Windkraft in der Region – Die ersten Standorte stehen fest

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Planfeststellungsverfahren auf der Zielgeraden – Regionalverband Oberer Mittelrhein gibt erste Standorte für Windräder bekannt

Update 2.April.2024 – Liebe Leserinnen, liebe Leser, wie sie sich bestimmt schon gedacht haben, haben wir sie mit diesem, am 1. April erschienenen Artikel, einfach mal ganz frech in den April geschickt. Die ganze Geschichte ist selbstverständlich frei erfunden

Am Ende ging es nun doch schneller als gedacht. In seiner letzten Sitzung vor der Osterpause gab der Regionalverband Oberer Mittelrhein (RVOM) in einer schriftlichen Stellungnahme die ersten Standorte für Windkraftanlagen im nördlichen Landkreis Karlsruhe bekannt, für die abschließend ein Konsens erzielt werden konnte. Es handelt sich dabei zuerst nur um ein paar einzelne Leuchtturmprojekte, von denen man sich auch eine gewisse Signalwirkung erwarte, so Verbandsdirektor Dr. Herbert Pustkuch “Die Anlagen die wir beabsichtigen in einer ersten Tranche unserer Ausbaustrategie zu realisieren, sind auf dem neuesten Stand der Zeit, entsprechend modernsten technischen Spezifikationen und sollen so Bewegung in die teilweise verfahrene Diskussion bringen” führt der der erfahrene Planer weiter aus. “Wenn die Menschen erst einmal sehen, wie effizient und weitgehend lautlos diese Windkraftanlagen arbeiten, könnten davon positive Impulse für die nächsten Ausbauschritte ausgehen, so zumindest meine Hoffnung”.

Tatsächlich ist die Anzahl der nun final genehmigten Anlagen überschaubar, lediglich 15 Windräder sollen mit Baustart im Herbst 2024 zunächst realisiert werden, verteilt über den kompletten nördlichen Landkreis. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die zum Start der Ausbauoffensive geplanten Windkraftanlagen, deren Standorte und – soweit bereits verfügbar – die technischen Spezifikationen.

Standort Bretten

Auf der Gemarkung Bretten ist derzeit eine Anlage des Typs “Blowboy 2008-TLX” geplant. Errichtet werden soll diese direkt neben dem Rinklinger Sportplatz oberhalb des Saalbachs auf dem Rechberg. Diese Anlage erfüllt dabei gleich mehrere konkrete Anforderungen. So soll sie zum einen die komplette Rechbergklinik und den angrenzenden Gesundheitcampus mit Energie versorgen können und zum anderen einen Ausgleich für die seit Jahren durch Geruchsemissionen geplagte Rinklinger Dorfgemeinschaft herstellen. “Durch die Ausrichtung der Rotoren kommt nun endlich auch einmal die Brettener Kernstadt in den Genuss erlesener Hundefuttergerüche“, so Rinklingens Ortsbürgermeister Hagen Timono. Tatsächlich wird die Anlage in ihrer Ausrichtung so konfiguriert, dass mithilfe der Windströme von den Anhöhen des Rechbergs, die bislang auf Rinklingen konzentrierten Gerüche verteilt und Richtung Kernstadt weitergeleitet werden. Um das Geruchserlebnis für die alte Ortsmitte von Bretten aber so angenehm wie möglich zu gestalten, hat das produzierende Unternehmen bereits angekündigt, abwechslungsreiche und saisonal ausgerichtete Zusatzstoffe in die Produktion einzumischen. Für Weihnachten stellte die Entwicklungsabteilung beispielsweise Hundefuttergeruch mit Pansen und Zimt in Aussicht.

