Erhaltung der Dorflinde in Gondelsheim: Ein Symbol des Gemeinschaftsgeistes
Sie war gefühlt schon immer da! Im Herzen von Gondelsheim steht sie, majestätisch und erhaben: die Dorflinde auf dem Rathausplatz. Seit über achtzig Jahren prägt dieser Baum das Ortsbild und ist Schauplatz unzähliger Gondelsheimer Festlichkeiten. Gesetzt wurde sie vermutlich irgendwann in den Kriegsjahren Anfang der Vierziger, hat seitdem Höhen und Tiefen des Gondelsheimer Dorflebens gesehen. Doch in den letzten Jahren zeigte die alte Winterlinde, die so viel mehr als nur ein Baum für die Gemeinschaft ist, alarmierende Anzeichen von Schwäche.
Der zunehmende Trocken- und Hitzestress der letzten Jahre hat der Linde stark zugesetzt. Trotz sorgfältiger Bewässerung durch den Gemeindebauhof ist ihr Laub dünner geworden, und sie zeigt vermehrt abgestorbene Zweige. Der Gemeinderat Christian Feldmann initiierte daher bereits 2022 eine eingehende Untersuchung durch einen Baumsachverständigen. Schnell wurde klar: Die Linde kämpft ums Überleben.
Die Diagnose fiel auf den Linden-Massaria-Pilz, einen Parasiten, der vor allem geschwächte Bäume befällt. Doch es gibt auch Hoffnung: Die Linde zeigt keine Anzeichen holzzerstörender Pilze, die ihre Standfestigkeit gefährden könnten, und sie bildet aktiv eine Ersatzkrone aus, um den Blattverlust zu kompensieren.
Es gibt Hoffnung für die alte Seele
Um die Linde zu retten, wurden weitere Maßnahmen ergriffen. So wurde beispielsweise eine benachbarte Eibenhecke entfernt, um Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu reduzieren. Ein entscheidender Schritt ist zudem die geplante fachmännische Kronenpflege im Mai, bei der die vom Pilz befallenen Teile entfernt werden sollen. Für diesen Eingriff hat die Gemeinde sogar eine spezielle naturschutzrechtliche Genehmigung beantragt.
Bürgermeister Markus Rupp spricht von einem kulturellen Kleinod: „Wir hoffen alle, dass die Erhaltungsmaßnahmen erfolgreich sein werden. Die Linde ist ein zentraler Bestandteil unseres Ortsbildes und wird von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen geschätzt.“
Die Bemühungen um die Dorflinde in Gondelsheim sind mehr als nur Baumpflege; sie sind ein Zeichen für das Engagement der Gemeinde in Sachen Umweltschutz und Erhalt des kulturellen Erbes. Diese Winterlinde ist ein lebendiger Ausdruck der lokalen Identität und Gemeinschaft – ein Baum, der Geschichten erzählt und Generationen verbindet.
Wünsch der Linde natürlich viel Glück. Aber der Satz „….naturschutzrechtliche Genehmigung…“ zeigt wie das Land tickt. Ein kranker Baum der einer Gemeinde gehört, sogar eine Fachfirma wurde beauftragt, und dennoch muss man sich eine Genehmigung einholen – wow – mehr Bürokratie geht ja fast nicht mehr. Bedeutet man traut hierzulande nicht mal mehr einer Gemeinde zu sich um einen einzelnen Baum zu kümmern.
Die totale Entmündigung auf der einen Seite und auf der anderen Seite ist man selbst dafür verantwortlich 😜☝️🙃.
Eine gespaltene Problematik der deutschen Bürokratie ist deutlich auf allen Ebenen zu erkennen ….
Da ist nicht nur der Baum krank!
Wieviele gesunde Linden wurden vor gar nicht allzu langer Zeit auf dem Friedhof gefällt ? 25 ? 30 ?
Die Einsicht kommt spät, aber so sind die Menschen. Erst wenn ihnen am Abgrund schwindelig wird merken sie, dass sie auf dem Holzweg sind. Die Hoffnung stirbt zuletzt.