Zwei neue Kreisverkehre und eine dreistellige Zahl neuer Baugrundstücke in Planung
Jeder Krise zum Trotz ist die Nachfrage nach neuem Baugrund für Wohn- und Gewerbegebiete in der Region weiterhin stark – entsprechende Bauplätze sind gefragt und gehen weg wie die sprichwörtlichen heißen Semmeln. Die Schattenseite der Entwicklung liegt allerdings im unzureichenden Ausbau der Infrastruktur, die meist noch aus jenen Zeiten stammt, in denen der Kraichgau noch keine Boom-Region zwischen den Ausläufern der großen Ballungsgebiete war. Dementsprechend sind viele Straßen zu den Stoßzeiten bereits über Gebühr beansprucht und schon bei kleineren Baustellen kommt der Verkehr hier regelmäßig zum Erliegen. Dazu zählt auch die berühmt berüchtigte Landesstraße 554 die sich vom B3-Kreisel in Ubstadt durch Unteröwisheim, Münzesheim und weiter bis nach Oberderdingen zieht. Schon kurzfristige Eingriffe wie halbseitige Sperrungen wegen des Einbaus von Leitungen und Co. führen hier schnell zu massiven Rückstauungen. Doch wie wird sich die Situation nun verändern, wenn sowohl in Unteröwisheim als auch in Ubstadt neue Wohn- und Gewerbegebiete ausgebaut werden? Die Pläne für entsprechende Projekte werden in jedem Fall immer konkreter.
Was wird gebaut?
In Ubstadt will man am Ortsausgang Richtung Kraichtal ein neues Wohngebiet ausweisen, das den Namen „Tiefeweg“ trägt. Es hat eine Größe von insgesamt etwas 7,9 ha, bietet Platz für 130 Baugrundstücke und soll über einen neuen Kreisverkehr auf Höhe Aldi / dm-Markt an die L554 angebunden werden. Wichtig hierbei zu wissen: Das Wohngebiet ist noch nicht gänzlich in trockenen Tüchern, erst wenn alle Grundstückskäufer eine Bauverpflichtung unterschrieben und alle betroffenen Grundstückseigner grünes Licht gegeben haben, wird mit der Erschließung begonnen.
Hinzu kommen aktuell neue Erkenntnisse, die die Gemeinde Ubstadt-Weiher nach einer Analyse der örtlichen Niederschläge gewonnen hat. Damit dieses Wasser im Falle eines Starkregenereignisses abfließen kann, muss wohl oberhalb des Baugebietes nun ein Kanal eingezogen werden. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Gesamtfläche das Neubaugebietes und auch auf die einzelnen Parzellen und ihre Größe. Dass die zusätzlichen Fahrzeuge der neuen Grundstückseigner die Landesstraße über Gebühr belasten können, davon geht man nach letztem Stand im Rathaus nicht aus. Ob dies tatsächlich so ist, wird die Zeit zeigen. Sollte alles reibungslos klappen, könnten die Erschließungsarbeiten am „Tiefeweg“ bereits 2024 anlaufen.
Unteröwisheim wächst
Auch in Unteröwisheim wird nach dem Willen der Stadtverwaltung und des Gemeinderates in absehbarer Zeit gebaut! Von Ubstadt kommend soll rechts vor dem Ortseingang im Areal „Lügerwiesen“ ein neues Gewerbegebiet entstehen, links davon neue Wohnbauprojekte und ein kommunaler Kindergarten realisiert werden. Um durch den zusätzlich zu erwartenden Verkehr die chronisch verstopfte Friedrichstraße nicht weiter zu belasten, sehen vorläufige Studien der Stadt die Errichtung eines Kreisverkehrs, einer Erschließungsstraße parallel der Bahnlinie sowie einen neuen Bahnübergang vor, dazu den Bau einer neuen Brücke über den Kraichbach.
Ursprünglich sollte der Kreisverkehr auf Höhe des Discounters errichtet werden, neue Pläne sehen den Standort nun weiter Richtung Ubstadt. Damit würde er auch das angedachte Gewerbegebiet „Im Brückle“ mit der Landesstraße verbinden, dessen Verkehrsflüsse auch über die L554 abgewickelt würden. „Egal wo wir in Kraichtal bauen, es gibt nur diese eine Straße, die Belastung steigt automatisch“ so Bürgermeister Tobias Borho. „Für die Verkehrsproblematik auf und entlang der L554 muss in jedem Fall eine Lösung her“.
