Gochsheimer Glanzzeit

| ,

Auch die dritte Auflage der Kraichtaler Schlossweihnacht rund um das historische Graf-Eberstein-Schloss in Gochsheim war wieder ein voller Erfolg.

Nichts gegen den Kirchplatz in Münzesheim, doch erst wenn man gesehen hat wie schön das Graf-Eberstein-Schloss in Gochsheim inmitten eines Lichtermeeres aussieht, weiß man wo der Kraichtaler Weihnachtsmarkt schon immer hingehört hat und auch hingehören sollte. Spätestens wenn das letzte Tageslicht verschwunden ist und das tiefe und dunkle Blau der Nacht sich breit macht, spielt das alte Gemäuer seine Karten voll aus. Hier haben sich die guten Marktgeister auch alle Mühe gegeben, alle Register gezogen und ausende, ach was, abertausende von Lichtern aufgehängt. Bis in die Krone der großen Bäume im Hof des Schlosses funkelte es in warmen und kräftigen Farben. Dazu brannten altmodische Laternen über dem mit Zweigen dekorierten Balkon des Schlosses. Nicht ohne Grund war besonders diese Ansicht ein sehr beliebtes Ziel unzähliger Hobbyfotografen über den ganzen Abend hinweg. Eröffnet wurde der diesjährige Weihnachtsmarkt – die Kraichtaler Schlossweihnacht – von den Kindern des vor über 20 Jahren gegründeten Jugenchores ​​MeOLa.

Gemeinsam sangen sie mehrere Weihnachtslieder, um die Besucherinnen und Besucher des Marktes in Stimmung für die schönste Zeit des Jahres zu bringen. Im Anschluss sprach Kraichtals Bürgermeister Tobias Borho ein paar warme Worte, bevor er sich als Weihnachtsmann verkleidet in die Menge stürzte, um besonders den kleinen Kraichtalern eine Freude zu bereiten. Nur ein Programmpunkt von vielen – an beiden Markttagen hatten Stadt und Vereine eine ganze Reihe von Angeboten für Kinder und Erwachsene zusammengestellt. Gemeinsames Weihnachtsliedersingen, der Auftritt Kraichtaler Chöre, der Verkauf frisch gebackenen Brotes aus dem alten Gemeindebackofen im badischen Bäckereimuseum oder Vorführungen uralter Schmiedekunst in der Schmiede des Schlosses. Dieses hatte an beiden Markttagen zu jeder Zeit kostenfrei seine Türen und Tore für die Besucherinnen und Besucher geöffnet. Im alten Rittersaal gab es Handgemachtes und Kunstfertiges zu kaufen, darüber hinaus waren die Ausstellungen in den Räumen des Museums für jedermann zugänglich.

Der Markt beschränkte sich dabei nicht nur auf das Areal des Schlosses, sondern zog sich den kompletten Gassbuckel hinunter bis vor das Bäckereimuseum und das Zuckerbäckermuseum. Das war augenscheinlich einigen Besucherinnen und Besucher nicht ganz klar, erst im Laufe des späteren Abends erschloss sich das Publikum auch diesen Marktbereich. Hier boten fahrende Händler Süßes, Heißes und Deftiges an und auf einer kleinen Bühne spielte Karl-Heinz Leicht auf seiner Steirischen Harmonika. Dazu der Duft von frischem Brot aus der alten Backstube…ein Fest für die Sinne!

Kurzum, auch die dritte Auflage der Kraichtaler Schlossweihnacht darf sich ohne Zweifel wieder in die Riege der schönsten Weihnachtsmärkte im ganzen Kraichgau einreihen. Zusammen mit dem unkonventionellen Erfolgsmodell des von Vereinen bewirtschafteten Schlosscafés hat der kleine Markt in jedem Fall zu einer deutlichen Aufwertung Gochsheims beigetragen, denn wer das kleine mittelalterliche Städtchen einmal in sein Herz geschlossen hat, der kommt gerne immer wieder zurück.

Vorheriger Beitrag

Tiefenbacher Weihnachtsglück

Die Pflegemutter

Nächster Beitrag