Leserbrief zur Situation der Gemeinschaftsschule Waghäusel

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Zu unserem Artikel in Sachen Ablehnung eines neuen Schulzentrums in Waghäusel durch die Gemeinde Hambrücken, erhielten wir diesen Leserbrief, welchen wir im Folgenden im Originalwortlaut wiedergeben. Hinweis: Die Redaktion macht sich Äußerungen Dritter nicht zu eigen. Für den Text zeichnet sich einzig und allein der Verfasser verantwortlich.

„Als die Gemeinschaftsschule Waghäusel eingerichtet wurde geschah dies in den Räumlichkeiten der ehemaligen Hauptschule. Die Eltern die ihre Kinder auf eine Gemeinschaftsschule schicken machen dies aus der Überzeugung, dass nur diese Schulform neue Formen der Bildung ermöglicht.

Es wurde immer versprochen, dass der Schulneubau kommt. Auch die gymnasiale Oberstufe wurde immer wieder erwähnt und das Konzept sieht das ausdrücklich vor, die Schulträger müssen dies aber auch beantragen.

Leider wurde der Schulneubau immer wieder verzögert und in eine Abhängigkeit zur bestehenden Realschule gebracht. Nun stellt sich heraus, dass dieser Neubau teuer wird (!?) und dessen Sinnhaftigkeit wird nun in Frage gestellt.

Die Schülerzahlen der Neuanmeldungen lassen auch keinen anderen Schluss zu, als das der Gemeinschaftsschule Waghäusel die Luft ausgeht. Das betrifft jedoch nur die Neuanmeldungen. In den höheren Klassenstufen sieht die Welt etwas anders aus. Nun wurde das alte Schulgelände mit Bürocontainern voll gestopft, ein Schulhof ist faktisch nicht mehr vorhanden. In das Gebäude wurde auch nichts mehr investiert, außer in den Erhalt.

Dies zeigte sich deutlich im vergangenen Sommer mit Temperaturen von fast 40 Grad C in den oberen Räumen. Ein Unterricht ist damit nicht mehr möglich. Alles im Hinblick, dass der Neubau bald begonnen wird.

Dass hierzu die umliegenden Gemeinden zustimmen müssen, hätte eigentlich an den Anfang der Planung gehört, dann wären die Fakten vorhanden gewesen , auch die Eltern hätten gewusst auf was sie sich einlassen. Das der negative Bescheid der Nachbargemeinden nun als Argument für den Baustopp gewertet wird, ist klassische Taktik und kann nur als schwarzes Peter Spiel bezeichnet werden!

Es wird immer mit irgendwelchen Zahlen argumentiert, deren Ermittlung ein hochkomplexer Vorgang scheint. Dem ist nicht so.

Eigentlich reicht einfaches Durchzählen.

In der großen Kreisstadt Waghäusel wird ein Kindergarten (KITA) nach dem anderen regelrecht aus dem Boden gestampft. Auch entstehen neue Baugebiete, so dass immer mehr Menschen kommen. Sofern das nicht stimmen sollte, brauche ich auch kein Baugebiet. So einfach ist das. Wo Menschen wohnen, werden auch Kinder gezeugt.

Wenn nun diese Kinder dem KITA-Alter entwachsen sind, werden sie eine Grundschule besuchen. Auch die Grundschulen brauchen Platz in modernen Räumen. Wo sollen die hin? Eigentlich sollten die Räumlichkeiten der Gemeinschaftsschule Waghäusel zu einem Grundschulstandort umgebaut werden. Das geht nur, wenn die Gemeinschaftsschüler weg sind. Derzeit sieht es nicht danach aus.

Fazit: Waghäusel braucht die neue Schule oder schafft die Gemeinschaftsschule wieder ab. So sieht es aus.

Einige Gemeinschaftsschulen in der Region wollen auch eine gymnasiale Oberstufe. Das ist zu unterstützen, denn nur so macht das Konzept auch Sinn. Die Vergangenheit hat nun deutlich gezeigt, dass eine Schule alleine das nicht schaffen kann, das geben die Zahlen definitiv nicht her. Auch hier wieder ganz einfach, nicht jeder Schüler macht das Abitur.

Die Möglichkeit einer Kooperation war uns Eltern nicht bewusst und wir haben uns auf die Schulträger verlassen, die den Behördendschungel sicher durchdringen und die gymnasiale Oberstufe kommen wird.

Es wurde immer deutlicher dass dem nicht so ist und die Gemeinden die Anträge der jeweils anderen Gemeinde ablehnen. Somit waren wir Eltern gefordert.

Die Elternvertreter der Gemeinschaftsschulen im nördlichen Landkreis haben sich getroffen. Diese Vernetzung hatte ihren Ursprung bei einem Vortrag, den die Gemeinschaftsschule Hambrücken-Forst organisiert hat. Eigentlich ging es um etwas anderes, aber das nur am Rande.

Damit war die Idee einer Kooperation geboren. Offen ist noch die Standortfrage und die konkrete Ausgestaltung der Kooperation. Aber den Willen dazu haben alle beteiligten Eltern bereits bekundet.

Es sind folgende Schulen bisher vertreten:

  • Gemeinschaftsschule Oberhausen-Rheinhausen
  • Gemeinschaftsschule Waghäusel
  • Gemeinschaftsschule Graben-Neudorf
  • Gemeinschaftsschule Forst-Hambrücken

Nur die beiden erstgenannten planen an den Standorten eine gymnasiale Oberstufe.

Also eigentlich zwei Themen, die doch irgendwie zusammenhängen. Für uns Waghäusler steht nun der Schulneubau im Fokus ohne jedoch die gymnasiale Oberstufe zu vernachlässigen.

Denn kommt der Neubau nicht, sind wie gezwungen unsere Kinder in die umliegenden Gemeinden zu verteilen sofern überhaupt Platz vorhanden ist. Dann ergibt sich das mit den Schülerzahlen auch für die gymnasiale Oberstufe vermutlich von ganz alleine.

Aber wo eine Wille, da ein Weg, denn was bringt mir in Waghäusel weiches Leitungswasser, wenn mein Kind in die Nachbargemeinde muss :-)

Und während Villabacho schon feiert ist Villariba noch beim spülen oder so ähnlich.“

Freundliche Grüße

Andreas Adler

Elternbeiratsvorsitzender der Gemeinschaftsschule Waghäusel

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