Regiomove soll weiter wachsen

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(PM) Wie könnte das Mobilitätsprojekt regiomove in der Region weiterentwickelt und ausgeweitet wer- den? Darüber informierte erst kürzlich Dr. Frank Pagel, Projektleiter regiomove beim Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) im Planungsausschuss des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein. Regiomove steht für eine Kombination aus Mobilitätsstationen, so genannte Ports, und einer kostenlos erhältlichen App namens KVV.regiomove. Bislang gebe es sieben sogenannte Pilot-Ports, so Frank Pagel, die sich zwischen Bühl und Graben-Neudorf auf die Region verteilen. An diesen Orten soll der Umstieg zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln einfacher sein. Ob mit Bahn, Bus oder Leihfahrzeugen, viele Verknüpfungen seien so möglich.

Pagel berichtete den Ausschussmitgliedern, dass das Projekt nun neuen Schub durch das vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) koordinierte „Bundesweite Netzwerk Wohnen und Mobilität“ erhielt. In der Region hätten bislang noch nicht am Projekt beteiligte Kommunen ebenfalls Interesse an regiomove bekundet. Außerdem signalisierten mehrere Wohnungsunternehmen, dass sie unter der Dachmarke „regiomove“ multimodale Mo- bilitätsstationen in ihren Wohnquartieren etablieren wol- len, so Pagel weiter. „Das könnten kleine Mini-Ports sein, die je nach Standort mit Carsharing-Fahrzeugen, Bikesharing-Rädern, mietbaren Lastenrädern, B+R- Ständer, Fahrradreparaturstation, ÖPNV-Haltestelle oder Ladestation ausgestattet sind.“ Dass sich die Wohnungswirtschaft für regiomove begeistern kann, sei ein großer Glücksfall meinte Pagel. Denn dadurch kämen die neuen Angebote direkt dorthin, wo der Bedarf besteht: Nah an die Wohnungen, direkt zu den Men- schen in den Quartieren und Vororten. Somit entstünde nach und nach ein Netz aus den sieben Leuchtturm-Ports und kleineren „Satelliten-Stationen“.

Erste Gespräche des KVV mit den möglichen kommunalen und gewerblichen Partnern hätten ein Potenzial von zwanzig bis dreißig neuen Stationen in Baden- Baden, Rheinstetten, Ettlingen, Stutensee und Karlsruhe ergeben. Weitere Standorte seien denkbar. „Mit einer Fertigstellung kann jedoch frühestens 2024 gerechnet werden“, ordnete Pagel das Projekt zeitlich ein. Der KVV möchte in diesem Jahr einen gemeinsamen Förderantrag für die Kommunen koordinieren, denn Bund und Land fördern den Ausbau von solchen Mobilitätsstationen.

Während im Kreis der Ausschussmitglieder die Weiterentwicklung des multimodalen Stationskonzeptes in einer „Phase II“ Unterstützung fand, gab es zugleich auch kritische Stimmen. Denn man wünsche sich eine Phase III mit einer möglichst flächendeckenden Ausweitung der neuen Mobilitätsangebote auch außerhalb der Städte. In der Runde wurde zudem das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Mobilitäts-Stationen hinterfragt und wie sich der Erfolg der Investitionen bemessen lasse. Ein Bürgermeister wies darauf hin, dass der Ausbau des Stationsnetzes mit einem Ausbau der App einhergehen müsse. So müsse gerade das Carsharing-System „zeo“, das sich in vielen Kommunen im Landkreis Karlsruhe etabliert hat, als wesentliche Säule in den Mobilitätsmix integriert werden. Das Credo zum Ende der Veranstaltung lautete: Die Verkehrswende werde noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Umso mehr gelte es, die Weiterentwicklung fortlaufend auf mehreren Schultern verteilt voran zu treiben.

Quelle: Mitteilung Regionalverband Mittlerer Oberrhein

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