Das Leben hält Einzug im Steinzeugpark Bretten

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Die ersten Mieter und Eigentümer bevölkern bereits Brettens brandneues Stadtviertel

Als Anfang Juli 2018 der erste Spatenstich auf dem Gelände des alten Steinzeugwerkes bei Bretten erfolgte, lag das Filet-Grundstück oberhalb des Brettener Alexanderplatzes auf der Diedelsheimer Höhe noch weitestgehend brach. Jahrzehntelang stand hier zuvor das gigantische Steinzeugwerk des Brettener Familienunternehmens Harsch, in dem beispielsweise Rohre und andere Bauelemente aus Steinzeug in gigantischen Hochöfen hergestellt wurden. Doch als Steinzeug Mitte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts allmählich durch modernere Baustoffe ersetzt wurde, schrumpfte der Bedarf an den Brettener Waren – zuletzt lag das riesige Fabrikgebäude viele Jahre lang still und verlassen da. Da sich eine Sanierung und die Umstellung des Produktionsbetriebes finanziell nicht rentiert hätte, suchte Harsch nach neuen Nutzungskonzepte für das über der Stadt aufragende, große Grundstück. Zunächst versuchte man einen größeren Supermarkt dort anzusiedeln, doch das Projekt scheiterte nach vielen Planungsgesprächen mit der Stadt.

Am Ende entschloss man sich seitens Harsch groß zu denken und zu planen und entwarf die Idee eines ganz neuen Stadtviertels für Bretten. Bei einer Pressekonferenz im Juni 2016 stellte das Unternehmen seine Pläne für den Steinzeugpark auf dem Areal des alten Steinzeugwerkes vor. Viele neue Wohnungen sollten entstehen, dazu Gewerberäume und sogar Platz für kulturelle Einrichtungen. Heute, eineinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich, ziehen nun allmählich die ersten Eigentümer und Mieter in die jüngst fertiggestellten Wohnungen und Häuser im Steinzeugpark ein. An die bewegte, industrielle Vergangenheit des Geländes erinnert inmitten der modernen Neubauten, nur noch der große Kamin des alten Werkes, der als Hommage an das Gestern auf dem noch zu bauenden Quartiersplatz stehen bleiben darf.

Die zahlreichen, zwischen 90 und 120 Quadratmeter großen Wohnungen sind mit den neuesten Standards ausgestattet worden. Ein Aufzug bringt die künftigen Bewohner bis unmittelbar vor die Wohnungstür, die Jalousien öffnen und schließen sich elektronisch gesteuert, die Räume werden mit lokaler Nahwärme geheizt und mit einer direkten Glasfaser-Anbindung ist auch der Anschluss ans digitale Netz zukunftssicher abgedeckt.

Abgeschlossen sind die Bauarbeiten im Steinzeugpark allerdings noch lange nicht – mit den “Steinzeug-Wohnungen” und den Reihenhäusern sind bisher nur die ersten, beiden Baufelder fertiggestellt worden. Nun beginnen bald die näheren Planungen und die Bauarbeiten für die Bauphasen 3 und 4. Diese sehen die Errichtung von weiteren Wohnungen, Büros und Gewerbeflächen, aber auch den Bau einer Kindertagesstätte, eines Fitnessstudios und Gastronomie vor. Für einen konkreten Pächter für das Letztere ist Harsch derzeit auf der Suche, das Fitnessstudio wird aller Voraussicht nach von der Fitness-Kette Pfitzenmeier betrieben werden. Desweiteren soll das Ensemble auf der Diedelsheimer Höhe noch mit einer großen Eventhalle und einer Tiefgarage versehen werden.

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