Es geht auch ohne Eisenmänner – So schön ist der Hardtsee-Triathlon

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Familiär, klein aber fein – Gemeinsam schwimmen, radeln und laufen in Ubstadt-Weiher

Triathlon am Hardtsee. Nach all den Jahren der Challenge und des Ironman denkt man hierbei unwillkürlich nur noch an Massen von Menschen die im Rahmen einer kommerziellen Großveranstaltung kaum einen Zentimeter freien Grundes entlang des Strandes der Ubstadt-Weiherer Riviera erkennen lassen. Man denkt an pumpende Musik, ein riesiges Medien-Aufgebot, die Fixierung auf Stars der Sportszene und den dreitägigen Ausnahmezustand. Nicht wenige Menschen sind froh wenn sich nach selbigem die Wellen des Hardtsees wieder wieder glätten und die Ironman-Maschinerie weiterzieht.

Klein und bescheiden hingegen gibt sich der etwa zwei Monate nach dem großen Rummel ausgetragene Hardtsee-Triathlon des TSV. Hier geht es weniger um Leistung, Ruhm und sportliche Ehren, sondern schlicht und einfach um das Dabeisein und den Spaß an der Bewegung. Das Starterfeld besteht aus jungen, alten, leichten und schweren Menschen aus allen Ecken und Winkeln der Region. Einzelkämpfer, ambitionierte Amateure, Hobbysportler und sogar ganze Familien gehen hier gemeinsam an den Start. Es gilt eine Strecke von 600 Metern im Wasser, sechzehn Kilometern auf dem Rad und weiteren vier Kilometern zu Fuß zurückzulegen.

294 Einzelteilnehmer sind in diesem Jahr beim Hardtsee-Triathlon angetreten. In 38 Teams zeigten Sportlerinnen und Sportler von 10 bis 70 Jahren was sie auf dem Kasten haben. Jeder gab auf seine Art, mit seinem Tempo und auf seine Weise sein Bestes und die vielen Zuschauer entlang der Strecke jubelten aufmunternd und anfeuernd aus vollen Lungen. Auf diese Art und Weise waren alle Teilnehmer am Ende auch Sieger. Wer wie viele Punkte und welchen Platz beim 32. Hardtsee-Triathloner gattern konnte, lässt sich auf der TSV Webseite nachlesen.

Obwohl es bei einem sportlichen Wettbewerb wie dem Hardtsee-Triathlon natürlich auch ums Gewinnen geht, so steht das Miteinander zum Start eines jeden Herbstes am Hardtsee doch deutlich im Vordergrund. Man verstünde sich als lockere und familiäre Alternative zu den Mega-Events der Ironman-Serie, erläutert auch Heinz Harlacher, erster Vorsitzende der TSV. In der Tat ist die Atmosphäre entspannt und gelöst an diesem Sonntag-Morgen am Hardtsee. Es weht ein kühles Lüftchen und der See hat mit 21 Grad die ideale Temperatur. Auch der Kassenwart des TSV, Bruno Loes ist vor Ort und packt an wo er kann. Keine Selbstverständlichkeit, bedenkt man dass Bruno in Kürze seinen 83 Geburtstag feiert. Seit seinem 20. Lebensjahr ist Bruno beim TSV, weil er damals noch minderjährig war, bürgte sogar dereinst der Bürgermeister für seinen Vereinseintritt. Alleine ist Bruno an diesem Sonntagmorgen selbstverständlich nicht – rund 100 Helfer sind im Einsatz darunter neben den TSVlern auch befreundete Taucher oder Kollegen von der DLRG, des DRK und der Freiwilligen Feuerwehr. Zusammen ziehen Sie an einem Strang um die diesjährige Auflage des Triathlon wieder zu einem Erfolg zu machen. Fehlt es an einer Stelle, gibt es immer irgendjemand der sofort einspringt und zur Verfügung steht. Das gilt übrigens auch für die Sportler – Als der Schwimmer einer antretenden Gruppe ausfällt, findet sich unter den Zuschauern sofort und spontan ein Ersatzmann für ihn. Ab in die Badehose und rein ins Wasser – so unkompliziert und schön ist der Hardtsee-Triathlon Ubstadt-Weiher.

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