Standort Forst / Karlsdorf

Mit Spannung erwartet wurden die vorgestellten Standorte entlang des dicht besiedelten Korridors zwischen Forst, Bruchsal und Karlsdorf Neuthard. In den bisherigen Planungrunden haben die kommunalen Vertreter klar deutlich gemacht, dass man keine weitere Belastung der Bevölkerung durch Infrastruktur-Projekte akzeptieren wolle. Tatsächlich sind die beiden Gemeinden Forst sowie Karlsdorf-Neuthard von der Autobahn, Bundesstraßen und Bahntrassen bereits überproportional mit einschränkenden Lärmquellen belastet, ein Argument, dem auch der Regionalverband letztlich folgte. Um keine zusätzliche Fläche zu versiegeln, werden daher zwei Testanlagen auf dem Mittelstreifen der A5 realisiert. “Wir planen hier zwei Windkraftanlagen niedriger Bauart, um die auf der Autobahn ohnehin entstehenden Fahrtwinde gleich mit nutzen zu können” erläutert Windenergie-Ingenieur Vinfried Diesel das Prozedere. “Um diese von Fahrzeugen generierte Energie optimal nutzen zu können, konzipieren wir die Windräder derart niedrig, dass die Rotorblätter fast den Boden berühren. Autofahrer müssen daher im Bereich der Anlagen den richtigen Zeitpunkt abpassen, um zwischen den Rotorblättern passieren zu können.”

Standort Bad Schönborn

Gleich mehrere Anlagen sind entlang der Bundesstraße 292 zwischen Bad Schönborn und Östringen vorgesehen. Die imposanten Konstruktionen neuester Bauart des am KIT entwickelten Typs “Skyscraper 2000” sollen eine Höhe von beinahe 15.000 Metern aufweisen, um auch Windströme in höheren Atmosphärenschichten aufnehmen zu können. In dieser Höhe fliegen Rotmilane nicht mehr, daher besteht für die einheimische Vogelpopulation auch keinerlei Beeinträchtigung“, so Verbandsdirektor Dr. Herbert Pustkuch. “Zudem wollen wir die Anlagen auf der Gemarkung Langenbrücken auf einem langen Erdwall installieren, um zusätzliche Höhe zu gewinnen. Das entsprechende Aushubmaterial wurde uns privat aus anonymer Quelle zur Verfügung gestellt”, so der Verbandsdirektor weiter.

Standort Kraichtal

Vergleichsweise minimalistisch fallen die Planungen für die Stadt Kraichtal aus, lediglich eine Anlage soll auf kommunalem Grund auf den Anhöhen des Landskopfs zwischen Menzingen und Münzesheim errichtet werden. Wofür die sechsstelligen Pachteinnahmen der Anlage verwendet werden, darüber ist bereits im Vorfeld Streit unter den Vertretern der neun Stadtteile ausgebrochen. Die Stadtverwaltung hat hier aber bereits einen Vorschlag zur Schlichtung und zur gütlichen Einigung erarbeitet. Demnach erwäge man einmal im Jahr jeweils zwei Kinder aus den neun Stadtteilen im Rahmen der „Kraichtaler Hungerspiele“ spielerisch gegeneinander antreten zu lassen. Der siegreiche Stadtteil erhält dann ein Jahr lang die Pachteinnahmen für Vereinsprojekte, so der Kraichtaler Präsident Coriolanus Borhsnow.

Standort Ubstadt-Weiher

Eine vergleichsweise kleine Anlage soll am westlichen Ufer des Hardtsee in Ubstadt-Weiher errichtet werden. Auf diesen Standort habe man sich gemeinsam mit der Gemeinde als Betreiberin des hier angesiedelten Freizeitzentrums geeinigt. Mit der so erzeugten Elektrizität können die energieintensiven Heizsysteme des Hardtsees spürbar entlastet werden. “Jedes Jahr investieren wir einen hohen sechsstelligen Betrag um das Wasser des Hardtsee auf Badetemperatur zu halten, das verschlingt regelmäßig einen großen Teil unserer Steuereinnahmen” so Bernhard Banjee, technischer Leiter des Freizeitzentrums bei einer Begehung der Heizungsanlagen unter dem Grund des beliebten Badesees. “Durch die direkt vor Ort nachhaltig erzeugte Energie, können wir den Betrieb der Anlage auch zukünftig ermöglichen.” Ein weiterer positiver Aspekt: Durch die Windströmungen der Rotoren wird das Strandbad damit auch zum Wellenbad. Je nach Windstärke sind entlang des weitläufigen Hardtseestrandes Wellenhöhen von bis zu sieben Metern möglich. “Ein Traum für unsere Surfer, das ist im Kraichgau einmalig“, schwärmt der technische Leiter.

