Stadt und AGFK machen mit besonderer Aktion aufmerksam auf Verkehrssicherheit
Der Weihnachtsmann mag zwar auf einem von Rentieren geführten Schlitten seine alljährliche Welttournee antreten; der Nikolaus aber kommt dieses Jahr auf dem Fahrrad. So zumindest bei der Nikolaus-aktion der Stadt Bretten und der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.V. (AGFK-BW). Denn wer sich trotz Wind und Regen am Montagnachmittag aufs Fahrrad geschwungen hat, wurde auf dem Betriebsgelände der Firma Neff GmbH sowie im Bereich Wilhelmstraße/Pforzheimer Straße mit kleinen Geschenken belohnt.
„Mit der Nikolaus-Aktion macht die Stadt aufmerksam auf die Themen Mobilitätskonzept und Verkehrssicherheit. Bürgerinnen und Bürger sollen zudem dazu sensibilisiert werden, mit genug Beleuchtung sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein“, erklärt Oberbürgermeister Martin Wolff.
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, von anderen Verkehrsteilnehmern gut wahrgenommen zu werden: Im Vergleich zum Sommer steigen im Winter die Unfallzahlen, obwohl weniger Radler unterwegs sind. In Baden-Württemberg stieg die Zahl der Fahrradunfälle in der 1. Hälfte des Jahres auf durchschnittlich 31 Unfälle pro Tag, 86 Prozent endeten mit körperlichen Verletzungen. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, zogen an verschiedenen Orten in der Stadt die städtischen Nikoläuse ihre Stiefel an und belohnten Radelnde mit guter Beleuchtung mit kleinen Schokoladenherzen. Doch nicht nur für helle Köpfe gab es vom Nikolaus Geschenke: Damit auch allen Verkehrsteilnehmern ein Licht aufgeht, erhielten Radfahrer mit nicht ausreichender Beleuchtung Katzenaugen für ihre Räder. Mit witzigen Postkarten und Reflektor-Aufklebern wurden sie spielerisch darauf hingewiesen, dass es unerlässlich ist, im Straßenverkehr zu sehen und gesehen zu werden. Heiß begehrt waren am kalten Dezembertag auch die verteilten Gutscheine des Brettener Radhändlers Tretlager, die die Fahrradfahrer für Reparaturen oder Rad-Equipment einlösen können.
„Mein Gepäckträger-Körbchen ist mein Kofferraum“, schildert Alina Kirchgäßner, die extra für die Nikolaus-Aktion mit ihrer Mutter Veronika zur Brettener Stadtmitte gefahren ist. Sie verzichte bewusst auf ein Auto, erzählt die 21-jährige Chemielaborantin, die Einkäufe und den Weg zur Arbeit bei Wind und Wetter auf zwei Rädern antritt. Auch Veronika benutzt das Fahrrad täglich – und das nicht nur für Erledigungen. „Wir machen im Sommer häufig Ausflüge mit dem Fahrrad, zum Beispiel nach Karlsruhe-Durlach oder Heidelsheim. Auch zweiwöchige Reisen entlang der Weser oder der Elbe sind wir schon auf dem Rad angetreten“, berichtet die Finanzwirtin. „Im Dunkeln ärgert man sich selbst als Radfahrer über Radelnde ohne Beleuchtung, die dann auch noch dunkel gekleidet sind“, so die 52-Jährige aus Rinklingen. Entsprechend begrüßen die beiden Brettenerinnen die Nikolaus-Aktion der Stadtverwaltung und der AGFK-BW.
Initiator der Aktion war die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.V., der die Stadt Bretten im Jahr 2021 beigetreten ist. Die AGFK-BW ist ein Netzwerk von rund 100 Landkreisen, Städten und Gemeinden. Unterstützt und gefördert vom Land, wollen die Kommunen die aktive Mobilität fördern. Radfahren und Zufußgehen sollen als selbstverständliche, umweltfreundliche und günstige Arten der Fortbewegung etabliert werden.
Mitteilung der großen Kreisstadt Bretten / Gülcin Onat