Die Fusion der Volksbanken Bruchsal-Bretten und Kraichgau ist abgeschlossen. Entstanden ist die viertgrößte Genossenschaftsbank in Baden-Württemberg. Was sich nun ändert und was nicht…
Habemus Volksbank – Sie haben es getan. Am Wochenende fusionierten die beiden Volksbanken Bruchsal-Bretten und Kraichgau nun auch auf technischer Ebene. Was die jeweiligen Vertreterversammlungen der beiden bislang getrennt voneinander operierenden Banken bereits vor Wochen beschlossen haben, wurde nun auch in Bits und Bytes ganz handfest in die Tat umgesetzt. Wer heute morgen versucht, die Seite der Volksbank Bruchsal-Bretten aufzurufen, der bekommt bereits den Hinweis “Wir haben eine neue Homepage” und landet da, wo die Reise seit Beginn der Fusionsgespräche im September 2022 hingeführt hat.
Kraichgau ohne Wenn und Aber
Ab sofort tritt die neu fusionierte Bank unter dem Namen “Volksbank Kraichgau” auf, ein Name, der nun endlich auch zu den geografischen Rahmenbedingungen des neuen Geschäftsgebietes passt. Während die bisherige “alte” Volksbank Kraichgau bislang nur einen Teil des Hügellandes abgedeckt hat – primär dessen Norden – sitzt die Bezeichnung nun deutlich besser. Das neue Einzugsgebiet umfasst nun alle wesentlichen Kraichgau-Metropolen, angefangen von Eppingen über Sinsheim, Bruchsal und Bretten bis hin nach Bad Rappenau. Damit passt der neue Name, wie man im Kraichgau sagen würde, wie “Arsch auf Eimer“. 64 Filialen der neuen Volksbank stehen der Kundschaft ab sofort zur Verfügung, acht davon sind bereits mit dem vollautomatisierten VR Sisy-System ausgestattet.
Unkenrufen, die in der Fusion lediglich den kaschierten Versuch sehen, Services zu reduzieren und den Verwaltungsapparat aufzublähen, sei an dieser Stelle noch kurz das Folgende mit auf den Weg gegeben: Weder wird durch die Fusion die Zahl der Filialen reduziert, noch werden Mitarbeiter entlassen, noch addiert sich die Vorstandschaft der beiden Häuser. Weitere Infos dazu hat die Bank unter einer FAQ auf der neuen Webseite zusammengefasst.
Ein paar Hausaufgaben für die Kundschaft
Eine neue Bank bedeutet eine neue Bankleitzahl. Durch die Fusion der beiden Häuser erhält die neue Bank künftig den bisherigen Swift Code der Volksbank Kraichgau. Seit dem Wochenende ist der Swift Code der Volksbank Bruchsal Bretten formal Geschichte. Ganz gerecht geht es daher bei den Kundenpflichten im Kielwasser der Fusion leider nicht zu. Während die Kundschaft der bisherigen Volksbank Kraichgau überhaupt nichts unternehmen muss, erhalten die Stammkunden der Volksbank Bruchsal Bretten ab sofort neue Kontodaten bzw. eine neue IBAN. Sie sollten also alle, die von Ihrem Konto abbuchen oder darauf überweisen, auf die neue Bankverbindung aufmerksam machen. Doch kein Stress, die alte Bankverbindung wird zwei Jahre lang als Weiterleitung funktionieren, selbst wenn an die alten Daten überwiesen wird, kommt das Geld also noch 24 Monate lang problemlos dort an, wo es hin soll. Mehr Details entnehmen die betroffenen Kunden am besten dem Infoschreiben, das bereits vor einigen Tagen per Post verschickt wurde.
Was bringt´s?
Wieso eigentlich das ganze, werden sich vielleicht manche fragen? Die Volksbank hat dafür einen Satz formuliert, der sich folgendermaßen liest: “Die Fusion zweier moderner, leistungsstarker Genossenschaften, der Volksbank Bruchsal-Bretten und der Volksbank Kraichgau,stellt sicher, dass Zukunftsthemen gemeinsam mit gesteigerter Kraft, Geschwindigkeit und Qualität im Sinne der Mitglieder umgesetzt werden und sichert die betriebswirtschaftliche Stärke ab.” Man könnte auch das Credo der Volksbank, das zugegeben eigentlich für den genossenschaftlichen Gedanken steht, bemühen: Gemeinsam mehr erreichen. “Hohe Gestaltungskraft” attestiert Vorstand Matthias Zander der neu entstandenen Bank, “Zukunftsfähig bleiben” sieht sein Kollege Klaus Bieler als wichtigen Beweggrund und “Stärke kombinieren um Potenziale zu nutzen” Vorstand Andreas Hahn. Naja, sie ahnen, was man ihnen mit schönen Worten sagen möchte: “Mit oiner Hand kriegsch halte koin Schuh gebunne” oder “zsamme fludchds besser”.
Also dann, nach der rechtlichen Verschmelzung am 7. September, ist seit dem Wochenende die frischgebackene Volksbank Kraichgau nun auch auf technischer Ebene mit der Volksbank Bruchsal Bretten fusioniert. Während das Team der beiden IT-Zentren in Weingarten und Wiesloch zweifelsohne ein paar sehr spannende und fordernde Stunden hinter sich haben dürfte, beginnt das Zusammenwachsen doch aber nun im Grunde von ganz von vorne. Ein neues Kollegium ist entstanden, ein neuer Vorstand und eine neue Bank, an die sich auch die Kunden erst einmal gewöhnen müssen. Das ist ein Aspekt, der nicht einfach nur unter “ferner liefen” rangiert, schließlich bedeutet die Wahl einer Bank auch einen enormen Vertrauensbeweis. Eine Fusion, eine neue Bankverbindung, ein neuer Name… Gerade für die Kundschaft der bisherigen Volksbank Bruchsal-Bretten gibt es doch einiges zu verinnerlichen und zu verarbeiten. Es ist nun an der neuen Volksbank aufzuzeigen: Wir sind die alten geblieben und doch sind wir neu und das ist auch gut so. Oder um es mit Henry Ford zu sagen: Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg.
Transparenz: Die Volksbank Bruchsal-Bretten schaltet Werbung auf Hügelhelden.de. Diese Artikel entstand unabhängig von dieser Kooperation, wurde weder beauftragt noch inhaltlich beeinflusst oder vergütet.
Wenn wenigstens die App besser werden würde, seit die Fiducia fusioniert hat ging es mir der App immer weiter bergab, ich hab schon eine Kündigung geschrieben gehabt, nachdem jetzt aber die DKB auch teurer wurde und deren App nun auch verschlechtert wird bleib ich solange die Preise nicht erhöht werden.
Jetzt neue IBAN lernen macht es natürlich nicht besser, aber der Preis der VB Kraichgau ist günstiger und wenn der Service gleich bleibt dann ist es vertretbar.
Keine Filialschliessungen? Was ist denn z.B. mit der Filiale Zeutern passiert?
Ein Geldautomat und ein Auszugsdrucker ist keine „Filiale“.
Zinserhöhungen sind die „Sterbehilfe“ kleiner Banken.