Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg: Klimaresistente Gärten und stromsparende Beleuchtung
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg blicken auf das vergangene Jahr zurück: 2024 wurden wieder zahlreiche nachhaltige Projekte für Klimaschutz und Artenvielfalt begonnen, fortgeführt und abgeschlossen. Gäste von Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Schloss Bruchsal und Schloss Favorite Rastatt erhalten beim Besuch einen Eindruck von ausgewählten Projekten.
Mitteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Schwetzinger Schlossgarten setzt auf angepasste Nachpflanzungen
Der Schwetzinger Schlossgarten ist eine einzigartige Gartenanlage von europäischem Rang. Jedes Jahr fasziniert er tausende Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt. Zudem ist er ein wichtiger Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze. Der Klimawandel stellt für den historischen Garten eine zunehmende Herausforderung dar. Daher wurden 2024 im südlichen Boskett Nachpflanzungen vorgenommen. Die Gehölze stammen aus eigener Nachzucht – und sind speziell an den Standort angepasst. Das Ziel ist es, das jahrhundertealte Gartenkunstwerk fit für die Zukunft zu machen und für künftige Generationen zu erhalten. Die Lage im Englischen Garten unterstreicht die Wichtigkeit der Maßnahmen: Um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten, sind Teile des Gartens abgesperrt. Denn die durch den Klimawandel hervorgerufenen Schäden breiten sich mit zunehmender Geschwindigkeit aus. Schädlinge befallen nicht nur Totholz, sondern auch lebende, aber geschwächte Bäume. Bäume sterben ab und müssen aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden.
Schloss Bruchsal mit neuer LED-Beleuchtung
Vor über 300 Jahren wurde der Grundstein für Schloss Bruchsal gelegt und auch die Fertigstellung des dazugehörigen Schlossgartens jährte sich im vergangenen Jahr zum dreihundertsten Mal. Die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe hat eine wechselvolle Geschichte. 1945 wurde das Schloss im Zweiten Weltkrieg zerstört. Beim Wiederaufbau und den Restaurierungen wurde darauf geachtet, dem historischen Vorbild möglichst genau in allen Aspekten gerecht zu werden. 2024 stellten die Staatlichen Schlösser und Gärten gemeinsam mit Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Karlsruhe die Wand- und Deckenleuchter der fürstbischöflichen Appartements sowie die Decken- und Kronleuchter der historischen Räume komplett auf eine energieeffiziente LED-Beleuchtung um. Der Unterschied macht sich nicht nur auf der Stromrechnung bemerkbar: Dank technischer Fortschritte in der Beleuchtung und Erfahrung aus anderen Projekten präsentieren sich die Räume wie einst.
Blühende Vielfalt im Schlosspark Favorite Rastatt
Ein weiteres nachhaltiges Projekt der Staatlichen Schlösser und Gärten betrifft die Pflege der Rasenflächen im Schlosspark Favorite bei Rastatt. Ein erheblicher Teil der bisher regelmäßig gemähten Zierrasenflächen wird seit 2024 in künftig blütenreichere Wiesen umgewandelt. Das Projekt erhöht die Biodiversität im Schlossgarten dauerhaft. Denn Insekten, Vögel und weitere Tiere finden so mehr Nahrung und auch Versteckmöglichkeiten. Die Mahd soll nur noch zweimal im Jah erfolgen – im Frühsommer und im Herbst. Die Wiesenflächen haben noch weitere positive Auswirkungen: Die hohe Vegetation schützt den Boden besser vor Austrocknung und Erosion. Die Entscheidung hat zudem einen kulturpflegerischen Hintergrund: Die blühenden Wiesen sind nicht nur schön anzusehen, sondern fügen sich auch besser in das historische Landschaftsbild des Schlosses der Markgräfin ein.
