden, alle vier Östringer Stadtteile zusammengenommen, lediglich acht Wohnungseinbrüche angezeigt, ein vergleichsweise niedriger Wert, den Revierleiter Volland nicht zuletzt auch auf die an Immobilienbesitzer gerichteten Informationskampagnen sowie auf den hohen Überwachungsdruck durch die Polizei zurückführt. In 2017 wurde von den Uniformierten im Östringer Stadtgebiet außerdem eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung bearbeitet, registriert wurden ferner 56 sogenannte Rohheitsdelikte, was in etwa dem langjährigen Mittel entspricht. Bei einer statistischen Auswertung der tatverdächtigen Personen nach ihrem Lebensalter ergeben sich aus der jüngsten Polizeistatistik für Östringen unauffällige Werte bei Kindern, bei Heranwachsenden im Alter von 18 bis 20 Jahren und auch bei den Erwachsenen. Die Zahl tatverdächtiger Jugendlicher im Alter von 14 bis 17 Jahren hat hingegen in Östringen in den letzten beiden Jahren wieder zugenommen, zuletzt waren 2017 bei den Auswertungen der Strafverfolgungsbehörden insgesamt 27 Personen dieser Altersgruppe erfasst worden. Wie Bürgermeister Felix Geider nun ankündigte, wird die Stadtverwaltung im Zusammenwirken mit Polizei, Jugendamt und Jugendgerichtshilfe die Situation gerade in diesem Altersbereich unter Betrachtung der Einzelfälle eingehend analysieren, um gemeinsam Ansätze für eine Trendwende zu entwickeln.
Für die Stadt Östringen erreichten die Beamten des Polizeireviers Bad Schönborn und des Polizeipostens Östringen bei der Verfolgung von Straftaten im vorigen Jahr eine Aufklärungsquote von 59,1 Prozent, somit die höchste im gesamten Einzugsgebiet des Reviers. Mit 281 Verkehrsunfällen, davon 27 mit Personenschaden, schloss die Östringer Unfallstatistik für 2017, was gegenüber den Vorjahren einen leichten Anstieg bedeutet. Im Betrachtungszeitraum kamen bei Verkehrsunfällen zwei Fußgänger und sechs Radfahrer zu Schaden, unter letzteren auch ein Kind. Die weitaus überwiegende Anzahl von Verkehrsunfällen wurde auf der mit dem hohen Durchgangsverkehr der Bundesstraße 292 belasteten Hauptstraße in der Kernstadt registriert.
Redaktion: Wolfgang Braunecker