“Eine Feuerwehr funktioniert nicht nur online”

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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Ubstadt-Weiher wählt Alexander Seifert zum neuen Kommandanten

Normalerweise ist eine Hauptversammlung der Feuerwehr Ubstadt-Weiher, selbstredend abgesehen von den formalen Programmpunkten der Tagesordnung, eine recht gesellige Angelegenheit. Es wird viel gelacht, Schultern geklopft, eng beieinander gestanden und intensiver Austausch gepflegt – wann treffen schon einmal alle Kameraden aus allen vier Ortsteilen gleichzeitig aufeinander? Ganz so locker konnte es diesmal allerdings nicht ablaufen, schließlich gilt es ja da noch dieses omnipräsente Virus zu beachten. Auch wenn in diesem Sommer die Inzidenzen auf niedrige Werte gesunken sind, spielte das Thema Corona bei der Versammlung dennoch eine spürbare Rolle. Die Feuerwehrleute saßen in der ohnehin schon großen Kultur- und Sporthalle Ubstadt in großem Abstand zueinander, der Fanfarenzug durfte kein traditionelles Auftakt-Stück spielen und statt dem obligatorischen Schnitzel mit Brot, gab es diesmal vorab eingepackte Belegte. “Man hätte das Treffen auch online abhalten können, aber der direkte Kontakt ist einfach besser” so Bürgermeister Tony Löffler bei seinem alljährlichen Grußwort und Kommandant Alexander Seifert ergänzt in seinem: “Der Betrieb einer Feuerwehr kann auf Dauer nicht online stattfinden”.

der Kommandant der Feuerwehr Ubstadt Weiher und Ubstadt-Weihers Bürgermeister Tony Löffler

Damit zielte Seifert auf die einschneidenden Veränderungen ab, die den Alltag der Feuerwehr Ubstadt-Weiher im zurückliegenden Jahr prägten. So war der Übungsbetrieb nur sehr eingeschränkt möglich, die Arbeit der Kinder und Jugendfeuerwehr teilweise nur über von der Jugendabteilung organisierte Online-Meetings machbar und auch das gesellschaftliche Zusammenleben der Kameradinnen und Kameraden lag weitgehend brach.

Doch Pandemie hin oder her, eine Feuerwehr muss funktionieren und im Notfall bereit und zur Stelle sein können -schließlich ereignen sich Unglücke, Unfälle oder Brände auch unabhängig vom aktuellen Infektionsgeschehen. Im zurückliegenden Jahr hatte die Feuerwehr Ubstadt-Weiher immerhin 90 Einsätze zu absolvieren, darunter 20 Brände. Abgesehen von einem großen Flächenbrand im Sommer 2020, waren dies vornehmlich kleinere Einsätze, doch waren es dennoch zwölf Menschenleben, die durch den Einsatz der Rettungskräfte bewahrt werden konnten. Die Arbeit der Feuerwehr ist und bleibt im wahrsten Sinne des Wortes lebensnotwendig. Damit sie arbeiten kann, braucht sie zeitgemäße und zweckdienliche Ausstattung. Die Gemeinde Ubstadt-Weiher ist sich hier ihrer Verantwortung bewusst und investiert in alle vier Abteilungen ihrer Wehr. Im letzten Jahr wurde der komplette Neubau des Feuerwehrhauses in Zeutern seiner Bestimmung übergeben, ein neuer Mannschaftstransportwagen wird in wenigen Tagen geliefert und die Anschaffung eines Gerätewagens ist bereits beschlossene Sache. Eine größere Investition könnte naher Zukunft noch im Ortsteil Weiher anstehen, Gutachten haben dem dortigen, alten Feuerwehrhaus die Zukunftstauglichkeit abgesprochen, eine Sanierung scheint hier nicht mehr möglich. Mit einem Neubau wird sich vermutlich auch hier der Gemeinderat in naher Zukunft befassen.

Als großer Programmpunkt stand an diesem Abend auch die Wahl des neuen Kommandanten der Feuerwehr Ubstadt-Weiher auf dem Plan. Da der bisherige Amtsinhaber Mario Dutzi aus Zeutern das Kommando der Feuerwehr in Singen am Hohentwiel übernommen hat, galt es die Position neu zu besetzen. Mit 75 prozentiger Zustimmung stimmten die Kameradinnen und Kameraden für den einzigen Nominierten Alexander Seifert, zu seinem Stellvertreter wurde Thomas Herzog aus Stettfeld gewählt.

Beschlossen wurde der Abend mit einer ganzen Serie an Beförderungen und Ehrungen für über 90 Feuerwehrfrauen und Männer, darunter Adolf Deck und Wolfgang Brecht, die für 50 Jahre im Einsatzdienst vom Land Baden-Württemberg mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung durch Kreisbrandmeister Jürgen Bordt ausgezeichnet wurden.

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