Ein ruhiges Jahr? Gut so!

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Im letzten Jahr musste die Feuerwehr Ubstadt-Weiher zu keinem einzigen Großeinsatz ausrücken. “Gut so, denn das Thema Brandschutz greift” zeigt sich Kommandant Alexander Seifert zufrieden

Bevor jetzt der Eindruck entsteht, die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Ubstadt-Weiher hätten im zurückliegenden Jahr kaum etwas zu tun gehabt… Ganz so ist es natürlich nicht. Immerhin rund 80 Mal mussten die Floriansjünger aus Ubstadt, Weiher, Stettfeld und Zeutern in Windeseile in die Einsatzfahrzeuge springen. Der häufigste Grund dafür – nicht weiter verwunderlich eingedenk der monatelangen Dürre im Sommer 2022 – Flächen- und Vegetationsbrände. Dutzende Male hat das trockene Land Feuer gefangen, jedes Mal mit dem Potenzial, schnell und weit um sich zu greifen. Ein Phänomen das alle Wehren des Landkreises Karlsruhe angesichts des fortschreitenden Klimawandels in Zukunft weiter beschäftigen wird, weiß Kreisbrandmeister Jürgen Bordt und berichtet im Zuge seiner Gastrede auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ubstadt-Weiher, über die Einrichtung einer diesbezüglich spezialisierten Task Force.

Dass es abgesehen von den Bränden in freier Natur kaum größere Einsätze im vergangenen Jahr gegeben hat, wertet Feuerwehrkommandant Alexander Seifert als Erfolg. “Das Thema Brandschutz ist in den Köpfen der Menschen angekommen” ist er sich sicher und berichtet von einem der jüngeren Einsätze seiner Wehr, die einen Brand im Weiherer Industriegebiet noch im Keim ersticken konnten – dank rechtzeitig ausgelöster Brandmeldeanlage.

Mangels anstehender Wahlen oder der Nachbesprechung größere Einsatzlagen, waren die 13 Punkte im Protokoll der Jahreshauptversammlung in der Mehrzweckhalle Zeutern vergleichsweise schnell abgehandelt. Wobei “Mangel” ein gutes Stichwort ist, denn in den Berichten der Funktionäre der Feuerwehr tauchte dieser Begriff hörbar auf. Obwohl die Feuerwehr Ubstadt-Weiher personell äußerst gut aufgestellt ist, zahlreiche neue Mitglieder gewinnen konnte und bei der Jugendfeuerwehr sogar ein Aufnahmestopp verhängt werden musste, mangelt es auf einer zentralen Ebene dennoch: So fehlen trotz der großen Zahl an Mitgliedern spezialisierte und ausgebildete Fachkräfte. “Wir haben derzeit keinen einzigen ausgebildeten Gerätewart”, mahnt Alexander Seifert bei seiner Rede. Die Einsatzbereitschaft von zwei der vier Abteilungen sei durch den Engpass bei ausgebildeten Führungskräften sogar im “gelben Bereich”.

“Wir müssen im Bereich Ordnung und Sicherheit mehr tun” unterstreicht auch Bürgermeister Tony Löffler die Notwendigkeit alle Einsatzkräfte adäquat auszustatten und berichtet von den Vorstößen der Gemeinde in diesem Zusammenhang. So habe man nicht nur alle Feuerwehrhäuser mit modernen Notstromgeneratoren ausgestattet, sondern auch die Ausarbeitung von Konzepten für multiple Einsatzlagen und Notfälle auf den Weg gebracht. “Ich hoffe nur, dass wir sie nie brauchen werden” so das Gemeindeoberhaupt auch hinsichtlich des immer noch stattfindenden Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine.

Beschlossen wurde der Abend, dem neben den zahlreich vertretenen Mitgliedern des Gemeinderates auch Martin Kackschies und Jürgen Bordt vom Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe bewohnten, mit einer Reihe von Ehrungen verdienter Kameradinnen und Kameraden. So wurden mitunter Abzeichen an Uniformjacken gesteckt, die deren Trägerinnen und Träger erstmalig vor einem beeindruckenden, halben Jahrhundert angelegt haben.

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