Das Bruchsaler Bergfried-Spectaculum verzaubert Alt und Jung
Wer an Bruchsal denkt, der denkt meist automatisch an den Spargel. Da hat das Stadtmarketing vergangener Jahrzehnte ganze Arbeit geleistet. Doch die Ausrichtung auf das blasse Gemüse wird dieser bunten Stadt mit ihrer langen und spannenden Geschichte kaum gerecht. Einmal im Jahr wird rund um den Bruchsaler Bergfried das Mittelalter in der Barockstadt wiederbelebt. Denn auch wenn das Schloss als architektonisches Wahrzeichen der Stadt zuerst ins Auge fällt, ist es doch der 650 Jahre alte Bergfried der den Brückenschlag ins Mittelalter zu bewerkstelligen mag.
Bereits zum siebten Mal feierten die Bruchsaler drei Tage lang das spektakuläre Bergfried Spectaculum. Bei freiem Eintritt konnten die kleinen und großen Besucher ein abwechslungsreiches Programm genießen und bekamen zudem so viel zu sehen, das Langeweile nicht nur unwahrscheinlich, sondern ausgeschlossen war. Überall um den alten Bergfried hatten Ritter, Knappen, Händler und Gaukler ihre Lager aufgeschlagen. Aller Orten waberte der Geruch wohliger Holzfeuer, erklang das Klirren alter Werkzeuge und Waffen und lockten die Klänge uralter Musikinstrumente wie der Laute oder dem Dudelsack.
Richtig beeindruckend wurde die Szenerie aber erst bei Einbruch der Dunkelheit. Kein künstliches Licht, sondern nur Flammen- und Kerzenschein verhalfen zu einem einzigartigen und authentischen Blick zurück in Bruchsals wilde Vergangenheit. Wenn anmutige Schönheiten wilde Tänze zu rhythmischen Klängen darboten, oder Feuerschlucker die Flammen bändigten und entfesselten, dann waren große Blicke, staunende Münder und gebanntes Schweigen im Publikum genauso sicher wie vor sieben Jahrhunderten, als der Bergfried noch jung war.