Sozialraumanalyse soll Östringer Jugendhilfearbeit fördern

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Östringen

Einjähriges Pilotprojekt des Landkreises in Östringen

‹br.› Unter Federführung der Jugendbehörde des Landratsamts Karlsruhe wird in Östringen in den kommenden Wochen und Monaten eine sogenannte Sozialraumanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung, die sich auf die Kernstadt bezieht, und die dort vorgesehene Bildung eines sogenannten Sozialraumteams sollen helfen, die Jugendhilfearbeit vor Ort weiter zu optimieren.

Über die Einzelheiten des Projekts wurde der Gemeinderat nun von Fachberaterin Maja Kuntz und David Werner vom Jugendamt des Landkreises informiert. Kuntz und Werner verwiesen darauf, dass die Datenerhebungen zum Sozialraum über die geographische Abgrenzung hinaus den gesamten Lebensraum erfassen und dabei vor allem auch die verschiedenen gesellschaftlichen Prozesse wie Arbeiten, Wohnen, Schulbesuch und Freizeit in den Blick nehmen.
Das geplante Sozialraumteam, dem unter anderem Vertreter des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD), der Schulen, der Schulsozialarbeit, des für die hauptamtliche offene Jugendarbeit in Östringen zuständigen Caritasverbands sowie der Psychologischen Beratungsstelle angehören sollen, wird in Zukunft regelmäßig über fallunabhängige Themenstellungen beraten und mit seiner Arbeit die vor Ort schon vorhandenen Hilfeformen ergänzen. Im Rahmen des präventiven Ansatzes, der zudem die Organisation einer Sozialraumkonferenz vorsieht, sind unter anderem niederschwellige Projekte zur Unterstützung von Kindern, Angebote für Alleinerziehende sowie der Aufbau eines Familienzentrums angedacht.

In Östringen möchte das Jugendamt mit seiner Initiative erklärtermaßen die günstige Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Jugendhilfe absichern. Während von 2014 bis 2017 auf Ebene des Landkreises die Fallzahlen bei den ambulanten Hilfen und Eingliederungsmaßnahmen sowie bei teilstationären Hilfen teils erheblich anstiegen, waren die entsprechenden Werte für den Bereich der Kraichgaustadt deutlich rückläufig. Fachberaterin Kuntz führte dies bei der Aussprache im Gemeinderat nicht zuletzt auch auf den vor Jahren gemeinsam mit der Stadtverwaltung eingeschlagenen Weg zurück, über die Organisation von „runden Tischen“ die für verschiedene Themen der Jugendhilfe verantwortlichen Entscheidungsträger und Organisationen stärker miteinander zu vernetzen.

Die Beschränkung der Sozialraumanalyse auf den Kernort Östringen, das machte Fachberaterin Kuntz im Gemeinderat auf kritische Nachfragen hin deutlich, hängt mit den bei der Jugendbehörde für das Vorhaben verfügbaren Fachkräfteressourcen zusammen. Die bei dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse können allerdings auch auf die weiteren Stadtteile sowie auf die anderen Kommunen im Landkreis übertragen werden.

Von Wolfgang Braunecker / Stadt Östringen

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