Geheimnisvolles Karlstal

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Wo schon Könige wanderten – Eine Wanderung durch ein Stück Urwald voller Wasser, Wald und Wunder

Wer das erste Mal in die Kühle und die grüne Stille des Karlstals eintaucht, dem verschlägt es erst unweigerlich die Sprache. Der gluckernde Bachlauf, das klare Wasser über rostrotem Grund, die bemoosten Felsen… Es ist eine Szenerie, wie sie sich ein leidenschaftlicher Künstler nicht besser hätte ausdenken können. Mann will sofort innehalten und das durch und durch üppige Bild in sich aufnehmen. Dafür gibt es auch reichlich Plätze und Gelegenheiten. Entlang des leicht passierbaren Wanderweges, der sich Seite an Seite mit dem Wasserlauf durch das Tal schlängelt, finden sich immer wieder hölzerne Bänke.

Der schönste Ort entlang des etwa vier Kilometer langen Tals, ist aber ein hölzerner Pavillon, dessen Kuppeldach mit dichtem Moos bewachsen ist. Errichtet auf massivem Felsgestein, fließt das Wasser darunter hindurch, führt der Wanderweg über seine hölzernen Bohlen. Wer hier Platz nimmt und die Augen schließt, kann das Plätschern des Wassers nicht nur hören, sondern auch seine Schwingungen durch die Füße direkt in sich aufnehmen. Den Moment der perfekten Ruhe zu finden, kann sich an manchen Tagen leichter, an manchen Tagen schwerer gestalten. Das Karlstal ist bei Familien äußerst beliebt, sind die sorgfältig angelegten Pfade doch leicht begehbar, zudem lädt das flache Wasser besonders die Kinder zum Spielen und Erfrischen ein.

Immer wieder wechselt man das Ufer entlang der Moosalbe, der Weg führt regelmäßig über hölzerne Stege oder auch Trittsteine, für die es etwas Balance braucht. Wer den Pfad aufmerksam entlang geht, stößt immer wieder auf steinerne Zeugen der bewegten Vergangenheit des Karlstals. So zeugt eine in den Fels eingelassene Granittafel von hohem Besuch des alten Adels vor langer Zeit. So war es niemand geringeres als König Ludwig von Bayern, der fast auf den Tag genau vor 160 Jahren durch das Tal wanderte und das in nicht weniger beeindruckender Begleitung, als der von Großherzog Ludwig von Hessen sowie Erzherzogin Hildegard von Österreich.

Wer das Karlstal einmal selbst erleben möchte, muss vom Kraichgau aus etwa eine gute Stunde bis anderthalb Stunden Fahrt einkalkulieren. Das Tal liegt etwa 10 Kilometer von Kaiserslautern entfernt mitten im Pfälzerwald bei Trippstadt. Einstiegsmöglichkeiten gibt es jede Menge, ebenso einfach zu erreichende Parkplätze. Zwei Rundwege mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sind ausgeschildert, beide führen Wanderer vorbei an einem Naturschauspiel, das man nicht wieder vergessen wird. Auch für die standesgemäße Pause ist vor Ort gesorgt, so gibt es zum Beispiel die Klugsche Mühle oder das Café Unterhammer, wo in wunderschöner, historischer Kulisse eingekehrt werden kann.

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2 Gedanken zu „Geheimnisvolles Karlstal“

  1. DANKE für den sehr interessanten Wandertip, auch wenn er nicht eben bei uns um die Ecke zu finden ist. Es scheint sich wirklich zu lohnen.

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