21.768 Masken für Östringen

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Wie ein Odenheimer Unternehmen fast jedem Haushalt der Stadt vier Masken spendierte

Nicht wenige Östringer dürften vor einigen Tagen das erste Mal von der Firma AKR gehört haben. Das auf Industriebedarf spezialisierte, mittelständische Unternehmen findet sich ganz unscheinbar am Rande des westlichen Odenheims, versteckt in einer Stichstraße des dortigen Gewerbegebietes. Die beiden Geschäftsführer Thomas Kornelius und Andreas Rudolf vertreiben hier seit den Neunzigern mit ihren beiden Firmen-Standbeinen AKR und Hellmuth-Barié unspektakuläre Posten wie Werkzeuge, Lagereinrichtungen, Schutzausrüstungen, Reinigungsmittel und vieles mehr an Unternehmen oder städtische Einrichtungen. Laufkundschaft gibt es in den Odenheimer Breitwiesen keine und die Produktpalette richtet sich zudem eher an Unternehmen, als an den kleinen Privatmann.

Umso erstaunter dürften viele Östringer, Odenheimer, Tiefenbacher und Eichelberger vor einigen Tagen reagiert haben, als Sie aus Ihrem Briefkasten einen dicken Umschlag der Firma AKR zogen. In seinem Inneren fanden sie nicht nur zwei Baumwoll-Masken, sondern auch zwei der derzeit so begehrten FFP2-Schutzmasken… kostenlos.. einfach so. Zugestellt wurde dieser Umschlag an fast jeden Östringer Haushalt, zumindest an alle, die kein “Werbung verboten-Schild” an Ihren Briefkasten geklebt hatten. Als reine Werbeaktion wollen die beiden Geschäftsführer Thomas und Andreas die über die Deutsche Post zugestellte Postbeilage aber nicht verstanden wissen. Ihnen ging es nach eigenem Bekunden vielmehr darum, in dieser Krise zusammenzuhalten und etwas zurückzugeben. Denn auch wenn ihre beiden Unternehmen durch die Pandemie in vielen Bereichen ordentlich Federn lassen mussten, profitierte doch ein Bereich über alle Maßen.

Als Spezialhandel für Arbeitsschutz, explodierte durch die Corona-Krise die Nachfrage nach Schutzmasken bei AKR im Frühjahr 2020 regelrecht. Weil Thomas und Andreas sich in der Branche auskennen, über viele Kontakte und die entsprechende Hartnäckigkeit verfügen, konnten sie auch dann genügend Masken auftreiben und verkaufen, als andere schon entnervt die Hände in die Luft warfen. Der Vertrieb besagter Masken und Schutzausrüstung hielt die Firma über Wasser und konnte die Defizite an anderer Stelle ausgleichen. Deshalb beschlossen die beiden gebürtigen Odenheimer jeden Haushalt in ihrer Stadt zu unterstützen und riefen eine der größten logistischen Projekte ins Leben, die das kleine, maximal zehn Mann starke Team, jemals gestemmt hatte. Zusammen mit Freunden, Kollegen und der Familie verpackten sie tagelang weit über 20.000 Masken in Briefumschläge und brachten diese palettenweise zur Post nach Karlsruhe. Die Adressaten: 5442 Haushalte in allen Östringer Stadtteilen.

Bereits ab dem ersten Tag der Zustellung, klingelten die Telefone in den kleinen Büroräumen fast durchgehend und der E-Mail Posteingang lief über. Unzählige Menschen in der ganzen Stadt wollten sich für die unerwartete und hoch willkommene Zustellung bedanken, gerade für die älteren und schutzbedürftigen Bürger/innen stellen die FFP2-Masken auf derart unkompliziertem Wege einen echten Gewinn dar. Selbstverständlich ist die aufwendige Aktion unterm Strich immer noch eine Werbemaßnahme, aber doch unbestritten eine, deren Win-Win-Faktor derart hoch ausfällt, dass die Resonanz darauf zurecht durchweg positiv ausfällt.

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