Volle Ulle

| ,

Odenheim gibt am Rosenmontag alles

“Der Regen isch gleich wieder vorbei, den schicke ma riwwa nach Eschdringe” verspricht die Odenheimer Karnevalsgesellschaft in Gestalt vom noch von der Prunksitzung vom Vorabend heiseren Thomas Lehmann vom Wagen herab, als es kurz vor dem Start des Rosenmontagsumzugs tatsächlich zu tröpfeln anfängt. Ein Narr – ein Wort. Um Punkt 14:11 Uhr klart der Himmel auf und Odna darf im Trockenen die alljährliche närrische Rundreise vom Nibelungenring durch den Ortskern antreten. Allerdings wollte Eschdringe den Regen wohl auch nicht und so fing es, nachdem die Zugnummer 35 von 55 das alte Rathaus passiert hatte, plötzlich zu schütten an wie aus Eimern. Da warf so mancher Zuschauer sehnsüchtig einen Blick nach oben, wo die in den Farben der OKG gestalteten Regenschirme an langen Schnüren über den Marktplatz gespannt waren. So nah und doch so fern.

Es gibt zwar schöneres als kalten Februar-Regen auf nackter Haut, aber Odenheim kann so eine Kleinigkeit nicht schrecken. Den alljährlichen Rosenmontagsumzug lässt sich das lustige Dörfchen am Katzbach nicht nehmen, selbst bei einem Schneesturm würde sich die bunte Karawane unbeirrt in Bewegung setzen. Die Stimmung jedenfalls war nicht zu toppen. Bürgermeister Felix Geider ließ vom Rathaus herab Süßigkeiten und Popcorn regnen, beste Schunkelmusik das ganze Dorf fröhlich in Bewegung kommen. Gute 20 Minuten nach Beginn des Umzuges tauchten dann am Horizont die ersten Zugnummern auf, von da an gab es kein Halten mehr. In ihrem gewohnten Rundkurs über den Nibelungenring, also die Nibelungenstraße, die Eppinger Straße und die Kirchstraße, marschierten, spazierten, rollten und tuckerten über 50 Gruppen durch das orange-blaue Odenheim.

Alle waren sie gekommen, von überall her nach Odenheim gereist. Die OKG begrüßte Gäste aus Waghäusel, Ubstadt, Flehingen, Östringen, Neibsheim, Tiefenbach, Zeutern, Eichelberg, Weiher, Mingolsheim und Kraichtal. Letztere – die Kerschdekipper aus Uneroise – brachten sogar ihren Bürgermeister Tobias Borho mit, der an diesem Tag zusätzlich Geburtstag feierte. Was für ein Tag, was für eine Party. Beste Stimmung und dazu Musik aus allen Rohren. Wie immer sensationell gut, handgemachte Guggenmusik aus dem ganzen Kraichgau: Es spielten mitunter die Bärämadd´l, A Weng Gugga, die Fudiggl und die Katzbachgugga.

Für den reibungslosen Ablauf des Umzuges sorgte wie immer die ganze Blaulichtfamilie. Die Feuerwehr Östringen sicherte die Umzugsstrecke ab und auch die Polizei, darunter sogar Revierleiter Gerald Gack, zeigte dezent im Hintergrund aber immer sichtbar Präsenz. Seinen Abschluss fand der Odenheimer Rosenmontagsumzug dann dort, wo er zuvor auch begonnen hatte, bei einer großen Party in der Katzbachtal-Arena. Ulle Helau!

Vorheriger Beitrag

Narren stürmen die Rathäuser in Östringen und Odenheim

Narren stürmen Ubstadter Rathaus 

Nächster Beitrag

1 Gedanke zu „Volle Ulle“

Kommentare sind geschlossen.