Über den Ursprung des Grombachs gehen die Meinungen auseinander
Eigentlich ist der Grombach eher ein Bächle. Nicht einmal zehn Kilometer ist das kleine Gewässer lang, das durch die Bruchsaler Stadtteile Obergrombach, Untergrombach und Büchenau fließt. Seinen Namen verdankt der Grombach entweder der einstigen Wasserfarbe oder der üppigen Vegetation an seinem Ufer. Übersetzen könnte man den Namen wohl am besten mit Grünbach.
Wo der grüne Bach aber dem Kraichgauer Grund entspringt, da gehen die Meinungen auseinander… Auf einer kleinen Tafel in der Ortsmitte von Obergrombach gibt eine Tafel an der Kapelle neben einem in Sandstein gefassten Brunnenhaus Auskunft. Demnach solle der Grombach hier entspringen, als einstiger Ausgangspunkt für die Besiedlung des nach ihm benannten Grombachtals. Früher diente das kleine Wasser nicht nur der Versorgung der Menschen im Ort, sondern speiste auch gleich mehrere Mühlen, heißt es weiter.
Wirft man aber einen Blick unter den Türflügeln des Spitzbogens hindurch, so entdeckt man kein Wasser – der Grund der Brunnenstube ist trocken. Ist das wirklich die Quelle des Grombachs? Ja und Nein, sagt Thomas Adam und er muss es wissen. Als gewissenhafter und akribisch arbeitender Historiker kennt er seine Heimat wie kein Zweiter. Der heutige Grombach, erzählt er uns, wird vermutlich aus mehreren Quellen gespeist, liegt in Abschnitten sogar oft trocken. Einen Teil seines Wassers erhält er von der Fritzenwiese oberhalb Obergrombachs auf Jöhlinger Gemarkung, einen Teil aus dem Brunnenbach zwischen Unter und Obergrombach und zudem aus den in Schilf gefassten Quellen im Lösboden des Michaelsberges.
Bei der sogenannten Kirchquelle in Obergrombach laufen verschiedene Wasseradern zusammen, diese aber nicht immer sehr ergiebig. Aus diesem Grund fließt hier auch nicht immer Wasser. Wer hingegen das Verzeichnis des amtlichen digitalen wasserwirtschaftlichen Gewässernetzes befragt, erhält die Information: Der Grombach entspringt dem Binsheimer Brunnen – eine kleine Quelle hinter den Binsheimer Aussiedlerhöfen auf Gemarkung Walzbachtal.
Sicher ist aber: Unter Obergrombach fließt der kleine Wasserlauf innerhalb einer Verdolung, erreicht bei Untergrombach ein Landschaftsschutzgebiet in welchem der Brunnenbach zufließt und sich mit dem Grombach vereinigt. Untergrombach passiert das gestärkte Gewässer dann wieder unterirdisch um schließlich in den Grombach-Entlastungskanal zu fließen. Nach der Unterquerung der Bundesstraße 3 und der Autobahn 5 mündet das Gewässer schließlich in den Walzbach, dieser fließt der Pfinz zu und dieser wiederum in den Rhein.
Herzlichen Dank für die besondere Art der Heimatkunde. Ich lese die Artikel immer wieder gerne.
verdolt…hoffentlich findet man den wieder!