Der versteckt liegende Naturweiher ist der ideale Ort für die innere Einkehr
An Hügeln mangelt es uns im Kraichgau wahrlich nicht, deshalb nennt man unsere Heimat schließlich auch das Land der 1000 Hügel. Anders als in der benachbarten Rheinebene, sind Gewässer aber eher eine Seltenheit. Wir haben eine Handvoll Baggerseen, das war es dann aber auch schon. Wer in Zusammenhang mit der Gemeinde Ubstadt-Weiher an einen See denkt, hat selbstredend zuallererst das Bild der großen Freizeitanlage Hardtsee auf dem Schirm. Doch es gibt noch ein weiteres, sehr viel kleineres Gewässer, das durchaus einmal Erwähnung finden darf.
Nördlich von Zeutern, ganz in der Nähe der durch den Östringer Erlenwald verlaufenden Landstraße, liegt der Zeuterner Naturweiher. Ein wunderschönes Naturschutzgebiet, eingebettet in eine artenreiche Wiesenlandschaft und durchströmt vom Besingbach im Bett des Bruchgrabens. Der See selbst ist vom schmalen Gemeindeverbindungsweg, der vorbei an den Aussiedlerhöfen auf die Landstraße Richtung Odenheim trifft, tatsächlich nur mit geschultem Auge auszumachen.
Wer den See aber gefunden hat, wähnt sich inmitten einer malerischen und friedlichen Szenerie. Das kleine Gewässer ist überzogen mit einem Teppich aus Seerosen, überall am Ufer quaken die Frösche in einem lautstarken Chor. Es gibt sogar eine kleine Bank, die zu den meditativsten Orten im ganzen Kraichgau zählen dürfte. Wer hier Platz nimmt kann die Augen schließen, das Rauschen der Blätter im Wind und das Gluckern des kleinen Besingbachs vernehmen und zur Ruhe kommen.
Letzteres ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Die Ruhe zu finden ist eine Sache, die Ruhe zu wahren, die andere. Der Zeuterner Weiher ist ein Rückzugsort für zahlreiche Tierarten und ein geschütztes Stück Natur. Wer sich diesem Ort nähert, sollte es mit Respekt, Demut und Zurückhaltung tun. Lärm, Müll oder Erkundungstouren abseits der vorgegebenen Pfade, sind hier schlicht unerwünscht. Wer sich an diese selbstverständlichen Grundregeln hält, wird mit ein paar außergewöhnlichen Eindrücken und einem weiteren, wunderbaren Fleckchen Erde in unserer kleinen Ecke der Welt belohnt.