Nur eine Straße ins Kraichgauer Hinterland
Langfristig kann diesem Druck auf die Landesstraße, der in wesentliche Teilen auch auf den überregionalen LKW-Verkehr zurückzuführen ist, aber nur mit einer adäquaten Umgehungslösung begegnet werden. Einige Hoffnungen setzt man dabei in Kraichtal auf den ursprünglich angedachten Ostarm der Bruchsaler B35. Dieser – so die Erwartung – könnte den LKW-Verkehr aus den Ortsmitten holen und für spürbare Entlastung sorgen. Kritiker sehen hingegen in diesem Bauvorhaben nur die Errichtung einer Behelfsautobahn zwischen Karlsruhe und Pforzheim, die am Ende deutlich mehr Verkehr in die Region holen wird. Zuletzt hatte die Stadt Bruchsal mit einem radikalen und neuen Vorschlag die Untertunnelung der bestehenden B35 in Bruchsal aufs Tapet gebracht, die Beratungen seitens des Regierungspräsidiums Karlsruhe laufen noch.
Also wir hoffen jetzt über 25 Jahre. Hat aber nix gebracht. Nur der Verkehr und diecRücksichtslosigkeit hat zugenommen. Und diese Bürgermeister, die sich mit Bauen Denkmäler setzen. Und sich dann wundern, wo der Verkehr herkommt. Wir sind diese Verlogenheit satt!!!
Jo, baut ALLES zu!
Und was hat „überregionaler“ LKW- Verkehr hier überhaupt zu suchen? Maut prellen?
Was lernt diese Menschheit überhaupt dazu???
Anstatt etwas zu planen, wie wir uns autark energetisch versorgen können, werden Baugebiete ausgewiesen. Glückwunsch!!!
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Diese ganzen Bürgermeister und Verwaltungsleute müssten ALLE an den Hauptstrassen wohnen! Dann würde sich bestimmt mal was ändern.
An den Hauptstraßen ist es unerträglich. Ich habe vor knapp 10 Jahren ein Haus gekauft. Damals war es grenzwertig zu ertragen. Jetzt habe ich das Gefühl an einer Autobahn zu wohnen. Aber das interessiert keinen von den „entscheidern“.
Warum kauft man denn dort ein Haus? Vor 10 Jahren war doch die Situation nicht anders?
Der arme Storch!
Was hat denn der überregionale LKW-Verkehr überhaupt auf der L554 verloren? Maut prellen!
Was will man den noch glauben?
Selbst das Baugebiet heißt „Lügerwiesen“… ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Das alles ist wie in der Pflege oder im Krankenhaus: da kann kommen, was will, aber die Mißstände ändern sich nicht. Und beim Verkehr isses genauso.
Unglaublich, wie auch hier alles zerstört wird!
Eine Anbindung der B35 zum Beispiel an den neuen Kreisel bei Oberöwisheim würde vielleicht manchem der einfach nur durch will was bringen. Die Anwohner, insbesondere in UÖ/OÖ und Münzesheim hätten dann aber noch mehr Verkehr auszuhalten. Die Möglichkeit von der B35 zum Beispiel direkt Richtung Östringen durchstechen zu können, wäre für viele zusätzliche Fahrzeuge sicher toll. Vielleicht wäre es sinnvoller, insbesondere für Bauaktionen, den einen oder anderen Feldweg zu ertüchtigen um temporäre lokale Umfahrungen (als Einbahnstraße / nur für PKW) besser zu ermöglichen.
ein weiteres Mal, dass Grünfläche unwiderbringlich versiegelt wird. Der Verkehr wird dadurch eher mehr als weniger, was zur weiteren Belastung führt. Natur zählt nicht mehr. Wenn wundert es, dass es immer wärmer und trockener wird. Für etwaige Starkregenfälle werden Entwässerungskanäle gezogen, die den Niederschlag zügig abführen. Statt dass er unseren Boden in Feuchtgebieten inkl Artenvielfalt nähren kann. Wunderbar !!! Weiter so…es wird immer schöner bei uns… Bzgl. Osterweiterung der B35 über den Rothenberg…wär doch ne schöne Möglichkeit bis jetzt unberührte Natur weiter zu zerstören, damit wir dort eine tolle Umgehung bekommen. Kann es nicht fassen…