Sommerzeit ist Wurstsalat-Zeit. Auf deftige Schnitzel hat bei Temperaturen rund um 30° wohl kaum jemand Appetit, wohl aber auf einen herrlich erfrischenden Wurstsalat. Wie man diesen im Kraichgau standesgemäß zubereitet, darüber gehen die Meinungen auseinander. Vor einigen Jahren diskutierten in einer Bruchsaler Facebook Gruppe mehrere User über das ultimative Wurstsalat-Rezept. Da wir heute ordentlich Kohldampf auf Wurstsalat schieben, haben wir diesen kultigen Artikel für euch noch mal nach oben geholt…
Brusler unner sich
Wer einst wissen wollte was hinter den Bruchsaler Kulissen vor sich geht, was die Menschen denken und was gerade Talk of Town ist, dem hätten wir in ihren leider bereits lange vergangenen Glanzzeiten die Facebook-Gruppe „Du bist Bruchsaler, wenn….“ ans Herz legen können. Dort tummelten sich dereinst allerlei Brusler Originale – der rauhbeinige Gruppen-Admin, der jeden Tag neue Antiquitäten aus Bruchsal aufstöbert, der ältere Herr der Fotos jeder neuen Pflanze in seinem Schrebergarten postet, oder die Hausfrau die wissen möchte, wie man Fruchfliegen am besten aus der Küche verbannt. Dann wären da noch die Medien, die die Community entweder als Multiplikator für ihre eigenen Medien nutzt oder sie pseudo-soziologischen Analysen unterzieht um die Verderbtheit des Systems und der dummen Schwarmintelligenz zu beweisen. Dazu kommen noch die Neugierigen, die jeden Hubschrauberflug als Anlass für die Einberufung des virtuellen Stammtisches nehmen und natürlich Diskussionen rund um aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen, die es an Schmackes nicht mangeln lassen. Insgesamt war es früher ein liebenswerter Haufen und eine tolle Gruppe in der immer etwas los war. Ab und zu entwickelte sich auch ein Thema, dass einfach zu schön ist um es dem Rest der Welt außerhalb der Gruppe vorzuenthalten. So wurde dereinst eine Frage diskutiert, die wir noch als Sahnehäubchen auf das sich nähernde Sommerloch packen wollen:
Wie isst ein Brusler seinen Worschdsalat?
Steffen H. stellte diese wichtige Frage und da auch wir in unserer Brusler Redaktion diesen Sommer schon oft über die korrekte Antwort gestritten haben, wollen wir uns die Lösungsansätze der Bruchsaler einmal genauer anschauen. Drei Minuten nach der Fragestellung hat Michaela schon die passende Antwort parat: Mit Worschd! – Soweit, so gut… Kristina wird etwas konkreter und fügt „Essiggurke und Zwiwwla“ hinzu – wir schon heißer. Michaela ergänzt schließlich noch „mit Pommes“, daraufhin Fragesteller Steffen schlagfertig: „Hajooo am beschda im Salad mit ogmacht“. Jetzt sind wir verwirrt – Pommes im Salat? Das kann es ja wohl nicht sein. Walter erklärt indes: „Jeda Brusler will sei Worschdsalad waascheinlich onnerscht, also gibbts do druff koi oideitiche Ondword!“ Sehr pragmatisch, aber das kann ja nicht das Ende vom Lied sein? Steffen gibt nun auf jeden Fall erst einmal Preis, wie er bisher seine Brühe ansetzt: „…mol mit Gurka,Paprika,Radieslen Zwiwwelen sin bei mir schu in da Brieh mit drin.“ Guter Ansatz, noch jemand ne Idee? Dami weiß Rat – seine Muddi verwendet: „erbs, und essich gürklen und man kann a Paprika dazugewe“. Diese konstruktiven Antworten sind aber eher rar gestreut – zumeist gibt´s kurze Gags á la „Mit de Gawwl“ oder mit „de Gosch“.
Jetzt muss Steffen doch einmal ein Machtwort sprechen und schreibt: „Leit leit leit… samol musse jetzt die frog umformoliera odda seit da alle uff da Worschdsupp hergschwomma?!“ Sascha hat verstanden und empfiehlt: „Also ih mach meina mit zwiwwl, du e paar kloine gurge nei, mit paprika, bissl käs. Un do dezu passe brotkartoffel oda pommes“ Das klingt doch schon ordentlich. Nun gibt auch Erika ihr Rezept preis: „Mit Lyoner und Fleischkäs, das schmeckt am besten, dann natürlich Cornichons und Zwiebeln und Paprika und je nachdem wer mit isst auch mit Peperoni, und Käse mache ich zum Salat extra an mit verschiedenen Paprikasorten – gelb, grün und rot – und Zwiebeln, so kann wer will mit Käse essen oder aber nur Wurstsalat.“ Käse im Wurstsalat? Rolf hält dagegen: „lso ih dädamol saga das da Urwoaschdsalat gonz oifach Woaschdsalat isch . Do kummt Woaschd nei , Dswiwwl , Essich un El unn a bissle Maggi . Eventuell noch dswai drei hadgekochde Aia . So schmeckt da mia am beschda . Alles onnare sinn neie Erfindunga . Käs had am Woaschdsalat nix falora weils Woaschdsalat isch . Dess kummt fun da Franzgiggl . Wers will ok“ Karin steht auch auf die käsefreie Variante und empfiehlt: „Mei mudder machd den imma mit tomade, zwiwwle und lyoner oder flaischworschd. In de saladsoß kommt a bissle flaischbrie nei.“ Und schließlich kommt noch ein Tip von der US-Exil-Bruslerin Yvonne: „Gudde Schinkeworscht, Gurke, Zwiewel, Essig, Eel, oder mei Babba hat als geschummelt un Brie vun de Gurke gnumme. Manchmol kam ah Käs nei.“ Schlussendlich gibt es noch einen guten Ratschlag von Götz mit in die Küche: „un immer gud kaue, damit wenn uf em hoimweg vom Rad borzelsch un die oiner frogt, ob was gebroche hasch – antworde kannsch – en Worschtsalad und drei Vertele – Verletzungsfrei“
:)) alles super , aber Öl gehört nicht in (m)einen Wurstsalat . Seis drum , jeder wie er will .
Worschd, Zwiwwl, Gurge, Essich, Eeel, Salz, Pfeffer. Reicht.
Das Wurstsalat Reinheitsgebot ;-)