In der Nacht zu Freitag, 06.04.18 wurde zunächst die Abteilung Oberderdingen und die Dreh-leiter der Abteilung Flehingen um 0.16 Uhr von der integrierten Leitstelle Karlsruhe zu einem gemeldeten Scheunenbrand ins Gewann „Karlsteich“ unweit des Gartenhausgebiets „Schänz-le“ alarmiert. Bereits auf der Anfahrt zum Feuerwehrhaus, das nicht weit vom Brandobjekt entfernt liegt, sahen die Feuerwehrangehörigen einen meterhohen Flammenschein, weshalb rasch Gemeindevollalarm ausgelöst wurde. Beim Eintreffen der ersten Kräfte am Brandort stand eine 10×18 Meter große Feldscheune – das gleiche Objekt, das vor wenigen Tagen bereits das Ziel einer Brandstiftung war – fast vollständig in Brand, auch das Dach war in großen Teilen durchgebrannt. In der Halle sowie unter dem direkt angebauten, 18×6 Meter großen Schleppdach waren diverse landwirtschaftli-che Geräte, größere Mengen Düngemittel sowie Strohrundballen gelagert.
Umgehend wurde eine Brandbekämpfung eingeleitet sowie Riegelstellungen aufgebaut. Hier-für kamen letztlich insgesamt fünf C-Rohre von Trupps unter Atemschutz zum Einsatz. Au-ßerdem wurden weitere wasserführende Fahrzeuge aus Bretten und Sternenfels nachgefor-dert. Um Zugang zur Halle zu bekommen, musste mit Trennschleifern die Hallentore geöffnet werden. Parallel dazu wurden mit dem Rüstwagen vier Anhänger, teils brennend, aus dem Vorbau gezogen. Glücklicherweise war ein mit Düngemittel beladener Wagen nicht vom Brand betroffen. Auch das in der Halle gelagerte Düngemittel konnte von der Feuerwehr gehalten werden, so dass es nicht zu chemischen Reaktionen und damit verbunden zu einem Gefahr-stoffaustritt kam, und so diesbezüglich kein Umweltschaden entstand. Vorsorglich wurde aber zu Beginn des Einsatzes auch der Fachberater Chemie des Landkreises hinzugeordert.
Neben der Brandbekämpfung wurde die Einsatzstelle mit zahlrei-chen Lichtmasten und Scheinwerfern ausgeleuchtet. Zudem wurde von der Heinz-Treffinger-Straße am Ortsrand eine rund 350 Meter lange Wasserversorgungsleitung aufgebaut. Außerdem wurde mit zwei Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr vom Feuerwehrhaus Wasser zur Einsatzstelle gebracht. Die Löscharbeiten wurden im Verlauf von einem Radlader unterstützt, da das eingelagerte Stroh zum Ablöschen aus der Halle gebracht werden musste. Die Lösch-arbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden hin. Im Einsatz waren 33 Feuerwehrangehörige der Abteilung Oberderdin-gen mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 20/20, dem Hilfeleistungs-löschgruppenfahrzeug HLF 20, dem Rüstwagen RW 1, dem Einsatz-leitwagen ELW 1 und dem Mannschaftstransportwagen MTW samt Transportanhänger, 17 Kräfte der Abteilung Flehingen mit dem Hilfe-leistungslöschgruppenfahrzeug HLF 16/20, der Drehleiter DLA (K) 23/12 und dem Tragkraftspritzenfahrzeug TSF, 15 Feuerwehrangehö-rige der Abteilung Großvillars mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 8 und dem Mannschaftstransportwagen MTW. Die Feuerwehr Bretten war mit drei Kräften und dem Tanklöschfahrzeug TLF 3000 und die Feuerwehr Sternenfels ebenfalls mit drei Kräften und dem Tanklösch-fahrzeug TLF 4000 vor Ort. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Jürgen Bordt machte sich ebenfalls vor Ort ein Bild von der Lage. Der Rettungsdienst des DRK-Kreisverbands Karlsruhe war vorsorglich und zur Absicherung der Einsatzkräfte mit zwei Mitarbeitern und einem Rettungswagen RTW von der Wache Oberderdingen angerückt. Sie wurden unterstützt von fünf Helfern der DRK-Bereitschaft Oberderdingen, die mit einem Krankenwagen KTW-4 und einem Mannschaftstransportwagen MTW samt Versorgungsanhänger zur Einsatzstelle kamen. Die DRK-Helfer übernahmen auch die Versorgung der Einsatzkräfte mit Warm- und Kaltgetränken.
Von der Polizei waren zwei Beamte der Schutzpolizei mit einem Streifenwagen vom Revier Bretten sowie zwei Beamte der Kriminalpolizei vor Ort. Sie haben die Ermittlungen zur Brand-ursache übernommen. Einsatzende war nach den Reinigungs- und Aufrüstarbeiten zunächst gegen 6.30 Uhr. Allerdings musste die Abteilung Oberderdingen am Vormittag noch zwei Mal zu Nachlöschar-beiten ausrücken. Um 6.59 Uhr wurde Tagalarmgruppe alarmiert. Im Einsatz waren dabei 12 Kräfte mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 20/20 und dem Einsatzleitwagen ELW 1. Mit einem C-Rohr wurden Nachlöscharbeiten bis gegen 8.30 Uhr durchgeführt. Um 11.11 Uhr wurde schließlich die Kleinalarmgruppe alarmiert. Hier waren sechs Kräfte mit dem Löschgruppen-fahrzeug LF 20/20 vor Ort. Sie setzten ein C-Schnellangriffsrohr für die Nachlöscharbeiten ein. Einsatzende war letztlich gegen 12.00 Uhr.
Bericht: Michael Wöhrle (FF Oberderdingen)
Fotos: Feuerwehr Oberderdingen