Weltgeschichtentag im Rittersaal Gochsheim

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Endlich wieder Märchen live!

Nach dreijähriger Pause war es am Sonntag, 19. März 2023, um 17 Uhr, endlich wieder soweit. Martin Rausch und Norbert Bögle fuhren die ganze Bandbreite ihres Könnens auf und begeisterten die zahlreichen Gäste aus Nah und Fern, darunter Besuchende die noch keinen Weltgeschichtentag verpasst haben. Ein Trompeten-Trio der Musik- und Kunstschule kündigte den Beginn der Veranstaltung an, zu der in diesem Jahr hauptsächlich Erwachsene in die historischen Mauern der Ebersteiner gekommen waren. 

Zuvor hatten viele Anwesenden das nahegelegene Schloss-Café besucht oder einen Rundgang durchs historische Museumsstädtchen Gochsheim gemacht. Norbert Bögle startete und erzählte vom Prinzen, der seinen Vater hasste und sich deshalb ein Königreich ohne alte Menschen wünschte. Am Ende der Geschichte sah der König ein, dass man nicht auf den Erfahrungsschatz von alten, weisen Ratgebern verzichten könne. Passend zum Königreich, erklangen in den Erzählpausen kurze Musikstücke der Trompeten – fast wie Fanfaren.

Bild: Carmen Krüger

Martin Rausch trug seine Erzählungen nach bewährter Weise auf Badisch vor und berichtete als nicht von kleinen Hühnern sondern sprach über „kleine Giggelen“ und Nüssen die in Honig eingelegt waren. Das „Kraftfutter – nicht nur für Kindergehirne“, wie Rausch Märchen, Geschichten und Erzählungen kürzlich in einem Interview beschrieb, tat allen nach so langer Abstinenz sichtlich gut. In der nächsten Erzählung ging es um die rote Farbe, die die Liebe, das Blut oder das Feuer beschreibt, mit dem Ergebnis, dass alle Frauen – ob hübsch oder hässlich – in ihrem Inneren immer eine Hexe seien. 

In einer kurzen Pause konnten sich die Gäste bei alkohlfreien Getränken und Party-Brezeln stärken, bevor Bürgermeister Tobias Borho die Märchenliebhabenden begrüßte und den zweiten Teil des Abends einläutete. 

Nun ging es um einen halben Gockler, den Schneider im Himmel, der sich unbedingt bessern wollte, weil er den Engelein zu nahe kam oder um den Wolf, der sich im Wald versteckte, weil es ihm „draußen“ einfach zu gefährlich war. Mit tosendem Applaus bedankten sich die Gäste bei den Märchen- und Geschichtenerzählern Martin Rausch und Norbert Bögle sowie beim Familien-Unternehmen Schaude, das die drei Trompeten stets passend erklingen ließ. Der musikalische Leiter der drei Brüder, Daniel Stadtfeld, lauschte den Klängen aus dem Publikum, welches sich bereits heute freut, wenn die Stadt Kraichtal im nächsten Jahr wieder zum Weltgechichtentag in den Rittersaal einlädt. Allen Beteiligten vor und hinter den Kulissen sei an dieser Stelle nochmals gedankt. Wer nicht dabei war, hat auf alle Fälle etwas verpasst. 

Bericht: Carmen Krüger / Stadt Kraichtal

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