Ölfelder zwischen Weingarten und Untergrombach werden erschlossen
Ölbohrtürme im Kraichgau. Das klingt irgendwie seltsam, verortet man diese stetig auf und ab fahrenden, metallischen Riesen doch eher nach Texas oder in den Nahen Osten. Tatsächlich hat die Erdölgewinnung auch in unserem Hügelland schon fast eine 100-jährige Tradition. In Ubstadt-Weiher und in Forst wurde schon mittels Tiefbohrtechnik im Jahr 1920 das schwarze Gold aus der Tiefe nach oben gepumpt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden so fast 100.000 Tonnen Erdöl gefördert, im Herbst 1960 waren die Vorkommen erschöpft und die Bohrungen wurden eingestellt.
Durch moderne Fördertechnik und neue Bodenanalysen, wird die Ölförderung im Kraichgau aber bald ein Comeback erleben. Die umfangreichen Untersuchungen der Firma Rhein Petroleum haben in 150 Metern Tiefe unweit des Baggersees Weingarten ein Ölvorkommen entdeckt, dessen Dimensionen offenbar eine wirtschaftliche Förderung rechtfertigen. Die ursprüngliche Vorgabe von Rhein Petroleum war eine Mindestförderung von 30.000 Litern pro Tag, welche offenbar im nun im zu erschließenden Abschnitt auch tatsächlich zu erwarten sind.
Sobald das Genehmigungsverfahren und die notwendigen Formalitäten abgehandelt sind, wird also aller Voraussicht nach das erste Mal seit knapp 70 Jahren ein Ölförderturm im Kraichgau in Betrieb gehen. Das Unternehmen Rhein Petroleum plant zudem auch noch weitere Bohrungen in der Region, so berichtet es der SWR.