Video: Gespenstische Stille – So sieht das Harsch-Steinzeugwerk heute aus
Auf dem Areal des stillgelegten Steinzeugwerkes der Firma Harsch bewegt sich etwas
Aus dem Steinzeugwerk wird nun der Steinzeugpark
Es gibt einen neuen Masterplan für das seit Ewigkeiten brachliegende Harsch-Steinzeugwerk an der B35. Seit Jahrzehnten blickt es mit seinen leeren Fensterhöhlen auf die Stadt hinab und wartet auf einen neuen Morgen. Dieser könnte nun endlich zu dämmern begonnen haben. Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz informierte die Geschäftsleitung über ihre jüngsten und ambitionierten Pläne für die einstige Keimzelle des Unternehmens.
Aus dem alten Steinzeugwerk soll der moderne Steinzeugpark werden. Dabei handelt es sich im Grunde um ein ganz neues Stadtviertel in Bretten. Es sollen Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser entstehen, ein großer Büroturm, eine Mehrzweckhalle, eine Kindertagesstätte, ein Wellness und Fitness-Studio und ein Restaurant. Um dem entstehenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, soll außerdem eine Tiefgarage und zwei Ein bzw. Ausfahrten für den Autoverkehr gebaut werden. Gerade die Verkehrsanbindung war einer der Gründe, warum das vorangegangene Bauvorhaben eines großen Supermarktes auf dem Harsch-Gelände schlussendlich gekippt war.
Dieses Mal wollen die Harsch-Planer alle Eventualitäten berücksichtigen und haben zahlreiche Experten mit ins Boot geholt. Durch die Einbeziehung von Verwaltung, Räten und Stadtplanern soll ein verbindlicher und handfester Bebauungsplan entstehen, der dem Unternehmen Rechtssicherheit verschaffen soll. Ein nachvollziehbarer Schritt angesichts der Tatsache, dass Harsch das Multi-Millionen-Projekt ohne Investoren stemmen will.
Sollten irgendwann alle Lichter auf Grün springen, beginnt zunächst der Abriss auf dem rund 26.000 Quadratmeter großen Gelände. Das mächtige Steinzeugwerk soll dann binnen sechs Monaten fallen und rund zwei Drittel der bisher versiegelten Bodenflächen wieder freigeben. Im Anschluss beginnt eine 4-5 Jahre andauernde Bauphase, so dass falls alles reibungslos laufen sollte, ab etwa 2019/2020 die ersten Bewohner im nagelneuen Steinzeugpark einziehen könnten. Von seiner Vergangenheit zeugt auf dem Gelände dann nur noch der große backsteinerne Kamin. Dieser soll auf einem zentralen Platz als Hommage an die alten Zeiten dienen, als in Bretten noch steinernes Gold aus den großen Hochöfen lief.