Raum für Kinder, Raum zum Wohnen

|

CVJM Baden steigt ein in die KiTa-Arbeit und plant ein Familienzentrum

von Martin Stock

Zwei Hoffnungshäuser mit einem integrativen Wohnkonzept sollten in Kraichtal-Unteröwisheim entstehen, auf dem „Kirschenfestplatz“, Am Gaisberg. Bauen wollte sie die Hoffnungsträger-Stiftung aus Leonberg. Diese Hoffnung hat sich durch den Rückzug des Investors allerdings zerschlagen. Nun springt der CVJM-Landesverband Baden, Christlicher Verein Junger Menschen, in die Bresche in Zusammenarbeit mit der Stadt Kraichtal. Am selben Standort soll nun ein „Hoffnungshaus“ nach Kraichtaler Art entstehen, eine Kindertagesstätte mit Familienzentrum und 22 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Die Baumaßnahme steht im Zusammenhang mit der Entwicklung eines dortigen Baugebiet.

Der CVJM Baden, der für eine aktive und engagierte Jugendarbeit bekannt ist, vom Jungscharalter über Teenager bis hin zu jungen Erwachsenen, will sich damit jetzt auch den ganz Jungen widmen. „Dies ist eine grundsätzliche Erweiterung unseres Angebotes für junge Menschen und auch Familien“, sagt Matthias Kerschbaum, Generalsekretär des CVJM Baden. „Wir haben eigens eine vorbereitende Arbeitsgruppe mit Fachleuten zusammengestellt, die mit Praxiserfahrung und Blick auf Best-Practice-Beispiele in anderen CVJM-Landesverbänden ein Konzept für die neue Kindertagesstätte erstellen.“ Dazu gehöre auch die Idee, ein Familienzentrum aufzubauen mit Beratungs- und Begegnungsfunktion sowie Aktivitäten für die Zielgruppe. „Wir wollen mit unseren Angeboten die Hilfekette zum Wohl der Menschen erweitern durchgängig vom Kindesalter bis zu den Erwachsenen“, sagt Kerschbaum.

Die Stadt Kraichtal hat die Zusammenarbeit mit dem CVJM gerne aufgenommen, da sie die Möglichkeit bietet für eine modellhafte Quartiersentwicklung im dortigen Neubaugebiet. So will man die Verzahnung fördern des neuen Wohnens mit dem bestehenden und mit dem historisch gewachsenen Ortskern. Das Projekt in Unteröwisheim soll als Pilotprojekt ein Beispiel und Zukunftsmodell werden, das zu weiteren Kindertagesstätten im Land motivieren soll unter der Trägerschaft des CVJM. „Wir sehen einen Bedarf in der Gesellschaft an Wertorientierung und Gemeinsinn“, sagt Kerschbaum. „Unsere KiTa soll ein Kristallisationspunkt sein für die sozialen Aktivitäten in Unteröwisheim und darüber hinaus für ganz Kraichtal.“ Der Vorstand des Verbandes hat sich einstimmig für diesen Einstieg in die Kindergartenarbeit ausgesprochen als „Leuchtturmprojekt“.

Die inhaltliche Ausrichtung ist überkonfessionell in einem interkulturellen und multinationalen Kontext und soll christliche Werte exemplarisch vermitteln. Mit den 22 Wohneinheiten im selben Gebäudekomplex soll auf kurzem Weg und engstem Raum ein positiver Nutzeffekt entstehen. Die Stadt Kraichtal wird das Objekt mit KiTa und Wohnungen bauen und der CVJM Baden wird die KiTa als gemeinnützige GmbH betreiben. Die Wohnungsgrößen richten sich nach dem Bedarf, den eine städtische Studie für den gesamten Ort ermittelt hat. Sie reichen vom Single-Haushalt bis zur mehrköpfigen Familie bei einer passenden sozialen Durchmischung. Der Baubeginn soll im Herbst 2023 erfolgen.

Der CVJM Baden hat in Unteröwisheim mit dem CVJM-Lebenshaus, Schloss Unteröwisheim, seinen Sitz und seine Geschäftsstelle. 73 Mitgliedsvereine in ganz Baden gehören zu diesem Landesverband, der wöchentlich 11.000 Menschen in seinen Ortsvereinen erreicht. Neben seiner strukturierten Verbandsarbeit und Begleitung der Ortsvereine, bietet der CVJM Baden ein vielfältiges Freizeiten-, Seminar- und Tagungsprogramm an. Ein ehemaliger Gutshof, der Marienhof bei Offenburg, bietet für den Verband die Möglichkeit von erlebnis- und naturpädagogischer Arbeit zur Förderung von Schöpfungsverantwortung.

Vorheriger Beitrag

Bad Schönborn: Raub in S-Bahn

Bunter, lauter, Hambrigge: viel Spass uff dä Gass

Nächster Beitrag