Alter Odenheimer Sternen-Gasthof wird für 5,3 Millionen zum Kindergarten umgebaut

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Alter Odenheimer Sternen-Gasthof wird für 5,3 Millionen zum Kindergarten umgebaut
Alter Odenheimer Sternen-Gasthof wird für 5,3 Millionen zum Kindergarten umgebaut

Neues Leben in historischen Mauern

Ehemaliger Brauereigasthof „Sternen“ wird saniert und zum Kindergarten umgebaut

Mit großer Mehrheit beschloss der Östringer Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung die grundlegende Sanierung des Gebäudes des ehemaligen Gasthauses „Zum Goldenen Sternen“ in der Odenheimer Ortsmitte und damit einhergehend dessen Umbau zu einem sechsgruppigen Kindergarten. Zugleich beauftragte das Stadtparlament die Verwaltung, im kommenden Jahr im Zusammenwirken mit der Katholischen Kirchengemeinde das Konzept für einen etwa erforderlichen weitergehenden Ausbau der Betreuungskapazitäten für Odenheimer Kids im Krippen- und Kindergartenalter zu erarbeiten. Dem nun vom Gemeinderat gefassten Beschluss zufolge soll auf einen solchen möglichen zusätzlichen Raumbedarf vorzugsweise mit einer baulichen Lösung am Standort des bisherigen Kindergartens St. Josef in der Schulstraße reagiert werden.

„Diese Entscheidung ist wegweisend für die nachhaltige Sicherstellung eines zeitgemäßen und hochwertigen Platzangebots unserer Kindergärten hier in Odenheim“, sagte Bürgermeister Felix Geider bei der Ratsdebatte, die er wegen der besonderen Bedeutung des Tagesordnungspunkts im Odenheimer Feuerwehrhaus anberaumt hatte. Die Stadt Östringen wird bei dem bis zuletzt im Gemeinderat, im Odenheimer Ortschaftsrat und auch bei der Bevölkerung intensiv diskutierten Projekt zur Sanierung und Neuausrichtung des Sternen-Geländes rund 5,3 Millionen Euro investieren – für diese Summe wird das ursprünglich im 16. Jahrhundert errichtete Anwesen einer Kernsanierung unterzogen und schlüsselfertig fit gemacht für seine neue Aufgabe.

Vor der Entscheidung für einen neuen Kindergarten auf dem Sternen-Areal hatten die Stadtverwaltung und der Gemeinderat mit Blick auf den dementsprechenden Wunsch des Ortschaftsrats im Benehmen mit der Katholischen Kirchengemeinde sehr eingehend die Optionen für die Beibehaltung mehrerer Gruppen am vorhandenen Kindergarten St. Josef geprüft. Tragfähige Perspektiven hatten sich diesbezüglich allerdings nicht ergeben, zum einen, weil sich der Gebäudekomplex von St. Josef in einem sehr schlechten baulichen Zustand mit hohem Sanierungsbedarf befindet, zum anderen, weil die Kirchengemeinde nach den Vorgaben des Ordinariats derzeit ohnehin dazu aufgerufen ist, ihren vorhandenen Immobilienbestand unter Berücksichtigung der konkret anstehenden kirchlichen Nutzungen einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Wie Bürgermeister Geider nun zum Ausdruck brachte, werden die politische Gemeinde und die Kirchengemeinde allerdings weiterhin gemeinsam nach Perspektiven für die künftige Nutzung des Areals von St. Josef suchen, wo unter anderem auch der Katholische Kirchenchor sein Domizil hat.

Alter Odenheimer Sternen-Gasthof wird für 5,3 Millionen zum Kindergarten umgebaut
Alter Odenheimer Sternen-Gasthof wird für 5,3 Millionen zum Kindergarten umgebaut

Ortsvorsteher Gerd Rinck gab bei der Aussprache im Gemeinderat seiner Überzeugung Ausdruck, dass sich bereits während der Bauphase am neuen Sternen-Kindergarten weitergehender Raumbedarf für zusätzliche Kindergartengruppen in Odenheim zeigen wird und dementsprechende Planungen für das Terrain St. Josef daher mit hoher Priorität vorangetrieben werden müssen. Seinen Vorstellungen zufolge soll in diesem Zusammenhang auch eine Räumlichkeit für multifunktionale Nutzungen entstehen.

Wie Bürgermeister Geider bei der Debatte des Gemeinderats herausstellte, ist das Konzept für den Ausbau des Sternen-Gebäudes zu einem neuen Kindergarten unter Beteiligung zahlreicher Fachleute der Baurechtsbehörde, des Landesamts für Denkmalschutz und des behördlichen Brandschutzes sukzessive zum Status einer genehmigungsfähigen Ausführungsplanung geführt worden. Umfänglich eingebunden in den Planungsprozess waren dabei außerdem die Vertreter der Verrechnungsstelle der katholischen Kirchengemeinden, des Caritasverbands sowie die Kindergartenleitung von St. Josef.

Auch für den nun beschlossenen Kindergarten im „Sternen“ wird die Betriebsträgerschaft, wie übrigens bei allen Kindertagesstätten im Östringer Stadtgebiet, von der Kirchengemeinde übernommen.
Bei dem Vorhaben, mit dem nun schon bald neues Leben in den lange Jahre leer stehenden Gebäudekomplex der historischen Brauereigaststätte in der Odenheimer Ortsmitte einziehen wird, kann Östringen gleich mehrere staatliche Fördertöpfe anzapfen. Vom Bundesprogramm „Soziale Integration im Quartier“ wurde bereits ein Zuschuss in Höhe von 1,3 Millionen Euro zugesagt und weitere beträchtliche Fördermittel sind aus dem Gemeindeausgleichsstock des Landes Baden-Württemberg zu erwarten.

„Unser Projekt mit seinem besonderen städtebaulichen und inhaltlichen Zusammenhang hat die Bewilligungsstellen bei Bund und Land rundweg überzeugt und selbst bei konservativer Kalkulation gehen wir von einem letztendlich verbleibenden kommunalen Eigenanteil in Höhe von 1,227 Millionen Euro aus“, umriss Bürgermeister Geider die aus der Sicht der Stadt durchaus erfreuliche Finanzierungskulisse der Baumaßnahme. Nicht unerwähnt ließ der Rathauschef, dass es bei einer hypothetisch denkbaren Grundsanierung und baulichen Ertüchtigung des im Eigentum der Kirchengemeinde stehenden Kindergartens St. Josef, die ebenfalls mit Kosten in Millionenhöhe zu veranschlagen wäre, bei weitem geringere Zuschüsse von Bund und Land geben würde.
Der Bauantrag für den neuen Odenheimer Kindergarten im Gebäude des früheren „Sternen“ wurde zwischenzeitlich bereits bei der Baurechtsbehörde des Karlsruher Landratsamts eingereicht und zeitnah soll im Gemeinderat auch die Vergabe der Umbau- und Sanierungsarbeiten aufgerufen werden. Mit der Fertigstellung der neuen Tagesstätte, in der sowohl Krippengruppen wie auch reguläre Kindergartengruppen eingerichtet werden, wird im Östringer Rathaus bei planmäßigem Fortschritt der Bauarbeiten im Laufe des Kindergartenjahres 2019/2020 gerechnet.

Redaktion: Wolfgang Braunecker

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