Odenheim feiert Straßen(bahn)fest

25 Jahre BMO-Bahn – eine ganze Region lässt es krachen

“Den Köpfen hinter der BMO-Bahn müsste man eine Medaille verleihen“, bringt es Östringens Bürgermeister Felix Geider in Odenheim auf den Punkt. Recht hat er, denn die Einbindung der beiden Strecken Bruchsal-Odenheim und Bruchsal-Menzingen in das ohnehin weltweit geachtete und innovative Karlsruher Stadtbahnnetz, hat die Menschen in der Region, ganze Dörfer und Gemeinden miteinander verbunden und einander näher gebracht. 25 Jahre ist es her, dass die BMO-Bahnen, eine Abkürzung für Bruchsal-Menzingen-Odenheim, die alten Züge des Entenköpfers beerbt und die Nebenbahnen in das große Karlsruhe Liniennetz integriert haben.

Dieses Jubiläum wurde am Wochenende überall entlang der beiden Strecken groß gefeiert. Los ging es zeitgleich mit dem Straßenfest, mit einem kleinen Festakt in Odenheim, wo sich einer der beiden Endbahnhöfe der BMO-Bahn befindet. Großer Bahnhof zu diesem Anlass auch im Publikum. Zu Gast war neben den Landtagsabgeordneten Christian Jung und Uli Hockenberger sowie den beiden Bürgermeister-Stellvertretern Reinhard Müller aus Kraichtal und Axel Wermke aus Ubstadt-Weiher, auch AVG/KVV-Chef Prof. Dr. Alexander Pischon. In seinem Grußwort hob er die Bedeutung der Stadtbahnstrecken S31 und S32 für das Kraichgauer Hügelland hervor. Als leistungsstarkes und umweltfreundliches Mobilitätsangebot verbände die BMO-Bahn nicht nur Bruchsal, Menzingen und Odenheim miteinander, sondern vor allem die Menschen in der Region. Auch stellte er klar, dass es trotz des heutigen Jubiläums nicht nur das EINE Datum für die Inbetriebnahme der Bahn gäbe, vielmehr sei deren Aufstieg als ein Prozess zu verstehen. So sei bereits im September 1996 zuerst die Kraichtalbahn in das Netz der AVG eingebunden und damit als Verlängerung der damaligen Linie S3 zur Stadtbahnlinie S32 geworden. Zudem hätte es lange Jahre für die alte Bahn ohnehin nicht gut ausgesehen, da Anfang der 90er ihr ehemaliger Betreiber, die südwestdeutsche Landesverkehrs GmbH kein Interesse an einer Elektrifizierung der Strecke gezeigt, und sie deshalb 1994 für eine Mark an die AVG verkauft hatte.

Die AVG wiederum attestierte den beiden Strecken durchaus eine Zukunft und setzte sich für deren weiteren Betrieb ein. 1996 wurde so zuerst die Kraichtalbahn in das AVG-Netz eingebunden, zwei Jahre später im September 1998 dann die Katzbachbahn. Wie sich herausstellen sollte, war dies der Auftakt einer Erfolgsgeschichte. In den folgenden Jahren hätten sich die Fahrgastzahlen rasant nach oben entwickelt, wie Prof. Pischon in seinem Grußwort weiter ausführt. Etwa 31.000 Fahrgäste nutzten inzwischen pro Tag die beiden Linien, so Pischon weiter und führte auch noch gleich Tempo und Marschrichtung der kommenden Jahre vor Augen: “Bis zum Jahr 2030 muss der Verkehrssektor seine Emissionen drastisch reduzieren. Ohne eine echte Mobilitätswende werden wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen, das schaffen wir nur mit einem starken ÖPNV.”

Während das 25-jährige Jubiläum der BMO-Bahn an diesem Wochenende tags darauf mit einer großen Sternwanderung bei sengender Hitze nach Odenheim fortgeführt wurde, feierte Odna zeitgleich das alljährliche bunte Straßenfest. Musikalisch gab es dabei echte Sternstunden zu erleben. Schon zum Festakt am Samstagabend spielte mit der spontan gegründeten Kapelle “S31” ein Verbund von unzähligen Musikern aus allen Orten entlang der Strecke. Aus Odenheim, aus Zeutern, aus Stettfeld und Ubstadt schlossen sich Menschen zusammen, um gemeinsam das große Jubiläum ihrer Bahn musikalisch zu untermalen. Noch am selben Wochenende standen die “Musical Monks” auf der Bühne, gefolgt von den Musikvereinen aus Münzesheim und Neuenbürg.

Zum großen Finale am Montagabend wird in Odenheim die Band “athi.rocks” erwartet – wer also Lust hat, noch einmal nach allen Regeln der Kunst zu feiern, hat heute Abend in Odenheim dazu noch Gelegenheit. Fahren Sie am besten mit der Bahn nach Odenheim, wie gut und einfach das geht, sollte nach nun 25 Jahren hinreichend bekannt sein.