Soweit eine erste Übersicht der nun genehmigten ersten Anlagen zur Winderzeugung im nördlichen Landkreis Karlsruhe. Baustart für die hier aufgeführten Projekte ist der kommende Herbst, mit einer Fertigstellung wird noch vor Jahresende gerechnet, da alle Anlagen in Modulbauweise errichtet werden können. Nach einer mehrmonatigen Evaluierungsphase, sollen die hier gewonnenen Erkenntnisse in die Anpassung des Regionalplans einfließen, erste Daten werden im Sommer 2025 erwartet. Alle Informationen zum Projekt, zum aktuellen Planungsstand und zu den vorgestellten Standorten finden Sie auf der Webseite des Regionalverbandes Oberer Mittelrhein.

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25 Gedanken zu „Windkraft in der Region – Die ersten Standorte stehen fest“

  1. Ich finde es toll, dass der Ubstadt-Weiherer Gemeinderat nach seiner kürzlich beschlossenen Ablehnung der Windkraftplanung nun doch wieder zu Sinnen gekommen ist und zugestimmt hat.
    Die Energiewende muss jetzt passieren, auch bei uns!

  2. Spannende Idee die wahnsinnigen Energiewende Ideen als Aprilscherz zu verwenden. Die passiert so viel, was man für einen Witz halten kann, da fällts am 1. April keinem auf.

  3. Ich finde es sehr lobenswert vorhandene Ressourcen ,in diesem Fall Erdwälle und privat zur Verfügung gestellten Bauaushub,zu verwenden.

  4. In Zeiten, wenn Wahnsinn und Wirklichkeit nahtlos ineinander übergehen, ist das Thema als Aprilscherz mehr als geeignet!
    Möglicherweise werden es Leser als Ansporn verspüren, hier und da das Gehirn einzuschalten und Fakten befreit von der eigenen Gefühlswelt oder auch tumben Vorurteilen abzuwägen, um zu einer ausgewogenen Beurteilung zu gelangen.

  5. Also ich hab gehört, dass Wind und Verkehr kombiniert werden sollen…so ein Windrad in Ortsmitte hat eine immense Verkehrsberuhigung zur Folge…

    • Wenn in der Ortsmitte von Landshausen so ein Teil stehen würde…von mir aus 300m hoch…dann wär hier Ruhe!

  6. Anregung für die Rinklinger Anlage: sicher wäre für ein kleines Aufgeld auch eine Beduftungsanlage in den Energieerzeuger einzubauen, das würde ungeahnte Perspektiven schaffen. Ein kräftiger Bratapfelduft zum Zimtpansen oder eine kräftige Schießpulvernote zur Unterstützung des/der (🤷‍♀️) hochgeschätzten BALDUFF wären eine Überlegung wert. Auch eine Dosis Lavendel zur Beruhigung der Gemüter könnte ab und zu zielführend sein. Ob unser b.O.s.L. (bester Ortsvorsteher seit Langem) seinen neuen Spitznamen allerdings je wieder los wird bleibt abzuwarten.

  7. Leute, das Thema ist für einen Aprilscherz denkbar ungeeignet. Wisst ihr was ihr damit anrichten könnt. Da rennen die selbsternannten Retter unserer beschaulichen Kulturlandschaft gleich los und kleben sich einen von ca. 1000. Strommasten hier in der Gegend.

  8. Manchmol seida schun berechelbar wenns um de Aprilscherz gehd ;-) Ich heb echt druff gwarde das es des Thema werd.
    Dankschee :-)

  9. Habe es erst heute gelesen. Auch heute noch herrlich zu lesen! Danke für die lustigen Geschichten, konnte gut lachen. :)

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