Das Erwachen der Wälder

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Alljährliches Naturschauspiel – Bunte Frühjahrsblüher geben den Startschuss in die neue Wachstumsperiode der Wälder

Kaum klettern die Temperaturen in den zweistelligen Bereich, so erwacht die Natur im Wald aus ihrem Winterschlaf. Ganz zu Beginn legen die Frühjahrsblüher los und zeigen sich von ihrer schönsten Seite.

„Dies ist ein augenfälliger Beweis der Artenvielfalt in unseren Wäldern. Zudem sind die Frühjahrsblüher die erste wichtige Nahrungsgrundlage für viele Insekten,“ betont Abteilungsleiter Dr. Simon Boden. Das Spektakel der bunten Blühten ist nahezu überall, aber nicht lange anzutreffen. Viel Zeit bleibt nämlich nicht, da auch in Kürze die Waldbäume vollständig austreiben werden und so das Blätterdach schließen, was den Frühjahrsblühern die Lebensgrundlage Licht wieder entzieht. In dieser kurzen Zeit müssen die Pflanzen ihren jährlichen Lebenszyklus bis hin zu Samenreife abgeschlossen haben. „So farbenprächtig wird es im Wald nur, wenn die Pflanzen in den Genuss von ausreichend Licht kommen. Im Frühjahr kann das Licht ungehindert durch die kahlen Äste dringen, später im Jahr ist das Lichtangebot nur an bestimmten lichten Stellen oder entlang von Wegen oder Waldrändern hoch genug. Daher fördern wir solche Strukturen im Wald auch ganz bewusst und tragen somit zur Erhöhung Blühangebot und damit Biodiversität bei“, so Dr. Boden abschließend.

Zu den bekanntesten Vertretern dieser Pflanzengruppe gehören Scharbockskraut, Maiglöckchen, Buschwindröschen, Lederblümchen und Waldschlüsselblume. Zu den lichtliebenden Frühblühern gehört aber auch der Bärlauch. Und seine Blätter erfreuen sich zudem als Nahrungsmittel großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Sein knoblauchartiger Geruch und Geschmack machen ihn als Kochzutat besonders attraktiv. Jedoch besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Herbstzeitlosen und dem Maiglöckchen, die jetzt ebenfalls an oft ähnlichen Stellen wachsen. „Die Bärlauchblätter sprießen an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, beim Maiglöckchen wachsen hingegen immer zwei Blätter an einem Stängel. Der Verzehr von Maiglöckchen kann Erbrechen, Krämpfe und Kreislaufbeschwerden hervorrufen. Es bedarf also erhöhter Aufmerksamkeit beim Sammeln aufgrund Verwechslungsgefahr“, erklärt Forstamtsleiter Martin Moosmayer.
Im Landeswaldgesetz von Baden-Württemberg ist geregelt, dass nicht geschützte Wildkräuter im Umfang bis zu einem Handstrauß gepflückt werden dürfen. Ein Sammeln für gewerbliche Nutzung ist genehmigungsbedürftig. Die Naturschutzbestimmungen sind dabei in jedem Fall zu beachten.

Mitteilung des Landkreises Karlsruhe

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2 Gedanken zu „Das Erwachen der Wälder“

  1. Vielen dank für den Hinweis und die passenden Bildle. Am kommenden Sonntag ist Waldbaden angesagt – in Brusl. Ich bin dabei und SIE sind SCHULD !!!! LOL

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