Feurige Feste

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Rund um seine alte Burg feiert Obergrombach nicht eines der schönsten, sondern das schönste Fest weit und breit

Wie lässt sich die Atmosphäre auf dem Burgfest zu Obergrombach für all jene beschreiben, die sie noch nie mit eigenen Sinnen erlebt haben? Stellen Sie sich zu Beginn ein paar enge pittoreske Straßen und Gassen vor, zu beiden Seiten gesäumt von wunderschönen alten Gebäuden – darunter viel Fachwerk, Gauben, Giebel und Erker. Dazu windschiefe Fensterstürze, hölzerne Türen, knorrige Treppen und Durchgänge, an deren Enden malerische Innenhöfe und wilde Gärten liegen. Nun stellen Sie sich diese Szene an einem warmen und lauen Sommerabend vor.

Alles wird beleuchtet von bunten Lichtern, Fackeln, bernsteinfarbenen Lampen und dem warmen Leuchten unzähliger Kerzen. Der alte Sandstein strahlt noch weit nach Sonnenuntergang die Wärme des Tages ab, ein laues Lüftchen weht durch die Gassen. Über allem ragt die alte Burg zu Obergrombach auf, heute nicht als schweigender Monolith, sondern geschmückt mit Lichtern und Wimpeln, bevölkert von hunderten wenn nicht tausenden von Menschen, die sich in ihren alten Höfen, entlang der ihr zugewandten Stiegen und Wege und natürlich überall in den Straßen des sie umgebenden Dörfchens tummeln. Die Luft ist erfüllt, ja vibriert regelrecht, von den vielen fröhlichen Stimmen, dem Gelächter und der Musik. Von überall her strömen aufregende Gerüche unterschiedlicher Speisen heran, der Geruch von Kohle, von Gebackenem und Gegrilltem. Ein Abend, wie er schöner nicht sein könnte, zur Gänze aus der Zeit gefallen, unbeschwert und unerreichbar für all die Widrigkeiten unserer Zeit.

Das klingt zu kitschig, sagen Sie? Dann waren sie noch nie auf dem Burgfest in Obergrombach, dann ganz genau so hat es sich an diesem Wochenende wieder zugetragen. Alle zwei Jahre stellt die Arbeitsgemeinschaft das Burgfest auf die Beine, eine logistische Meisterleistung, die nicht nur ein perfektes Zusammenspiel der örtlichen Vereine beinhaltet, sondern auch die Organisation eines großen Rahmenprogramms. Dieses umfasst zum Beispiel reichlich Livemusik, auf den verschiedenen Bühnen spielen im Laufe des Wochenendes nicht nur die Burgfest Combo und die Band Harrycane, sondern auch Moondance sowie der Burgschulchor, die Seniorenkapelle des MVO, der Spielmann und Fanfarenzug FFW Heidelsheim sowie die Andy Mangold Band.

Das mittelalterliche Dörfchen Obergrombach wird seiner alten Geschichte natürlich auch auf dem Fest gerecht, richtet unterhalb der Burg einen bunten Mittelaltermarkt und natürlich das historische Bundschuhlager aus. Hier kann nicht nur mittelalterliches Lagerleben erkundet werden, sondern auch viel Kleines, Großes und in jedem Fall Handgemachtes erworben werden. Am Abend, wenn die Sonne sinkt, sammelt sich ein großes Publikum im Lager, um einem feurigen Spektakel der Extraklasse beizuwohnen. Hier trifft mittelalterliche Musik auf die Magie der Flammen, eine Show, die völlig zurecht begeistert. Im ersten Dunkel der Nacht werden Fackeln jongliert, Feuerbälle kreisen und verschwimmen in den Augen der Betrachter zu brennenden Skulpturen, Feuerschlucker und Flammentänzer lassen das Publikum staunen.

Wer am Wochenende nicht dabei sein konnte, hat am heutigen Montag noch einmal die Gelegenheit das Burgfest Obergrombach zu erleben, bevor es dann erst wieder 2026 erneut gefeiert wird.

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1 Gedanke zu „Feurige Feste“

  1. Liebe Redaktion, euch ist da leider ein Fehler unterlaufen. Das schönste Fest ist natürlich das Reichstadtfest in Heidelsheim, und nicht das Burgfest. :)

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