Ubstadt-Weiher

Narrendämmerung in Zeutern 2017

Der Dämmerungsumzug in Zeutern war einmal mehr „Mee wie schee“

Wenn die Sonne sinkt, werden in Zeutern die Bordsteine hochgeklappt. Immer? Nein, nicht immer! Es gibt diesen einen ganz speziellen Tag in der Weltenuhr des Dorfes, an dem das Leben erst nach Einbruch der Dunkelheit in Fahrt kommt. Zum alljährlichen Dämmerungsumzug trifft sich im wunderschönen Weindorf – als Teil der des Ubstadt-Weiherer Quartetts, Gott und die Welt um gemeinsam einen der schönsten Faschingsumzüge weit und breit zu begehen. Gerade einmal 30 Gruppen marschieren hier zu fortgeschrittener Stunde durch die Gassen bis hin zum Oberdorfplatz. Fast alle kommen sie aus dem Ort oder der unmittelbaren Nachbarschaft – handverlesen, versteht sich. Angeführt wurde der Dämmerungsumzug – auch in seiner nunmehr 8. Auflage – von Zugmarschall Wolfgang, auf dem Haupt den kecken Zylinder wie immer mit der Tricolore umwickelt. Direkt hinter ihm folgten als Aufheizer und Gute-Laune-Garanten die Odama Katzbachgugga und die Truppe von Sing´in Zeutern mit ihrem Gassenhauer „Die Karawane zieht weiter, der Chor hat Dorscht“.

Weit musste man übrigens nicht laufen um an etwas erfrischendes Hochprozentiges zu kommen. Überall an der Umzugsstrecke hatten die Zeidermer kleine Tankstellen eingerichtet um die tapferen Narren standesgemäß zu versorgen. Dass die Stimmung in Zeutern wie immer sensationell war, muss an dieser Stelle nicht extra betont werden. Die Zuschauer jubelten und die Zugteilnehmer helauten zurück – egal ob das nun Glücksklugga, Hexen, Vampire, Gummibären, Bienen, Grashüpfer, Glamour-Hörner, Hippes, Vogelscheuchen, Katzen, Eulen, Geröllheimers oder Trumpels waren. In einem langen, bunten, leuchtenden und singenden Tross zogen sie alle zur Dorfmitte und feierten dort noch lange und ausgelassen weiter. Friedlich, fröhlich, miteinander – eben genau so wie Fasching sein sollte. Die schönsten Bilder des Abends hat Hügelhelden-Fotoscout Maria für Euch nach Hause geholt.

 

Tony ohne Thron(y) – Ubstädter Rathaus gestürmt

Bürgermeister Tony Löffler bei Rathaussturm entmachtet

Auch in diesem Jahr kam es wie es kommen musste! Nach kurzer aber sinnloser Gegenwehr, nahmen die Narren am Montag-Mittag das Ubstädter Rathaus im Handumdrehen. Kanonendonner aus den Büchsen der Zeuterner Schützen quittierten die erfolgreiche Machtübernahme und die Amtsenthebung auf Zeit für Bürgermeister Tony Löffler. Dieser nahm es wie immer gelassen und ließ sich mit Stellvertretern und Gemeinderäten schicksalsergeben an dicken Stricken ins Freie führen. Dort wurde der bunte Trupp von den Obersten des Elferrates samt Garde sowie dem Musikverein Ubstadt und vielen Besuchern erwartet. Im wortgewaltigen Rededuell im Vorfeld der Erstürmung wurden natürlich aber noch just die Bedingungen der Kapitulation, als auch die Agenda der närrischen Herrschaft in Ubstadt verkündet. Dazu zählen das Tragen von roten Nasen, die Umwandlung der Hunde- in eine Eselssteuer, die Errichtung eines Zeuterner Kreisverkehres und Fußfesseln für die Presse bei Veranstaltungen des Rates. Da der Bürgermeister als Alternative zu Letzterem ein Verwöhn-Programm für die Presseleute vorschlug, wollen wir uns an dieser Stelle mit Tony Löffler solidarisch erklären :-)

