Die guten Seelen des Peter-und-Paul-Festes Bretten
von Stephan Gilliar
Um das Peter-und-Paul -Fest in Bretten zu umschreiben, gibt es viele geläufige Superlative: das Größte, das Spektakulärste, das Älteste… Ich würde es eine Spur bescheidener, dennoch nicht weniger wichtig, als das schönste Fest überhaupt bezeichnen. Denn das Herz und die Seele des Festes sind nicht die aufwendigen Gewandungen, die inszenierten Schlachten, die Größe des Festgeländes oder die Anzahl der Besucher… sondern all jene, die das Fest durch ihre Hingabe und ihre Liebe über so viele Jahrzehnte getragen haben.
Zum etwa 20. Mal habe ich in diesem Jahr das Peter-und-Paul-Fest besucht und noch immer läuft mir ein wohliger Schauer über den Rücken, wenn ich sehe, wie sehr sich die Menschen mit diesem Fest identifizieren, es zu ihrer höchst persönlichen Liebeserklärung an die Heimatstadt und deren Geschichte erheben. Wohin man auch blickt sieht man sie, wie sie sich in Gruppen und Vereinen engagieren, vier Tage lang von früh bis spät auf den Beinen sind um ein Teil dieser – auch nach Jahrzehnten noch immer pulsierenden Ausnahmeerscheinungen sind, die sich das Peter-und-Paul-Fest nennt.
Alle sind Sie dabei, alle sind sie wieder gekommen: Die Mütter mit ihren kleinen Kindern auf dem Arm, denen man es nicht krumm genommen hätte, würden sie das Wochenende lieber zur Erholung nach einer wie so oft anstrengenden Woche nutzen, die Älteren, denen man so schnell nachsagt, den Angelegenheiten dieser Welt nur noch mit Mißgunst und Argwohn zu begegnen, den Jüngeren die in so vielen, schmalen Augen kaum zu mehr taugen, als ihre Zeit mit dem Smartphone sinnlos verstreichen zu lassen…
Sie alle sind gekommen, sitzen fröhlich beieinander, haben sich tagelang, ach was, wochenlang um das Gelingen dieses Festes bemüht. Ihre Gewandungen sind nicht einfach nur Maskerade, sie sind Teil der atmenden und lebenden Geschichte, die diese Stadt in ihrem Namen und ihrer Identität stolz wie eine Standarte vor sich her trägt. Jeder in Bretten kennt die Geschichte seiner Stadt, die Entbehrungen und die Not, aber auch den Stolz, den Freiheitsdrang und den Willen, sich gegen jedwede Widrigkeiten zu erheben und zu behaupten. Hand aufs Herz, welche andere Stadt in den Hügeln des Kraichgaus kann das von sich behaupten? Wo werden die alten Gewerke erkundet und gelebt, wo werden die alten Riten und Gepflogenheiten bewahrt und geehrt? Wo, wenn nicht im alten Brettheim und seiner Inkarnation im jungen Bretten?
So galt und gilt unsere Aufmerksamkeit bei jeder der unzähligen Berichterstattungen der letzten 10 Jahre über das große Fest in Bretten nicht dem Fest selbst, sondern den Menschen, die ihm das Leben erst einhauchen. In diesem Jahr waren unsere Fotografen selbstredend wieder mitten unter ihnen und haben die folgenden Eindrücke mit nach Hause gebracht:
So ist PuP 🤗🤗🤗
Vielen Dank für die wunderschönen Momentaufnahmen.