Im Winter quasi im Freien frühstücken und es dabei mollig warm haben? Das geht tatsächlich im Eppinger Weiher Bistro.
Das Weiher Bistro auf dem Gelände der einstigen Eppinger Gartenschau zählt ohne Zweifel zu den schönsten Cafés in der Region. Hier kann man unter bunten Sonnenschirmen auf der hölzernen Seeterrasse Platz nehmen, den Blick über die Eppinger Skyline schweifen lassen, die sich doppelt und wunderschön auf der Oberfläche des Sees widerspiegelt. Naja, zumindest kann man das im Sommer. Außerhalb der Saison bleibt das kleine Bistro normalerweise geschlossen, schließlich verfügt es über keinen Innenraum, in dem man es sich während der kälteren Jahreszeiten gemütlich machen könnte. Ein Umstand, der Pächterin Natascha Pfeifle natürlich von Anfang an bekannt war, mit dem sie sich aber nie so ganz zufriedengeben wollte. “Wir wollten einfach etwas machen“, sagt sie und meint damit ihren Verlobten Simon und sich.
So stellten die beiden kleine, aber feine Events auf die Beine, beispielsweise einen Adventmarkt mit Kunsthandwerk, selbst gemachten Waffeln, Glühwein und allem was dazugehört. Über den Winter kommt man damit aber freilich nicht und so wurden die beiden erfinderisch. Zusammen mit seinem Arbeitgeber, dem Eppinger Unternehmen Vöroka, das sich auf Überdachungen spezialisiert hat, entwarf Simon gleich zwei Prototypen einer Art Kunststoffblase. Eine Konstruktion, die wie eine Tulpenblüte aus mehreren Einzelelementen besteht, welche sich auf einer Gleitschiene öffnen und schließen lässt. Der Effekt ist in der Tat beeindruckend. Wer in einer dieser Blasen Platz nimmt, sitzt gefühlt im Freien, mit unverstelltem Rundumblick und kaum getrennt von der äußeren Umwelt. Der kleine Ofen, den Natascha aber darin aufgestellt hat, sorgt für behagliche Wärme, auch wenn es draußen ungemütlich kalt ist, regnet oder schneit. So lassen sich die Vorteile der schönen Eppinger See Terrasse auch im Winter genießen, bis auf die fehlenden Farben der noch schlafenden Vegetation.
In diesen Blasen – derzeit gibt es zwei davon – bietet Natascha entweder Frühstück oder ein gemeinsames Grillen an. Für ersteres sind die Termine, buchbar über den Online-Kalender des Weiherbistros, bereits alle vergeben, der eine oder andere gemütliche Grillabend ist aber noch verfügbar. Dabei kommt übrigens ein Tischgrill zum Einsatz, eine Kohlenmonoxidvergiftung wäre bei einem Kohlegrill in der kleinen Blase vermutlich keine so nachhaltige Idee.
Bis Ostern werden die zwei Kunststoffblasen noch auf der Seeterrasse stehen, danach beginnt im April die reguläre Saison mit hoffentlich ausreichend hohen Temperaturen, um es auch ohne Kunststoffmantel im Freien auszuhalten. Ob diese außergewöhnliche Idee im kommenden Winter ihr Comeback feiern wird, steht derzeit allerdings noch in den Sternen. Für die Aufstellung der beiden Konstrukte hat Natascha eine Sondergenehmigung der Stadt erhalten, ob es gelingen wird, diese in eine reguläre umzuwandeln, muss sich in den kommenden Monaten noch klären. “Platz hätten wir für vier Blasen, das wäre wirklich das Beste“, sagt Natascha und hofft darauf, ihre Bistro-Bubbles auch künftig einsetzen zu dürfen. Ein paar logistische Fragen gibt es durchaus noch zu klären. Zum Beispiel, wo die Konstrukte während der Sommersaison gelagert werden können und auch wie sich der Vandalismus, mit dem sich das junge Pächter-Paar in den letzten Wochen auseinandersetzen musste, besser eindämmen lässt.
Die Idee kommt jedenfalls zweifelsohne gut an, innerhalb kürzester Zeit waren alle Zeitfenster für einen Brunch in der Blase komplett ausgebucht. Noch vor unserem Interview-Termin hat eine Geburtstagsgesellschaft gemütlich den Ehrentag mit einer gemeinsamen Frühstücksrunde gefeiert. Draußen Temperaturen von etwa 6°, drinnen gemütlich warm und dazu der Geruch von frischem Kaffee und Brötchen. Auch bei Vöroka scheint man sich für die Idee erwärmen zu können, und nimmt nun die Blasen in das reguläre Portfolio mit auf, wie Natascha uns zum Abschied erzählt. Man muss zugeben, es hätte schon etwas, auch zu Hause im Winter im eigenen Garten frühstücken zu können.
Super! Da geht wenigstens was!
Wir hätten damals gleich nach Eppingen ziehen sollen statt in diesem tumben Kraichtal abzusteigen. Schade, aber wir nutzen viel in Eppingen!!!
Ist ja nicht so weit. Und es gibt schlimmeres.
Richtig!
Aber nur traurig, was in Kraichtal geht… nämlich nix!
Für die Leute wird nichts getan.
Zum Glück ist Eppingen wirklich nicht weit weg!
Tolle Idee, um auch in Winter die Möglichkeiten zu nutzen! Und es passt auch gut an diesen Weiherplatz mitten in der Stadt! Eine weitere Attraktion in Eppingen, die sehr einladend wirkt!
Und die Auswahl an Kaffee Variationen und die leckeren CupCakes sind immer einen Besuch wert!