Nach der Entmachtung und der zeremoniellen Schlüsselübergabe für die Rathauspforten, wurde im benachbarten Feuerwehrhaus noch lange weitergefeiert. Gemeinderat und Bürgermeister verschwanden als gleich in der schummrigen Bar und der Rest der Narren ließ es sich mit Eintopf und Wellfleisch-Wecken gut gehen. Hier konnten Sie noch einmal richtig Kraft tanken, denn bereits morgen erreicht die Ubstädter Fastnacht mit dem Zug der Gaudi ihren absoluten Höhepunkt. Wenn nun das Wetter ähnlich gnädig ausfällt wie zum heutigen Rathaussturm, steht einem unvergesslichen Tag nichts mehr im Wege.

Zusammenarbeit auf breiter Basis in der Feuerwehr Ubstadt-Weiher

164 Teilnehmer bei Jahreshauptversammlung

Ubstadt-Weiher (fan) Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ubstadt-Weiher konnten die Redner in eine bis fast auf den letzten Platz gefüllte Mehrzweckhalle in Stettfeld blicken. Mit insgesamt 314 Mitgliedern, davon 174 in den vier Einsatzabteilungen, 72 Jungen und Mädchen in der Jugendwehr und 52 aktiven Musikern im Fanfarenzug, stellt die Ubstadt-Weiherer Wehr eine der größten Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe. Allen vier Abteilungen steht seit sieben Jahren Kommandant Mario Dutzi vor, der in einem umfassenden Report von 122 Einsätzen im vergangenen Jahr, darunter 27 Brandeinsätze und 58 Einsätze zur technischen Hilfeleistungen, berichtete. Von den Umlandgemeinden wurde die Wehr achtmal zur Überlandhilfe angefordert, zwölf Menschen konnten durch den Einsatz der Ubstadt-Weiherer Wehr aus Notlagen befreit werden.

Traditionell wurde die Versammlung durch den Fanfarenzug der Abteilung Weiher unter der Leitung von Christoph Spranz eröffnet. Stabführer Bernd Holzer berichtete von einem besonders aktiven Jahr im Zeichen der Feuerwehrmusik. Als absoluten Höhepunkt des vergangenen Jahres blickte er auf eine mehrtägige Konzertreise nach Prag mit diversen öffentlichen Auftritten in der Moldaustadt zurück. Weitere 14 Auftritte absolvierten die 52 aktiven Musiker bei Festumzügen und anderen öffentlichen Veranstaltungen. Lob und besondere Anerkennung sprach Bürgermeister Tony Löffler den Feuerwehrangehörigen für ihre hohe Einsatzbereitschaft und Motivation aus. In allen Bereichen, so Löffler, ist Zusammenarbeit und Gemeinschaftssinn zu erkennen.

In der Funktion des Stellvertretenden Kreisbrandmeisters dankte Werner Rüssel den Feuerwehrangehörigen für Ihre ehrenamtliche Arbeit zum Schutz der Bevölkerung. Die Grüße und den Dank für die Zusammenarbeit auf Verbandsebene überbrachte der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Martin Kackschies. Für 40 Jahre Feuerwehrdienst wurden Andreas Küstner und Herbert Stengel mit dem goldenen Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Für 50 Dienstjahre erhielt Karlheinz Schmitt die Auszeichnung mit dem goldenen Ehrenzeichen in besonderer Ausführung. Die Gemeinde zeichnete darüber hinaus Uwe Werner für 30 Jahre sowie Anton Eberl, Karl Frevele und Willi Koch für 50 Jahre und Heinz Wörner für 70 Jahre im Dienste der Feuerwehr aus. Mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg wurden Daniela Häusel, Henning Layer und Timo Küstner von Ulrike Dörflinger, Philipp Bodier und Jürgen Köstens als Vertreter der Kreisjugendfeuerwehr ausgezeichnet.