Sommerliche Engpässe bei der Post in Bruchsal und Bretten
Wenn man eine E-Mail verschickt, landet diese meist direkt nach dem Absenden im Posteingang des Empfängers. Wenn man einen Brief abschickt, dauert das in der Regel einen Werktag… wohlgemerkt – in der Regel. Manchmal verzögert sich die Zustellung auch, schließlich muss der Brief physisch in der realen Welt von A nach B transportiert werden und nicht nur in digitaler Form übers Netz. Obwohl Postler in aller Welt bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts Briefe zustellen, kann die normalerweise gut geschmierte Maschine durchaus einmal ins Stocken kommen..vor allem wenn es an Menschen fehlt, die bereit sind bei Wind und Wetter besagte Briefe auszutragen. Ohne Postbote, keine Post, so weit so klar.
Personelle Engpässe bei der Post gibt es besonders in der Ferienzeit, dann wenn traditionell viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Sommerurlaub antreten möchten. Kommt dann auch noch eine Pandemie dazu, kann es schnell eng werden. Diese ungute Kombination macht derzeit einigen Postkunden im Raum Bruchsal und Bretten das Leben schwer. Viele berichten über verspätete Zustellungen, teilweise über mehrere Tage hinweg. In den meisten Fällen ist ein verspäteter Brief zwar ärgerlich, aber verschmerzbar. Wenn es jedoch um Post in z.B. juristischen Angelegenheiten oder amtliche Zustellungen geht, ist Zeit im wahrsten Worte Sinne des Wortes Geld…Versäumte Fristen können sich dann zu einem handfesten Problem auswachsen.
Wir wollten es genauer wissen und haben in dieser Angelegenheit bei der Pressestelle der Deutschen Post nachgefragt. In der schriftlichen Antwort räumt ein Sprecher „punktuelle Verzögerungen“ in der Post- und Paketauslieferung in Bruchsal und Bretten ein, jedoch auch, dass dank der vorausschauenden Notfall- und Pandemieplanung des Unternehmens die Auswirkungen für die Kunden eher gering ausfallen sollen. “Leider erfolgt die Zustellung derzeit nicht überall in der Qualität, wie es unsere Kundinnen und Kunden gewohnt sind. Der Grund dafür ist Personalmangel aufgrund eines erhöhten Krankenstandes sowie der derzeitigen Ferienzeit.” so Marc Mombauer, Pressesprecher der regionalen Kommunikation Süd der Deutsche Post DHL Group.
Man tue alles dafür, dass die Verzögerungen bei der Zustellung maximal einen Tag betragen, ein Unterfangen das zumindest nach zahlreichen Statements betroffener Kunden in den sozialen Netzwerken wohl nicht immer gelingt. Wie besagte Netzwerke eben so sind, gibt es auch bereits reichlich Spekulationen, über die Hintergründe der derzeitigen Problematik. Eine Theorie besagt demnach, dass die Probleme erst mit der Inbetriebnahme eines neuen Zustellpunktes aufgetreten wären, eine Argumentation die Marc Mombauer zurückweist: “Es wird moniert, dass die Probleme in der Zustellung bereits seit eineinhalb Jahren andauerten, die Kunden werden aber schon deutlich länger von besagtem Stützpunkt versorgt.”
Fälle von verspäteten Zustellungen, könnten der Post jederzeit mitgeteilt werden. “Man sei immer bereit, den konkreten Fällen nachzugehen, so Marc Mombauer. Dafür halte man zahlreiche Kontaktmöglichkeiten über unterschiedliche Kanäle bereit, wie z.B. den klassischen Telefonanruf auf der zentralen Kunden-Hotline 0228/4333112.
Generell ist die Post immer auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wer sich berufen fühlt findet alle Informationen auf der Info-Webseite der Deutschen Post.
Egal ob Post oder Bahn oder Krankenhaus, überall die gleichen Probleme. Aber Hauptsache Rendite!
Wo bleibt denn da der Mensch? Was ist er noch Wert?
Lang erfahrene Zusteller werden „versetzt“, die Lücke füllen Aushilfskräfte im Niedriglohnsektor. Die meisten haben Schwierigkeiten beim Lesen, was gerne zu „Fremdpost“ im eigenen Kasten führt. Ortskenntnis gleich Null – wen wundert es da, dass die Zustellung inzwischen einfach etwas länger dauert ?