Chaotische Zustände in Bruchsal durch B35-Sperrung

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Fußgänger haben das Nachsehen

Wenn an einer zu fast jeder Tageszeit hochfrequentierten Straße wie der B35 gearbeitet wird, ist der drohende Verkehrskollaps auf den Ausweichstrecken schon fast vorprogrammiert. Seit Mittwoch laufen nun die Bauarbeiten an einem besonders sensiblen Abschnitt der Bundesstraße mitten in Bruchsal. Die Baustelle beginnt etwa 250 Meter nach der Kreuzung B 35/B 3 (Prinz-Max) und endet kurz vor Heidelsheim an der Kreuzung B 35/L 618. Während dieser Zeit wird der Verkehr an der Baustelle in Fahrtrichtung Bretten einspurig vorbeigeführt, der Gegenverkehr jedoch fließt durch die Bruchsaler Innenstadt, insbesondere die Württemberger- und die Durlacher Straße.

Der Umleitungsverkehr rollt durch die Bruchsaler Innenstadt

Dementsprechend wälzen sich seit zwei Tagen auch Kolonnen von großen LKW durch Bruchsal und lehren Fußgänger das Fürchten. Dort wo die schweren Gefährte beispielsweise von der Württemberger in die Durlacher Straße abbiegen, tangieren sie an der Abzweigung auch schon mal den Gehwegbereich, sodass Fußgänger erschrocken ausweichen müssen.

Ärgernis Ampelschaltung

Besonders deutlich wird die untergeordnete Rolle der Fußgänger an der Ampel. Die Schaltung der verschiedenen Ampelphasen an der Querung der Bundesstraße 3 bis zum Kübelmarkt ist derart kurz, dass sie für einen durchschnittlich schnellen Fußgänger kaum zu schaffen ist. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat die Modifikation der Ampelschaltungen bereits vorab angekündigt und schreibt “Die Lichtsignalanlagen auf der Umleitungsstrecke werden angepasst, um den Verkehrsfluss auf der Umleitungsstrecke zu verbessern.” Diese Verbesserung bezieht sich offenkundig nur auf den PKW- und LKW-Verkehr, dies allerdings zu Lasten der Bruchsaler Fußgänger.

ältere Menschen oder Mütter mit Kinder haben kaum eine Chance die B3 während der kurzen Grünphase zu passieren

Unsere Messungen vor Ort haben ergeben, dass durch die neuen Schaltungen nur rund 4 Sekunden zur Überquerung einer Richtungsfahrbahn zur Verfügung stehen. Weil aber durch die knappe Schaltung meist noch nicht vollständig passierter PKW-Verkehr die Fußgängerfurt blockiert, schaltet die Ampel für Passanten oft bereits wieder auf Rot, wenn diese die Fahrbahn erst zur Hälfte überquert haben. So wurden wir während unserer Messungen Zeuge, wie häufig Fußgänger keine andere Wahl hatten als die Ampel, trotz des dichten Verkehrs, während der Rotphase zu überqueren.

Es bleibt zu hoffen dass die Verantwortlichen die Angelegenheit einer Überprüfung unterziehen und gegebenenfalls Anpassungen der Ampelphasen vornehmen werden.

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