Der Ruf der Urzeit und der Kindheit auf dem Eppinger Pfaffenberg
Ein paar Bäume, ein alter Hochbehälter, ein paar ausgetretene Trampelpfade, umzäunt mit festem Gitterwerk. Zugegeben, mit erwachsenen Augen macht der heutige Pfaffenberg im am Rande des Eppinger Musikerviertels nicht mehr viel her. Das Heranrücken der Neubauten hat diesem besonderen Platz viel von seinem Charme und seinem Zauber geraubt. Heute ist er kaum mehr als ein kleines Stück Waldesgrün, dicht gesäumt von modernen Ein- oder Zweifamilienhäusern, deren Errichtung vor etwa zehn Jahren noch hitzig umstritten war.
Für die alten Eppinger – die Ureinwohner der Stadt, ist der Pfaffenberg allerdings eine Art Heiligtum. Viele, darunter auch der Autor dieser Zeilen, sehen den kleinen Hügel noch mit ewigen Kinderaugen als einen Ort der Abenteuer. Wie oft sind wir nach dem Kindergarten im Schatten der evangelischen Kirche noch durch die Katharinenstraße über den Pfaffenbergweg hierhin gestromert um zu spielen, zu entdecken – damals noch gut verborgen vor allzu neugierigen Augen – der nächste Anwohner war noch weit weg. Besonders angetan hatte es uns der alte Hochwasserbehälter. Von außen mit massivem Sandstein und schweren Zinnen errichtet, war er für uns nicht nur ein schnödes Wasserreservoir, sondern eine waschechte Ritterburg, die es zu verteidigen und – je nach Rolle – zu stürmen galt. An den knorrigen Wurzeln der alten Bäume konnte man den Abhang und die sanften Steilwände des Pfaffenberges erklimmen, heute warnt ein Schild vor Erdrutschen, die damals für uns noch keine Rolle spielten.
Der Pfaffenberg gehört untrennbar zu Eppingen, seine Rolle in der Geschichte der Stadt ist etwas ganz Besonderes. Aufgeschüttet wurde er Ende des 17. Jahrhunderts als Teil des Verteidigungswalls der Eppinger Linien. Doch auch schon lange vor der Gründung der Stadt Eppingen – zumindest weit vor ihrer urkundlich ersten Erwähnung – hatte dieser Ort eine besondere Bedeutung. Alte fränkische Reihengräber gaben hier Aufschluss über eine frühe Besiedlung der Gegend zwischen dem 6. und dem 8. Jahrhundert.
Vielleicht ist es ja gerade dieser Hauch, dieses Echo der Geschichte, der die besondere Aura dieses Ortes prägt. Als Erwachsener mag man ihn vielleicht nicht mehr spüren, jedes Kind in Eppingen dürfte ihnen aber schon einmal vernommen haben – den Ruf des Pfaffenberges, dem Berg der Abenteuer.
Seit 1955 wohnte ich mit meine Pflege-Eltern Barth Martha und Oskar in der Katharinenstr. 2. Da halfen noch fleissige Hände von Freunden mit das Fundament zu graben und zu betonieren, uvm – im Nachhinein ein Dankeschön.
Damals war das noch eine Lehmstraße mit wenigen, vom Bauamt von der Auflage her gleichen Häusern. Unten Richtung Adelshofen wurde Opa zugesagt, dass da nie gebaut wird. Heute bis weit hinter den Zylinderhof wohl sehr widerlegt.
Auf jeden Fall war diese Straße bis hin zum und hinterm Pfaffenberg unser Räuberrevier. Ob wir diese (sieht ja auch so aus) Burg stümten oder belagerten, den Spielen und der Fantasie waren keineGrenzen gesetzt.
Da waren auch Banden unterwegs, zB die F…-Brüder die das Gebiet bis zu den Schulen für sich beanspruchten. Aber bis auf ein fast Unglück gabe es höchstens Beulen, anders als heute.
Im Winter war es ein Paradies für uns Kinder, war ja ja eh ganz nah, im Gegensatz zum Hornbuckel, den wir natürlich auch frequentierten – aus de Bohn. – Da hatte ich ein Kindermädchen das auf mich aufpassen sollte, aber vor lauter Juchhee eben mich vergass, so dass ich aus diesem Abenteuer mit Frostbeulen heraus kam.
Auch unternahmen wir in Sommermonaten auch Abenteuerausflüge Richting Rohrbach und rechts runter zu den Weidenstücken.
Auch wurden etliche Feste für die ganze Stadt dort veranstaltet.
EIN KULTORT Eppingens