Richtfest am neuen zentralen OP-Trakt im D-Bau 2.0
Buchstabe für Buchstabe wird die Bruchsaler Fürst-Stirum-Klinik fit für die Zukunft gemacht.
Mit einem leisen Klirren, das sich schnell im Applaus des Publikums verliert, lässt Polier Dimitrios Pingos sein Glas auf dem Betonboden zerschellen. Ein altes Ritual, das dem Bauherren Glück bringen soll. Glück kann der Landkreis Karlsruhe für sein, seit Jahren andauerndes und noch lange nicht abgeschlossenes Vorhaben, der nahezu kompletten Modernisierung der Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal, auch brauchen. Alleine für den modernen und nagelneuen OP-Trakt, der hier im neuen D-Bau, aber auch im benachbarten E-Bau entstehen soll, werden 100 Millionen Euro eingesetzt. “Teil eines umfassenden Masterplans” und “eine mutige Investition in die Zukunft”, so bezeichnet RKH-Geschäftsführer Prof. Dr. Jörg Martin das über Jahre angelegte Vorhaben des Landkreises als Träger der Kliniken. Während andere Träger sich aufgrund der unklaren Zukunftsaussichten durch hohe Baukosten, Materialmangel aber auch den möglichen Auswirkungen der Krankenhausreform mit Investitionen zurückhalten, würde der Landkreis Karlsruhe dennoch mutig voranschreiten.
Landrat Dr. Christoph Schnaudigel unterstrich bei seiner Festansprache das Bekenntnis zu den Kliniken des Landkreises und den Willen, diese voranzubringen. „Wir haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich in die Weiterentwicklung unserer Kliniken investiert. So wurde 2011 die neue Zentrale Notaufnahme in Betrieb genommen, 2015 folgte die Erweiterung des C-Baus und 2018 die Einweihung der Frauenklinik und der Zentralapotheke. Im März 2019 haben wir schließlich die neue Rechbergklinik in Bretten in Betrieb genommen.“. Auch Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick betonte die enge Verbindung Bruchsals mit seiner Klinik, die bereits seit 116 Jahren mitten in der Stadt und damit ein Teil der Stadt sei. “Wir schreiben weiter Geschichte” so die OB und bekennt: “Ich verspreche wir wissen um unser Juwel und um die Verantwortung der Gesundheitsversorgung”
Der Boden auf dem der neue D-Bau der Klinik entsteht ist unzähligen Menschen in der Stadt seit Jahrzehnten bekannt und vertraut. Im Vorgänger, errichtet 1954, sind unzählige Bruchsaler Frauen im Wochenbett gelegen, im Arm ihre neugeborenen Babys. Auch RKH-Regionaldirektor Roland Walter hat hier seine beiden Söhne zum ersten Mal im Arm gehalten, erinnert sich zudem an seine erste Führung durch den alten Bau, als der ehemalige Verwaltungsleiter Gunter Raab 1986 dem Medizinstudenten Roland das erste Mal die Klinik zeigte. Heute, 37 Jahre später ist er immer noch hier und freut sich sichtlich über die gute Entwicklung des Hauses und das Bekenntnis, es auch in eine gute Zukunft führen zu wollen.
„Der Neubau des D-Baus ist ein klares Zeichen dafür, dass wir weiterhin in die Gesundheitsversorgung in unserer Region investieren“, betonte Geschäftsführer Prof. Dr. Jörg Martin. „Die RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe haben ein medizinisches Konzept entwickelt, das in der Region seinesgleichen sucht. Mit unseren Standorten in Bruchsal und Bretten bieten wir eine umfassende Grundversorgung, standortübergreifende Fachabteilungen und innovative medizinische Lösungen wie Digitalisierung und Telemedizin.“
Geplant ist die Inbetriebnahme des neuen Hauses im Herbst 2025, der Betrieb in den modernen und zentral organisierten OP-Sälen kann dann im Frühjahr 2026 starten. Die Beherbergung des neuen Operationsbereiches der Fürst-Stirum-Klinik in Kombination mit dem markanten Vorbau des Gebäudes, hat dem Ensemble übrigen schon einen Spitznamen eingebracht: Die OP-Schublade. Dass dieser Name kleben bleibt, ist jetzt schon absehbar, nichts klebt hartnäckiger als ein guter Spitzname.
Noch ist das Buchstaben-Bingo im Mammutprojekt Kliniksanierung übrigens noch nicht abgeschlossen. Sobald der neue D-Bau in Betrieb gegangen ist, beginnt der Abriss des alten E-Bau und die nächste Bauphase für das notwendige Upgrade der Klinik-Infrastruktur. Das ambitionierte Ziel dahinter: Medizinische Versorgung auf höchstem Niveau und dem aktuellen Stand von Wissen und Zeit.
Aus dem Archiv