„Leider stimmt nicht immer die Qualität“

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Nach Beschwerden von Bürgern: Chefin des Gesundheitsamtes Enzkreis rät bei Teststationen zu Wachsamkeit

„Die Teststrategie ist eine Säule der Pandemie-Bekämpfung“, sagt Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des Gesundheitsamts Enzkreis, das auch für das Gebiet der Stadt Pforzheim zuständig ist: „Mit den Tests können wir das Dunkelfeld ausleuchten und Corona-Infektionen erkennen, die sonst womöglich unbemerkt bleiben würden.“ Aktuell sind die Tests obligatorisch für Kundinnen und Kunden in der Gastronomie sowie bei vielen Freizeitstätten oder Veranstaltungen.

Inzwischen haben in Pforzheim und in den Enzkreis-Gemeinden weit mehr als 100 Teststationen geöffnet. „Leider stimmt nicht immer die Qualität“, sagt jedoch Liyin Cai, die beim Gesundheitsamt für den Bereich Bürgertestungen zuständig ist. Immer wieder erhalte sie Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, dass Hygienevorgaben nicht eingehalten oder die Tests nicht ordnungsgemäß durchgeführt würden. In einem Fall habe man eine Teststation deshalb sogar schließen müssen. „Das ist aber das letzte Mittel“, betont Joggerst.

Zunächst berate man die Betreiber und deren Mitarbeiterschaft, worauf sie achten müssen. Vor diesem Hintergrund raten die beiden Expertinnen, selbst darauf zu achten, wie die Teststation arbeitet: Ist der Wartebereich groß genug? Trägt das Testpersonal Schutzausrüstung, wechselt regelmäßig die Handschuhe und desinfiziert die Hände? Wird der Test richtig durchgeführt, um das Ergebnis nicht zu verfälschen? Werden die persönlichen Daten überprüft, um Missbrauch vorzubeugen? „Wer den Eindruck hat, dass nicht gut gearbeitet wird, darf sich gerne bei uns melden“, sagt Cai. Allerdings: „Nicht zuständig sind wir für alle Fragen rund um die Abrechnung der Tests“, so Joggerst; dazu hatte es in der Vergangenheit zahlreiche Medienberichte gegeben.

„Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es in Baden-Württemberg nur eine Anzeigepflicht“, berichtet Brigitte Joggerst: „Wer eine Teststation eröffnet, muss das lediglich bei uns anzeigen.“ Eine Prüfung, ob das Personal entsprechend ausgebildet und die Räumlichkeiten geeignet sind, sei nicht vorgesehen. Auch deshalb sei man auf Rückmeldungen angewiesen. „Zumindest verlangen wir, dass uns die Betreiber Schulungsunterlagen und ein Hygienekonzept vorlegen, wenn sie an den Start gehen“, so Liyin Cai. Die Fachfrau hat sich aktuell nochmals mit einem Erinnerungs- und Informations-Schreiben an die Teststellen gewandt, um dort für das Thema zu sensibilisieren.

Eine Liste mit Teststellen in der Region findet sich auf der Homepage des Enzkreises unter . Auf der Homepage der Stadt Pforzheim gibt es eine interaktive Karte.

Text: Landratsamt Enzkreis / Bild: Symbolbild Archiv Redaktion

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1 Gedanke zu „„Leider stimmt nicht immer die Qualität““

  1. Ich hatte heute von 12 Tests, drei nicht verwertbare, weil entweder keine oder zu wenig Flüssigkeit dabei war oder der Teststreifen gar nicht funktioniert hat. Sehr nervig!

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