Schnaps und Likör-Liebhaber sowie Freunde der üppigen Portionen sind hier goldrichtig
Eigentlich ist Werner Emmerich gelernter Elektriker, hat damals in seinen jungen Tagen seine Brötchen beim Badenwerk in Karlsruhe verdient. Seit nun recht genau 33 Jahren schmeißt er aber schon als Wirt die Tiefenbacher Besenhex – eine urige Wirtschaft die sich über die Jahre in sämtliche Winkeln und Ecken des elterlichen Bauernhofes ausgestreckt hat. Es gibt so viele Ebenen, Nischen, Säle und Sitzgelegenheiten, dass manche Gäste die Besenhex auch das Haus der 1000 Stühle nennen.
Begonnen hat alles 1987, als Werner mit dem Tiefenbacher Besen eine klassische Straußwirtschaft auf die Beine stellte. Von weither kamen die Gäste um seine selbstgebrannten Obstler und die selbst angesetzten Liköre zu verkosten, gerne auch neben einer deftigen Mahlzeit aus der Besen-Küche. Da Besenwirtschaften von Rechts wegen diverse Auflagen zu berücksichtigten haben, unter anderem stark eingeschränkte Öffnungszeiten, beschloss Werner kurze Zeit später eine reguläre Gaststättenkonzession zu beantragen. Weil der Name Tiefenbacher Besen nun aber leicht missverständlich war, änderte Werner ihn kurzerhand in Tiefenbacher Besenhex.
Seither stärken sich hier Tag für Tag insbesondere Ausflügler, Reise- und Wandergruppen. Über 100 Sitzplätze stehen Ihnen dafür bei schönem Wetter im Biergarten zur Verfügung, unzählige Weitere im Innenraum. Am Platz mangelt es bei Werner und seiner Frau Claudia wahrlich nicht. Während beispielsweise im Innenhof eine Gruppe Radler ihren Wurstsalat verzehrt, wird ein paar Meter weiter eine rauschende Hochzeit oder eine Geburtstagsparty gefeiert – Alltag in der Besenhex.
Preislich ist die Einkehr in der Besenhex ohne jeden Zweifel ein echtes Schnäppchen. All-you-can-eat am großen Buffet gibt es für schlappe 16,50 EUR – wohlgemerkt inklusive Getränke. Für das Geld kann man aus mehreren Sorten Fleisch und Fisch inklusive diverser Beilagen, Suppen und Desserts wählen. Die Qualität der Speisen ist einfach aber solide, das Preis-Leistungsverhältnis passt. Wer es üppig und deftig liebt und auf große Portionen steht, der ist hier genau richtig.
Ganz unvorbereitet sollten sie aber nicht nach Tiefenbach aufbrechen. Wer einen schönen Abend in der Besenhex verbringen möchte, der sollte sich auf jeden Fall eine Fahrgelegenheit für den Rückweg organisieren. Zu einer Einkehr in der Besenhex gehört definitiv auch die Verkostung der hausgemachten Liköre und Obstbrände. Williams- oder Kümmelschnaps, Quitten oder Riesling-Trester… Werners Schnäpse brennen warm und intensiv vom Hals bis in den Magen. Wer es etwas süßer und süffiger mag, der probiert die insgesamt 17 verschiedenen Liköre. Vom Weinbergpfirsich über das Kräuterfeuer bis hin zum ewigen Renner in der Besenhex, dem tiefroten Chili-Kirschlikör geht alles.
Wer die Besenhex noch nicht erlebt hat, hat nun übrigens wieder die Gelegenheit dazu. Nach Wochen des Stillstands gehen am heutigen Montag hier endlich wieder die Lichter an. Unter Einhaltung der bekannten hygienischen Maßnahmen, darf die Besenhex nun wieder Gäste empfangen. Wer vorher rechtzeitig reserviert, kann alsbald wieder im schattigen Biergarten Platz nehmen und einen von Werners XXL Tellern ordern. Derzeit beliebt: Schnitzel mit Kraichtaler Spargel an Sauce Hollandaise.