Pinto, der Schulhund

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Border Collie Pinto freut sich an der Kraichgau Gemeinschaftsschule Gondelsheim auf die Rückkehr der Kinder

Wer Pinto das erste Mal sieht, verliebt sich spontan und unwiederbringlich in den kleinen schwarz-weißen Hund. In unserem Fall dauerte es keine fünf Sekunden. Tür auf, Pinto kommt, Wir: Hin und weg. Ein halbes Jahr ist der quirlige Border Collie erst alt und hat demnach ordentlich Feuer im Hintern. Eine stürmische Begrüßung, freudiges Umherschwänzeln und dieser für Hunde einmalige Blick, voller aufrichtiger und authentischer Zuneigung. Pinto muss man einfach mögen und so hat er gleich nach seiner Ankunft an der Gemeinschaftsschule in Gondelsheim, die Herzen der Schülerinnen und Schüler sowie des Kollegiums im Sturm erobert. Treu ergeben ist der kleine Vierbeiner aber natürlich nur seinem Frauchen, der 33 jährigen Sarah Bachayov, Lehrerin für die naturwissenschaftlichen Fächer an der Kraichgauschule. Die Pädagogin mit usbekischen Wurzeln hatte schon immer Hunde in der Familie, mal einen Boxer, mal einen Labrador – ein Leben ohne Hund ist für Sie daher unvorstellbar. Den treuen Freund den ganzen Tag zu Hause warten lassen, während sie selbst an der Ganztagesschule unterrichtet, kam für sie allerdings nicht in Frage. So beschloss sie schon im Vorfeld den Hund in den schulischen Alltag, das pädagogische Konzept und den Unterricht zu integrieren. In enger Absprache mit der Schulleitung, aber auch mit dem Schulamt, erarbeitete sie einen Plan, wonach Pinto als Schulhund ein fester Bestandteil der Gemeinschaftsschule werden sollte. “Er soll Ruhe in die Klasse bringen und die Kinder können lernen, was es bedeutet Verantwortung zu übernehmen” erzählt Sarah von ihren Plänen im tierisch-schulischen Alltag. So sollen die Kinder abwechselnd ganz gewissenhaft die Versorgung des kleinen Vierbeiners übernehmen – sorgen für eine saubere Decke, Futter und frisches Wasser.

Einen durch und durch positiven Einfluss soll Pinto auch auf schwer erziehbare Kinder oder solche mit Aufmerksamkeitsdefiziten unter Beweis stellen. Diese praktischen Erkenntnisse reihen sich übrigens konkludent und nahtlos in die Quintessenz einer großen Bandbreite bestehender Studien ein. Demnach fördern Hunde nicht nur die kindliche Entwicklung oder fördern Bewegung, soziale Interaktionsfähigkeiten und Stressabbau, sondern haben auch einen positiven Einfluss auf das Lernverhalten. Zentraler Kern dieser ganzen Pluspunkte ist dabei das Wesen des Hundes selbst. Hunde sind einfach treue Begleiter, hören zu, werten nicht und vor allem: Sie lieben bedingungslos. Wer selbst einen Vierbeiner zu Hause hat und empathisch nicht auf den Kopf gefallen ist, weiß sofort was hiermit gemeint ist.

Konrektor Benjamin Kreis-Polich, Pinto und Sarah Bachayov

Sarah Bachayov will sich auf den bisherigen Erfolgen übrigens nicht ausruhen und hat sich und Pinto bereits für eine Therapiehundeausbildung angemeldet. Hier kann Pinto von erfahrenen, menschlichen Trainern, aber auch von bereits ausgebildeten Artgenossen weitere Fähigkeiten erlernen, mit welchen er die soziale Interaktion mit den Kindern weiter ausbauen und bereichern kann. Unterstützt wird Sarah übrigens vom ganzen Kollegium. Konrektor Benjamin Kreis-Polich sieht in Pinto nicht nur einen tollen Kameraden, sondern auch eine echte Bereicherung des pädagogischen Konzeptes der Kraichgauschule.

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