Nach zwei Jahren Pause ist der mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Ubstadt-Weiher endlich zurück
Wenn die “Bauersleut zu Ubstat” die Tore zu ihrer kleinen Zeitkapsel im hintersten Winkel des Kleebühl öffnen, lassen sich die Menschen nicht zweimal bitten und strömen in Scharen herbei. Zurecht, schließlich findet man hier in Ubstadt den einzigen Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt im Kraichgau, ein Konzept das selbst die mittelalterlichen Profis in Bretten bislang aus unerfindlichen Gründen nicht umsetzen. Umso schöner und liebevoller gestalten daher die Bauersleut ihren kleinen Markt, der aus dem ansonsten so unscheinbaren Vereinsgelände wirklich alles herausholt. Die Kulisse ist wirklich ganz großes Kino. Aus grobem Holz gehauene Bretterbuden im mittelalterlichen Stil beherbergen eine Schenke, mehrere Backhäuser, einen Krämerladen und sogar Ställe mit echten Tieren.
Die Atmosphäre hier ist einzigartig und besonders. Statt blinkender Karusselle oder dem rhythmischen “Strtchhhh” der Glühwein-Pumpen, hört man hier nur fröhliche Stimmen, riecht die unverfälschten Düfte aus den Buden und natürlich den allgegenwärtigen Rauch zahlreicher Feuerstellen. Anstatt der unzähligen Lichterketten und der bunten Illuminationen herkömmlicher Weihnachtsmärkte, muss sich das Auge hier erstmal mit dem allgegenwärtigen Halbschatten anfreunden. Das Licht entstammt ausschließlich natürlichen Quellen, einem Lagerfeuer, Fackeln und Kerzen. Dieses Ambiente schmeichelt den überdrehten und überfrachteten Sinnen nach einem hektischen Jahr, erdet und lädt zum Herunterfahren ein. Nicht ohne Grund verbringen hier viele Besucherinnen und Besucher nicht nur ein paar Momente, sondern mehrere Stunden. Man sitzt gemeinsam um das Licht einer flackernden Laterne, stößt mit Humpen aus Keramik miteinander an und schwätzt und quatscht bis in die Nacht hinein. Bei diesen Markt noch nicht erlebt hat, der hat definitiv etwas verpasst. Zwei Jahre lang mussten seine Fans auf ihn verzichten, nun ist er endlich wieder da und schöner denn je.