Am Eppinger “Gesundheitsbuckel”

| ,

Oberhalb vom alten städtischen Krankenhaus, ist in Eppingen mit dem Gesundheitscampus ein ganz neues Stadtviertel entstanden, das sich ausschließlich auf Gesundheitsthemen konzentriert

Von Eppingens wichtigste Verkehrsachse, der Brettener Straße, führt gleich nach dem Ortseingang eine kleine unscheinbare Straße steil nach oben Richtung des Eppinger Sandsteinviertels. Wer der Katharinenstraße folgt landet im Musikerviertel oder kann wahlweise nach rechts zur historischen Turnhalle im Rot, der evangelischen Kirche, der Grundschule und weiteren Perlen des alten Eppingen abbiegen. Gleich zu Beginn passiert man aber linker Hand ein imposantes Gebäude dessen einstige Funktion sich sofort durch den wuchtigen Namenszug unterhalb des Giebels offenbart: “Städtisches Krankenhaus” steht dort eingemeißelt und erinnert an eine Zeit, in der Eppingen tatsächlich noch über ein eigenes Hospital verfügte. Erbaut wurde es bereits Ende des 19. Jahrhunderts, bescherte der damals noch etwas über 3000 Einwohner starken Stadt immerhin 52 Betten für die Versorgung von Kranken.

Bis auf eine Zwangsschließung wegen Personalmangels im Jahr 1961, war das Eppinger Krankenhaus über viele Jahrzehnte hinweg einer der wichtigsten Anlaufpunkte für Patienten aus Eppingen und der näheren Umgebung. Es gab Abteilungen für Innere Medizin, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Gynäkologie. Bis zu ihrer Schließung an Silvester 1980 gab es sogar eine Entbindungsstation, nach deren Ende keine in Eppingen geborenen Neubürger mehr zu verzeichnen waren. Dieses Ende leitete auch den Niedergang des Eppinger Krankenhauses ein und so wurde es schließlich vor 15 Jahren im Jahr 2004 endgültig geschlossen.

2006 wurde das historische Gebäude nach einer Generalsanierung wieder in Betrieb genommen, jedoch nicht als Krankenhaus, sondern als Praxiszentrum, in dem gleich mehrere unterschiedliche Facharztpraxen untergebracht waren. Zwischenzeitlich findet sich hier eine hausärztliche Gemeinschaftspraxis, eine auf innere Medizin und Gastroenterologie spezialisierte Facharztpraxis, Krankengymnastik, eine Heilpraktikerin und eine Niederlassung des DRK.

Der Bedarf an medizinischen Einrichtungen in der großen Kreisstadt Eppingen mit ihren seit Jahren steigenden Einwohnerzahlen ist damit aber nicht gedeckt. Die nächsten Krankenhäuser und Facharztzentren befinden sich in Sinsheim, Heilbronn, Bretten oder Bruchsal, der Wunsch nach mehr Versorgungsmöglichkeiten direkt in der Stadt liegt daher nahe. So kam es dass innerhalb von nur 20 Monaten oberhalb des alten Eppinger Krankenhauses ein komplett neues medizinisches Dienstleistungsgebäude entstanden ist, dass den Namen “Gesundheitscampus” trägt. Gebaut wurde es von dem Unternehmen “Mayer Medizinische Zentren” und beherbergt auf knapp 3000 Quadratmetern u.a. das MVZ unter Dr. Christoph Dorschner, das orthopädische Zentrum Rhein-Neckar, die SL Intensive Care, die Praxis Physiopunkt, das Sanitätshaus Hemmann und die Salzl-Apotheke, die für den neuen Standort ihre langjährige Filiale am Karlsplatz aufgegeben hat. Um die Aufenthaltsqualität zu steigern, konnte auch die Erlenbacher Bäckerei Förch gewonnen werden, die im GHC fortan ein Bäckerei-Café betreibt. Perspektivisch soll der Gesundheitscampus noch durch eine Facharztpraxis für Augenheilkunde ergänzt werden.

Unterstützung erhielt das Projekt der Brüder Mayer durch die Stadt Eppingen. Bei einer kleinen Feierstunde lobte Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke das Engagement der Sulzfelder Unternehmer. „Das GHC ist ein wichtiger Meilenstein der Stadt Eppingen hin zum Mittelzentrum. Es stärkt die Zentralität und baut diese weiter aus“.

Vorheriger Beitrag

Wie in Licht im Dunkel

Brunchen in der Blase

Nächster Beitrag

2 Gedanken zu „Am Eppinger “Gesundheitsbuckel”“

Kommentare sind geschlossen.