Die Nikolaus Apotheke in Weiher kämpft mit den Folgen der Corona-Krise
Der Kirchplatz in Weiher döst in der warmen April-Sonne vor sich hin. Die kleine Eisdiele hat nach Wochen des Stillstands mittlerweile wieder geöffnet und verkauft ihre eiskalten Waren – wenngleich auch hinter Plexiglasscheiben. In der Nikolaus Apotheke direkt nebenan, sind die Lichter zwar zu keinem Zeitpunkt ausgegangen, die Arbeit ist aber in Zeiten der Corona Krise auch hier eine andere.
Apothekerin Ute Wuchterl und ihr zehnköpfiges Team sind von morgens bis abends im Einsatz um allen Kunden gerecht werden zu können. Das ist gar nicht so einfach, denn obgleich der Run auf Desinfektionsmittel und Schutzmasken wieder etwas nachgelassen hat – der Nachschub bei diesen Artikeln funktioniert aktuell wieder etwas besser, ist die Versorgung bei vielen anderen Medikamenten zwischenzeitlich schwierig geworden. Ute Wuchterl musste aus diesem Grund auch die Öffnungszeiten anpassen, um die Zeit zu gewinnen, die es braucht um schwer lieferbare Medikamente zu beschaffen. Stundenlang telefonieren sie und ihre Mitarbeiterinnen durch die Gegend, klappern so alle Pharmavertriebe ab um zumindest die gewünschten Wirkstoffe irgendwo und irgendwie aufzutreiben. “Bei manchen Firmen geht nur noch der Anrufbeantworter dran, da bekommt man überhaupt keinen Mitarbeiter an die Strippe” seufzt Ute Wuchterl hinter ihrer rosa Stoffmaske. “Der Zeitaufwand für die Recherche, das Ausliefern der Medikamente und die Desinfektion der Verkaufsräume ist groß”, so die erfahrene Apothekerin die mit ihrem ausschließlich weiblichen Team die Nikolaus Apotheke schon seit 1975 betreibt. Tatsächlich meldete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bereits Anfang April knapp 400 Lieferengpass Meldungen, die laut der “Apotheken-Umschau” teilweise erst in den nächsten Jahren behoben werden können.
Das Problem ist nicht neu, weiß Ute Wuchterl. Schon längere Zeit sei die Beschaffung mancher Medikamente schwieriger geworden, die Krise hat dies nun massiv verschärft. Viele gängige Medikamente werden fast ausschließlich im Ausland hergestellt und das dort nur von wenigen Betrieben. Durch die weltweite Pandemie sind Produktionsausfälle und Unterbrechungen von Lieferketten nun mitunter ursächlich, für den Mangel am europäischen Markt. Bis jetzt hat das Team der Nikolaus Apotheke mit einigen Spagaten und logistischen Klimmzügen trotzdem die gewünschten Präparate meist auftreiben können, wie sich die Situation in der Zukunft entwickelt, vermag aber auch hier niemand mit Bestimmtheit zu sagen.
Die Ungewissheit was die Zukunft bringen mag, eint in der Krise im Grunde alle Branchen fast ohne Ausnahme – auch die Nikolaus Apotheke in Weiher bleibt hier nicht außen vor. Bis sich die Lage stabilisiert hat, bleibt Ute Wuchterl und Ihrem Team nichts anderes übrig, als zu improvisieren wo es nur geht und es der Sonne auf dem Weiherer Kirchplatz gleich zu tun: Morgens loslegen, Abends aufhören und zwischendurch warmherzig lächeln.
Aber laut der Politik, habe ich erst vor ein paar Tagen gelesen, gibt es doch keinen Engpass. Nirgends.
Meinem Mann sagte der Apotheker im Januar schon das er sich zwei mal hintereinander sein Rezept für Blutdruck Medikament verschreiben lassen soll. Da es später im Jahr zum Engpass kommt.
Ich glaube das wir lernen müssen wieder mit Engpässen umzugehen und in Zeiten in den es mehr hat egal ob Medikamente oder hefe oder sonst was sich etwas mehr Vorrat anzulegen. Den die Wahrheit bekommt man von denen oben erst gesagt wenn man es doch schon selber gesehen hat. Da muss auch keiner ein schlechtes Gewissen haben und gefragt werden “ hirtest du? “
Nein, ich horte nicht. Ich handle Vorrausschauend.
Das wird die Devise sein in Zukunft