Die letzten Stunden der alten Brettener Rechbergklinik laufen

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Über den Abriss des alten Krankenhauses und was danach kommt

Noch gleicht der Abriss der alten Brettener Rechbergklinik eher einem filigranen, chirurgischen als einem brachialen Eingriff. Seit einigen Wochen entkernen Arbeiter das Gebäude von Hand, entfernen kritische Materialien sorgsam und recyceln was recycelt werden kann. Im September aber rollen dann die großen Maschinen an. Große Abrissbagger werden dann das einstige Vorzeige-Krankenhaus aus den 60er-Jahren Stück für Stück in seine Bestandteile zerlegen. Dabei will man offen und transparent agieren und die Nachbarschaft mit ins Boot holen, erklären Lothar Laier und Susanne Stalder von der Regionalen Kliniken Holding RKH. Es soll einen ausführlichen Infoabend geben bei dem die ausführende Baufirma genau über den Ablauf der Abrissarbeiten und die zu erwartenden Emissionen aufklären wird.

Ein komplizierter Abriss

Es liegt viel Arbeit vor den Abriss-Spezialisten auf dem Rechberg. 50.000 Kubikmeter umbauter Raum müssen bis auf die Grundmauern hinab abgetragen werden – 200 bis 300 LKW-Ladungen an Schutt fällt dabei an, welcher noch vor Ort komplett zermahlen werden soll. Spätestens bis Silvester sollen die wesentlichen Abschnitte der mit knapp zwei Millionen Euro veranschlagten Abrissarbeiten abgeschlossen sein, im Frühjahr 2020 wird nur noch ein großes Bauloch an die alte Rechbergklinik erinnern.

Arztpraxen, Sanitätshaus und Rettungswache

Danach geht es unmittelbar und ohne nennenswerte Pause weiter. Die Firma Südbau plant auf dem Areal der alten Klinik ein neues Ärztehaus zu errichten. Der bereits 2017 dafür eingebrachte erste Entwurf sah noch die mehrfache Aufstockung des 2005 eingeweihten Erweiterungsbaus der Rechbergklinik vor, doch um die Statik des Gebäudes nicht zu gefährden, reduzieren sich die zusätzlichen Stockwerke nun auf eines. Dafür wird der Annex (Anbau) nun ein ganzes Stück größer als geplant, so dass hier insgesamt rund 4000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Das Ärztehaus soll eingebettet in einem Gesundheitscampus, sein ganzes Potential entfalten können. In unmittelbarer Umgebung sollen auch Pflegeeinrichtungen und Plätze für betreutes Wohnen entstehen. Eine direkte Verbindung mit der neuen Rechbergklinik soll den Campus-Charakter abrunden.

2022 soll alles fertig sein

Im neuen Facharztzentrum wird die Notarztwache des Roten Kreuzes untergebracht sein, ein Sanitätshaus und zahlreiche Arztpraxen. Konkretes Interesse haben bereits ein Zahnarzt, ein Radiologe, ein Diabetologe, ein Rheumatologe und ein Intensivmediziner angekündigt. Zwei Jahre nach dem Baubeginn im kommenden Sommer soll das neue Gebäude bereits bezugsfertig sein, so dass die ersten Patienten hier spätestens im Herbst 2022 behandelt werden können. Das gesamte Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von sieben Millionen Euro.

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