Nein, keine gebrochenen Schüler-Schädel in Bruchsal und Östringen

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Gerüchte über die „Skull Breaker Challenge“ im Kraichgau sind falsch

Im Internet werden tagtäglich nicht nur einzelne Schweine sondern gleich ganze Herden davon durch die digitalen Dörfer getrieben. Manche Trends, wie beispielsweise die “ice bucket challenge”, können dabei noch zum Schmunzeln animieren, andere wiederum lassen das Vertrauen in den gesunden Menschenverstand abschmelzen.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die sogenannte “Tide Pod Challenge” Anfang 2018, als junge Leute sich dabei filmten wie sie Waschmittel-Kapseln in den Mund steckten und diese vor laufender Kamera zerbissen. Dieser ausgemachte Schwachsinn nimmt sich aber noch vergleichsweise harmlos aus, gegen jenen Trend der sich aktuell hier und da über das Video Netzwerk Tik Tok verbreitet. Bei der sogennanten „Skull Breaker Challenge“ stellen sich zwei Menschen neben ihr auserwähltes Opfer und animieren es gemeinsam in die Luft zu springen. In dem Moment in dem der Mittelsmann springt, treten ihm die beiden Außenstehenden an die Fersen, so dass der arme Tropf flach mit dem Rücken zu Boden stürzt wobei oft auch der Schädel ungebremst aufprallt – Daher der makabere Name “Schädelbrecher-Herausforderung”. Die Folgen eines solchen Sturzes müssen nicht näher umrissen werden – dieser „Spaß“ kann mit schweren Verletzungen und potentiell auch tödlich enden. Das ist weder witzig noch originell, sondern fatal und kriminell.

Obwohl zweifelsohne jeden Morgen weltweit jede Menge Idioten aufstehen, darf dieser Trend allerdings nicht überbewertet werden – der Selbsterhaltungstrieb möchte schließlich auch noch ein Wörtchen mitreden. Die Ausbreitung dieses Trends wird durch vielfaches Teilen entsprechender Warnhinweise in den gängigen Netzwerken, daher vermutlich stark überbewertet.

Auch im Kraichgau teilen besorgte Eltern entsprechende Nachrichten via WhatsApp, in denen mitunter auch von schweren Verletzungen und Todesfällen die Rede ist. Entsprechende Nachrichten wurden uns bereits aus Bruchsal und Östringen weitergeleitet, in einer wird sogar die These aufgestellt, dass bereits in Bruchsal ein Schüler an den Folgen der „Skull Breaker Challenge“ gestorben ist.

Wir haben unverzüglich bei der Polizei angefragt und genau die Antwort erhalten, mit der wir gerechnet haben: Es ist im gesamten Stadt- und Landkreis Karlsruhe kein einziger, solcher Fall aktenkundig. Die Beamten können hier in jedem Fall eine klare Entwarnung geben, so dass derart zirkulierende Nachrichten getrost ignoriert werden können.

Dennoch ist es in keinem Fall verkehrt mit den eigenen Kindern über solche Dummheiten zu sprechen und ihnen die Eigendynamik derart gefährlicher Hypes in den sozialen Netzwerken zu erklären. Zudem ist es wichtig, dass die Kids den aktuellen Plot der „Challenge“ kennen um im Zweifelsfall richtig reagieren zu können!

Weitere wichtige Informationen zum Hintergrund und zur Entstehung der aktuellen Schweinehorden in den Dörfern, liefern wie gewohnt die Fakten-Checker von Mimikana.

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